Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
quasi hinter den Bücherregalen versteckt ist. Sollen wir in dieser Richtung vorrücken?«
    »Zum Teufel, ja doch!«, bellte Lucille.
    Neben ihr blätterte Agent Crawford durch die Grundrisse der Newell-Simon Hall. »Diese Tür ist nicht in den Plänen«, sagte er. »Sie muss erst kürzlich eingebaut worden sein.«
    Lucille sah ihn voller Empörung an. Er war nicht zu gebrauchen. »Ich will, dass weitere sechs Agenten ihre Ärsche in den dritten Stock hochbewegen, haben Sie verstanden? Jeder Raum muss durchsucht werden, jeder gottverdammte Raum!«
    Während Crawford an seinem Funkgerät herumfummelte, kam einer der Techniker mit einem Ausdruck in der Hand zu Lucille. »Äh, Agent Parker?«, sagte er. »Kann ich Sie eine Sekunde stören?«
    »Herrgott! Was denn nun?«
    »Ich habe, äh, die Ergebnisse der Datenbanksuche, um die Sie gebeten haben. Ich hab die Bilder von den Überwachungskameras durch das Gesichtserkennungssystem laufen lassen.«
    »Nun spucken Sie es schon aus! Haben Sie irgendwas gefunden?«
    »Äh, ja, ich glaube, ich hab was gefunden, was Sie sich vielleicht ansehen sollten.«

     
    »He, ist da irgendjemand drin?«
    Sie erstarrten alle drei, als sie die dröhnende Stimme auf der anderen Seite der Tür hörten. David, Monique und Professor Gupta hielten zur selben Zeit den Atem an, und das einzige Geräusch im Vorratsraum kam von dem Wasserstrahl, der immer noch in das Waschbecken lief.
    Dann ertönte ein dringliches Klopfen an der Tür, das so heftig war, dass die Wände erzitterten. »Hier spricht die Feuerwehr! Wenn irgendjemand dort drin ist, soll er die Tür aufmachen!«
    Gupta packte David am Arm, seine zierlichen Finger gruben sich in den Bizeps. Wieder dachte David an seinen Sohn, erinnerte sich daran, wie Jonah sich an ihn hängte, wenn er Angst hatte. Gupta zeigte auf die Tür und schaute ihn fragend an. David schüttelte den Kopf. Das war eindeutig nicht die Feuerwehr.
    Jetzt kam ein klirrendes Geräusch aus dem Flur. Etwas Schweres kratzte am Türrahmen. Eine Sekunde später erschütterte ein donnerartiger Schlag den Raum. In dem schmalen Spalt zwischen der Tür und dem Türpfosten sah David das gegabelte Ende einer Metallstange.
    Monique zog ihren Revolver aus dem Hosenbund ihrer Shorts, und diesmal hielt David sie nicht auf. Er wusste, dass sie nicht die geringste Chance hatten, dass die FBI-Agenten sie in Stücke schießen würden, falls sie das Feuer eröffneten, aber in diesem Moment dachte er nicht allzu klar. In Wirklichkeit fühlte er sich wie betrunken, betrunken vor Angst und Wut. Es war dumm und selbstmörderisch, aber er war so stinksauer, dass es ihm egal war. Ich scheiße auf alles, dachte er. Ich ergebe mich nicht kampflos.
    Glücklicherweise ergriff Professor Gupta die Initiative. Er ließ David los und packte Moniques Arm, zwang sie, die Waffe zu senken. »Das brauchen Sie nicht«, flüsterte er. »Ich habe eine bessere Idee.«

    Gupta griff in die Innentasche seines Jacketts und zog ein Gerät im Taschenformat heraus, das ein bisschen so aussah wie ein Blackberry, aber offenbar eine Spezialanfertigung war. Mit seinen flinken kleinen Daumen begann er auf die Tastatur des Geräts einzutippen. Auf dem Miniaturschirm war ein dreidimensionales architektonisches Layout zu sehen, ein Bauplan der Newell-Simon Hall mit blinkenden Symbolen, die auf die einzelnen Stockwerke verteilt waren. David hatte diesen Plan schon einmal bei seinem früheren Besuch in Guptas Büro gesehen. Der alte Mann benutzte ihn, um die Positionen seiner Roboter zu kontrollieren.
    Ein weiterer wuchtiger Schlag erschütterte die Tür. Der Lärm ließ David zusammenfahren, aber Gupta blieb über seinen winzigen Schirm gebeugt, und seine Daumen arbeiteten wie verrückt. Herr im Himmel, dachte David, was zum Teufel macht er da? Dann der dritte Schlag, der lauteste von allen, und er war von einem tiefen metallischen Stöhnen begleitet, dem Geräusch des Stahltürrahmens, der unter dem Druck der Halligan-Stange nachgab. Das gegabelte Ende ragte jetzt mehrere Zentimeter in den Raum und glänzte silbergrau im Licht der Neonlampen. Noch ein leichter Klaps, und die Tür würde aufspringen.
    Dann hörte David ein vertrautes Summen im Flur außerhalb des Raums. Es war das Heulen eines Elektromotors, der immer näher kam. Kurz darauf ertönte die synthetische Stimme des Selbstständigen Rezeptionisten AR-21: »WARNUNG! Es sind gefährliche radioaktive Strahlenwerte gemessen worden. Verlassen Sie sofort das Gebäude …

Weitere Kostenlose Bücher