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Die Wohltaeter

Titel: Die Wohltaeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuri Kino Jenny Nordberg
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schildern, unterbinden. Sollte es also vorgekommen sein, was ich hiermit nicht bestätigen möchte, so wird das in Zukunft in jedem Fall verhindert werden. Außerdem würden unsere Freiwilligen so etwas nie tun.«
    Jetzt war Ninos in Fahrt gekommen. »Wir haben Büchsen an verschiedenen Orten in Stockholm geprüft, keine von ihnen war plombiert. Unsere Fotografen waren vor Ort. Möchten Sie die Bilder sehen?«
    »Nein, danke«, entgegnete Iversen bedächtig, während Emil die ersten Anzeichen eines herannahenden Infarktes verspürte, weil Ninos so unbekümmert log.
    »Also handelt es sich um einen Zufall? Lediglich zehn Büchsen, die irrtümlicherweise nicht plombiert wurden?« Ninos legte die Akte vor sich hin und stemmte beide Hände in die Hüften, um zu zeigen, dass er eine unmittelbare Antwort erwartete.
    »Wie schon gesagt, wir akzeptieren so etwas nicht. Falls Fehler passiert sein sollten, werden wir nachbessern«, wiederholte Iversen und wandte sich wieder der Repräsentantin des Radios zu, um ihr zu signalisieren, dass sie nun wieder damit beginnen sollte, Fragen zu stellen.
    Aber Ninos kam ihr zuvor und sprach so laut, dass es unmöglich war, die Einleitung zu Karins Frage zu verstehen. »Gemäß den Regeln der Stiftung für Spendensammlung darf ein privatrechtlicher Verein nicht gewinnorientiert arbeiten.«
    »Das tun wir auch nicht«, unterbrach Iversen ihn.
    »Aber ist es etwa zulässig, Verluste zu machen?«, konterte Ninos. »Laut dieser Buchführung weisen Sie ein Defizit von mehreren Millionen auf. Sie bringen all Ihre Gelder außer Landes. Aus welchem Grund?«
    Iversen wandte sich ihm erneut wütend zu. »Wir haben hohe Mietkosten. Es kostet Geld, sich um die Container zu kümmern und sie aufzustellen. Und natürlich bringen wir Gelder außer Landes. Das gehört ja zu unseren Aufgaben.«
    Emil schoss von seinem Stuhl hoch. »Wir haben erfahren, dass Sie die Container gratis auf den Grundstücken der Kommunen aufstellen dürfen. Da Sie eine Wohltätigkeitsorganisation sind, bezahlen Sie außerdem kaum Miete, wie uns die Vermieter mitgeteilt haben. Ein Großteil Ihrer Arbeitskräfte arbeitet umsonst, da es sich um ehrenamtliche Mitarbeiter handelt. Und wie Sie selbst einräumen, transferieren Sie große Geldsummen ins Ausland. Wie viel davon geht eigentlich an wohltätige Zwecke?«
    Iversen starrte Emil an, der den unerwarteten Angriff ausgeführt hatte. »Ich kann Ihnen keine genauen Zahlen nennen, aber wir befolgen selbstverständlich die Regeln.«
    »Was hieße, dass mindestens vierzig Prozent für wohltätige Zwecke verwendet werden. Aber ich habe Ihre Zahlen vorliegen«, wandte Emil ein. »Wenn die Verluste so groß waren, konnte doch eigentlich nichts für die Wohltätigkeit übrig bleiben, oder? Außerdem zahlen Sie überhaupt keine Mehrwertsteuer.«
    Er erhielt keine Antwort. »Ich diskutiere ganz einfach nicht mit Ihnen«, sagte Iversen nach einiger Zeit. »Jetzt müssen Sie sich wie gewöhnliche Menschen benehmen und andere hier zu Wort kommen lassen.«
    Er sah sich im Raum um, um dem nächsten Fragesteller das Wort zu erteilen. Doch die anderen Journalisten starrten Ninos und Emil unbeweglich an, um ihren nächsten Vorstoß zu hören.
    Er kam von Ninos.
    »Wer sind die Ausbilder?«
    »Damit haben wir nichts zu tun«, antwortete Iversen, der jetzt müde aussah.
    »Okay. Dann sprechen wir stattdessen über die Lohnkosten. Arbeiten in Ihren Geschäften Ehrenamtliche?«
    »Es gibt Menschen, die bei uns arbeiten, um einen Beitrag zu leisten. Aber wie alle anderen Unternehmen auch zahlen wir unseren Angestellten Löhne. Dazu sind wir verpflichtet.«
    »Wir haben die Anzahl an Personen in den Geschäften in Stockholm, Göteborg und Malmö zusammengezählt. Wir sind auf mehrere Hundert verschiedene Personen gekommen. Sind das Angestellte oder Ehrenamtliche?« Ninos schenkte seinen Cousins einen dankbaren Gedanken.
    »Wenn ein Verein mehr als zweihundert Angestellte beschäftigt, muss er einen Rechenschaftsbericht ans Firmenregisteramt schicken«, ergänzte Emil. »Und dort liegt kein Bericht von Ihnen vor. Wie kommt das? «
    »Wahrscheinlich haben wir nicht so viele Angestellte. Sie können nicht wissen, welche der Personen, die Sie gesehen haben, tatsächlich in den Geschäften arbeiten«, sagte Iversen. »Also besitzt Ihre Frage keine Relevanz.«
    »Aha, also sind bis auf zweihundert Mitarbeiter alle Angestellten Ehrenamtliche?«, fragte Ninos beharrlich. »In der Buchführung sind Lohnkosten

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