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Die Wohltaeter

Titel: Die Wohltaeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuri Kino Jenny Nordberg
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ihn plötzlich einen Verrückten, nur weil er die weißen Kolonialherren aus seinem Land vertreibt.«
    »Das stimmt nicht«, wandte Isabel ein. »Er ist tatsächlich verrückt geworden. Er hat sich eine gewaltige Armee zugelegt und stellt eine Gefahr für die gesamte Region dar. Von dem früheren Mugabe ist nichts mehr übrig, alles dreht sich jetzt um Macht und Geld. Er wirft die Weißen raus, damit er die schwarze Öffentlichkeit auf seiner Seite hat. Gleichzeitig lässt er alle, die protestieren, einsperren und foltern. Außerdem ruiniert er die Wirtschaft. Alles geht dort den Bach hinunter.
    Aber mit Zimbabwe bist du auf der richtigen Spur«, sagte Isabel langsam zu Ninos. »Das hat mich auch neugierig gemacht, also habe ich mich damit vergnügt, einige Zahlen herauszusuchen. Jetzt bekommst du einen Bonus: In den letzten zehn Jahren hat Sida fast zwei Milliarden Kronen nach Zimbabwe geschickt.«
    Ninos entbrannte. »Alles an HHH?«
    Isabel schüttelte den Kopf. »Meistens direkt an die Regierung. Ich habe eine Liste herausgesucht, auf der es eine Reihe spannender Posten gibt.« Sie schielte wieder auf ihren Zettel. »Das Statistikbüro der Regierung in Harare hat sieben Millionen schwedische Kronen erhalten. Zimbabwes Kultusministerium mehr als zweihundert Millionen. Direkt an Mugabe, mit anderen Worten. Vieles ist auch an die HHH in Zimbabwe gegangen. Nachdem es für die meisten Organisationen schwierig geworden ist, dort zu arbeiten – Mugabe hat sie ja fast alle rausgeworfen –, bekommt HHH einen noch größeren Teil des Kuchens ab, heißt es. Sida hat wohl ganz einfach gemerkt, dass sie gute Beziehungen zum Regime haben.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Ninos langsam. »Wie viel bekommt Mugabe demnach?«
    »Ja, einen Teil bekommt er von HHH, scheint es, nachdem man dort keine Hilfsprojekte gefunden hat. Aber Sida zahlt, wie gesagt, nicht nur indirekt durch die HHH, sondern auch direkt an die Regierung in Zimbabwe. «
    Sie schwieg kurz. »Aber es gibt noch mehr als das. Bedenke, dass Schweden auch durch die UN und andere Organe Fördergelder zahlt – nicht die gesamte Entwicklungshilfe läuft über Sida.Auf diese Weise hat Schweden in den letzten zehn Jahren bedeutend mehr als zwei Milliarden an Zimbabwe gezahlt.«
    Die Zahlen schienen unglaublich, fanden sowohl Ninos als auch Matay.
    »Aber warum hat niemand je etwas von diesem Bericht gehört? Das ist doch merkwürdig?«
    Isabel lächelte geheimnisvoll. »Ich weiß es nicht. Das ist schwer herauszufinden, versteht sich ...«
    Ninos sah sie an, ohne etwas zu sagen, und wartete darauf, dass sie weitersprach.
    »Der Rechnungshof arbeitet im Auftrag des Reichstages, also der Wähler, der aber wiederum der Regierung unterstellt ist.« Isabel sah ihn herausfordernd an, als hätte sie etwas Bedeutendes gesagt.
    »Und das heißt ...«, fing Ninos an, ohne richtig zu wissen, wie er den Satz beenden sollte.
    »Einzig und allein die Regierung kann einen Bericht zurückziehen. Auch wenn der Rechnungshof vom Reichstag den Auftrag erhalten hat, etwas zu prüfen, kann die Regierung den Vorgang unter Verschluss halten, wenn sie die Antwort nicht wissen will.«
    »Aber was hat es dann für einen Sinn, dass sie die staatlichen Wirtschaftsprüfer sind?«, fragte Ninos unsicher.
    Isabel hob mehrmals ihre Augenbrauen. »Genau das ist es. Das ist nicht unwichtig. Nur das, was die Regierung kontrollieren lassen will, wird auch kontrolliert.«
    »Du meinst, sie haben ein Interesse daran, dass HHH nicht enttarnt wird? Dass die Regierung den Bericht zurückhält?«
    »Das meine ich nicht, aber es könnte so sein. Ich zweifle einfach nur daran, dass ihr diesen Bericht vom Ministerium erhaltet. Das wäre zu peinlich. Er hat bereits zu lange gelegen, mit all den wichtigen Informationen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber die Entwicklungshilfezahlungen für Zimbabwe sind allgemein bekannt. Große Beträge, die ganz offen gezahlt werden. Bisher hat jedoch noch niemand darauf reagiert, soweit ich weiß.«
    Ninos schüttelte den Kopf. »Das ist ja völlig krank. Die schwedische Regierung zahlt das Geld aber wohl wenigstens nicht direkt an Møller aus?«
    Er sah Matay, nach Zustimmung heischend, an. Der saß nur stumm da und rührte in seiner Kaffeetasse. »Verstehst du?«, fragte Ninos, um eine Reaktion von ihm zu erhalten.
    »Nein«, entgegnete Matay langsam auf Assyrisch. »Wahrscheinlich geht es darum, wohin das Geld in Wirklichkeit investiert wird. Aus diesem Grund wollen die

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