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Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Wolfsjägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Staub rieselte auf sie herab, als sie sich tiefer in den Schutt vorarbeitete. Die Blöcke rutschten noch einen Zentimeter näher zusammen.
    Billi berührte glattes Holz und riss ihre Hand heraus, unmittelbar bevor die beiden riesigen Betonbrocken aneinanderprallten.
    Billi hob den Bogen und legte den Pfeil an.
    Der Daumenring hakt sich um die Sehne, und Billi zieht mit der rechten Hand, während sie mit der linken drückt. Ihre Arme und Schultern zittern unter der Belastung. Baba Jaga ist zwanzig Meter entfernt, hält das kleine Mädchen über sich, und ihre Zähne beginnen sich um Wassilissas Kopf zu schließen.
    Wassilissa schreit.
    Billi schießt.

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    Der Pfeil fliegt .

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    Baba Jaga stolperte zurück und hob die Hand an die Kehle. Wassilissa stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr. Die Alte hustete. Es war ein kleines, schwaches Geräusch, als ob sie ein winziges Samenkorn aus dem Schlund schütteln würde.
    Ihre Hand berührte den Pfeilschaft, der unmittelbar unter ihrem Kinn hervorragte. Sie brach ihn ab und warf ihn auf den Boden; dann fiel sie auf die Knie. Eine nach der anderen brachen die Werwölfinnen den Kampf ab.
    Das Blut schoss wie ein Sturzbach aus Baba Jagas Hals hervor, ein großer Schwall mit jedem Herzschlag, und bespritzte Wassilissas schlaffen, erschöpften Körper. Das kleine Mädchen blinzelte. Sie war wach.
    Billi stolperte über die zerstörte Mauer und versuchte, zu ihr zu gelangen.
    Wassilissa stand langsam auf und wischte sich das Blut aus den Augen. Dann sah sie Baba Jaga.
    »Ich bin hier, Babuschka«, sagte sie.
    Baba Jaga zischte, als sie den Kopf senkte; Blut bedeckte einen Großteil ihrer Brust. Wassilissa streckte die Hand aus und streichelte das Gesicht des Ungeheuers; vorsichtig zog sie den zerbrochenen Pfeil aus der Wunde.
    Billi näherte sich den beiden wachsam. Sie bekam kaum Luft, nachdem sie unter dem zusammengebrochenen Dach eingezwängt gewesen war, und ihr war schwindlig vor Erschöpfung und Schmerzen.
    Das Blut schlug um den Mund der Alten Blasen wie von Seifenschaum. Baba Jaga streckte die Finger aus, und Wassilissa legte die Hand in die der Dunklen Göttin.
    »Wassilissa, geh von ihr weg!« Billi ließ den Bogen fallen und begann, auf sie zuzurennen.
    »Ki nd …«, sagte Baba Jaga. Sie sah ihre riesige Handfläche an. Dann begann ein dünner, grüner Schössling aus den tiefen Falten der runzligen Haut hervorzuwachsen. Baba Jaga keuchte.
    Die grünen Adern breiteten sich durch Baba Jagas Finger und ihren Arm hinauf aus. Billi sah, wie eine Reihe von Blumen aus den Fingerspitzen der Hexe erblühte. Wassilissa ließ ihre kleine Hand weiterhin in Baba Jagas ruhen, selbst, als sie sich zu verwandeln begann: Ihre Haut verhärtete sich zu dicker, rauer Rinde. Ihre Arme wurden zu kräftigen langen Ästen, und aus ihren Fingern brachen grüne Blätter hervor, bis ihr ganzer Körper mit glänzendem Laub bedeckt war. Purpurne Schwertlilien wuchsen aus Baba Jagas schwarzen Augen hervor. Ihre eisernen Zähne schlossen sich für immer, und ihr Blut wurde zu Moos.
    Eine Wölfin schlich sich an die knorrige Eiche heran und schnüffelte an dem Stamm. Dann winselte sie und formte ihren Körper von Wolfs- in Menschengestalt um. Andere scharten sich um sie, manche als Wölfe, andere wieder in Frauen verwandelt. Olga war nirgends zu sehen.
    »Mein Gott. Es ist vorbei«, flüsterte Billi. Baba Jaga war fort. Wassilissa stolperte auf sie zu, und sie umarmten einander. Billi beugte sich zu ihr und legte die Hände um Wassilissas blutiges Gesicht. »Wir haben es geschafft, Wassilissa. Wir …«
    Koschtschei kam auf sie zugeschritten, umgeben von dem, was von seiner Armee noch übrig war: etwa zehn Männer. Die Bogatyri waren anscheinend in der Schlacht stark dezimiert worden. Sie blieben sechs oder sieben Meter entfernt stehen, und Koschtschei richtete seine Pistole auf Billi.
    »Gib mir das Mädchen«, sagte er.
    Nein, nicht nach alledem. Er war zu weit weg, als dass sie ihn hätte angreifen können, und bei ihrer ersten Bewegung hätte er ihr eine Kugel in den Kopf gejagt. Aber das war ihr gleichgültig. »Vergiss es, Koschtschei. Du kannst mich zwar töten, aber du kommst keine zwölf Meter weit, bevor die Werwölfinnen dich in Stücke reißen – und wenn nicht sie, dann sicher die Templer.«
    »Du hast mich zu viel gekostet, Templerin, als dass ich jetzt einfach mit leeren Händen gehen könnte. Ich habe die Hälfte meiner Männer geopfert, um bis hierher zu kommen. Gib mir das

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