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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Institute. Als er jedoch von der Forbes Avenue abbog, fürchtete er, zu spät zu kommen. Ein Dutzend kräftige Männer in Shorts und T-Shirts bewachte den Eingang des Gebäudes; die Hälfte von ihnen durchsuchte die Rucksäcke und Handtaschen der Studenten und Studentinnen, die das Foyer verlassen wollten, und die andere Hälfte
musterte misstrauisch die Menge, während ihre Pistolen in kaum verborgenen Holstern steckten.
    Simon parkte den Wagen und fand hinter einem benachbarten Gebäude eine Beobachtungsposition. Seine Intuition war richtig gewesen. David Swift und Monique Reynolds waren nach Westen gefahren, um sich mit Amil Gupta zu treffen. Simon war Gupta und seine Arbeit bei Dr. Einstein durchaus ein Begriff; er hatte sogar anfangs, als er seinen derzeitigen Auftrag übernommen hatte, vermutet, dass Gupta zusammen mit Bouchet, MacDonald und Kleinman eine seiner Zielpersonen sei. Aber sein Klient Henry Cobb hatte ihm ziemlich früh gesagt, dass Gupta kein lohnender Gesprächspartner sei. Obwohl er einer von Einsteins Assistenten gewesen sei, habe er keine Ahnung von der einheitlichen Theorie. Cobb gab nicht zu erkennen, wie er zu dieser Erkenntnis gekommen war, war sich seiner Sache aber sehr sicher. Daher war es jetzt relativ amüsant, zu sehen, wie die FBI-Agenten das Robotics Institute umstellten, bereit, sich auf einen Mann zu stürzen, der ihnen leider nichts erzählen konnte.
    Das Problem war jedoch, dass David Swift ebenfalls angenommen hatte, dass Gupta die Theorie kannte, und jetzt sah es so aus, als hätten die Bundesagenten ihn und seine Physikerfreundin in die Falle gelockt. Sie aus dem FBI-Gewahrsam herauszuholen, würde nicht einfach sein. Das Bureau hatte die Sicherheitsmaßnahmen des Einsatzes verstärkt; zusätzlich zu den Agenten vor der Newell-Simon Hall gab es noch ein Dutzend am Dienstboteneingang und vermutlich noch weitere in dem Anhänger, der ihnen als Kommandoposten diente. Simon hatte ihn anhand der verschwenderischen Anzahl von Antennen auf dem Dach sofort identifiziert. Aber er ließ sich nicht entmutigen. Er wusste, dass er sie ablenken konnte, wenn er auf den richtigen Zeitpunkt wartete. Es war hilfreich, dass so viele Studenten in der Gegend
rumstanden und die Agenten anstarrten. Er brauchte vielleicht einen menschlichen Schild, wenn er den FBI-Männern gegenübertrat.
    Simon zog ein Fernglas hervor, damit er die Operation etwas genauer beobachten konnte. Vor dem Dienstboteneingang stand ein großer Agent mit einem M-16 in der Hand neben einer Reihe von Frauen in hellblauen Kitteln, die Handschellen trugen. Simon zoomte ihre Gesichter näher heran: Alle fünf waren schwarz, aber Monique Reynolds war nicht unter ihnen. Ein paar Schritte entfernt wühlten zwei weitere Agenten in einem Segeltuchcontainer herum und warfen wütend Zeitungen und zerknüllte Tüten und Holzstücke in die Luft. Innerhalb von zwanzig Sekunden war der ganze Abfall auf dem Parkplatz verstreut, und die Agenten starrten niedergeschlagen auf den Boden des Karrens. Dann trabte eine füllige Frau in weißer Bluse und rotem Rock zu den Agenten hinüber und begann sie anzuschreien. Simon richtete das Fernglas auf ihr Gesicht, das viele Falten um die Augen hatte und verzerrt war vor Frustration. Er bekam einen Schock, als er sie wiedererkannte: Es war die Babuschka! Die vollbusige Frau, die ihn in der Nacht zuvor fast getötet hatte! Sie leitete diesen Einsatz hier ebenfalls, und an ihrem Gesichtsausdruck konnte Simon ablesen, dass irgendwas schiefgegangen war. Zumindest eine ihrer Zielpersonen war entkommen.
    Dann entdeckte Simon noch eine Schar von Agenten, die ein sehr merkwürdig aussehendes Gefährt umschwärmten. Die Fahrerkabine des Vehikels war von dem Fahrgestell abgerissen worden, und an ihrer Stelle saß jetzt ein massiver Maschinenblock, der von einer großen silbernen Scheibe gekrönt wurde. Simon hatte dieses Fahrzeug schon mal in einem Zeitschriftenartikel gesehen. Er erinnerte sich deutlich daran, weil ihn die Technologie fasziniert hatte. Die Scheibe enthielt einen rotierenden Laserscanner, der dazu bestimmt
war, Hindernisse im Weg des Gefährts zu entdecken. Die FBI-Männer inspizierten den Wagen gründlich und leuchteten mit ihren Taschenlampen in jeden Winkel und jede Spalte. Ein Agent befragte die beiden Studenten vom Robotics Institute, die den Wagen erprobten, während ein anderer sich auf alle viere niederließ und unter dem Fahrzeug nachsah, offenbar auf der Suche nach blinden Passagieren,

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