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Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Titel: Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra Çakan
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zu können, bedurfte es noch einiger wohldurchdachter Vorarbeiten.
    Nicht, dass ich auch nur im Entferntesten daran glaubte, ich könnte den OSX-Bastelsatz erfolgreich zusammenschrauben, doch mein Arbeitszimmer musste den Gegenteiligen Eindruck vermitteln. Es galt den Anschein langwieriger Belastungstests zu erwecken, bei denen meine Anwesenheit nicht von Nöten war. Den mein genialer Plan für ein tantenfreies Wochenende beruhte auf vielen Einzelschritten. Am Abend hatte ich mich mit Ghato Pinky in der Sportbar verabredet, und da ich meine Frau gut genug kannte, um zu wissen, dass sie – neugierig wie Blaubarts Frau –, während meiner Abwesenheit in mein Arbeitszimmer lugen würde, war es angeraten, ein entsprechend überzeugendes Tableau aufzubauen.
    Nach einigermaßen gründlichem Studium der Gebrauchsanweisung, baute ich noch ein gutes Duzend Teile zusammen. Mein Werk sah recht beeindrucken und höchst ominös aus. Um nun meine Abwesenheit zu rechtfertigen, baute ich einige Bausteine meiner HiFi-Anlage auseinander und kreierte so eine supermoderne Müllschluckertestanlage. Dann wählte ich aus meiner Sammlung »Antike Werke der modernen Musik« eine Kassette mit den Rolling Stones aus. Diese legte ich in den Recorder ein. Zuvor hatte ich aber die Tonköpfe so justiert, dass nur die Digitalanzeigen ausschlugen, während das Band Nonstop lief, aber kein Ton erzeugt wurde.
    Als Krönung sozusagen schloss ich noch meinen Heimcomputer sowie die elektrische Eieruhr, ein Stück aus meiner Sammlung »Antike Werke des modernen Haushaltes«, mit an. Und in der Überzeugung, mich rundherum abgesichert zu haben, schlich ich mich durch die Hintertür davon, um mich auf Schleichpfaden über Nachbars Grundstück zu entfernen. Dort geriet ich, durch einen Moment der Unachtsamkeit in Clinch mit dem Gartenrobot, rettete meine Waden aber durch einen Hechtsprung über die Hecke.

    Am verabredeten Punkt sammelte mich Pinky mit seinem Turboflitzer Marke XX Silver-Speed auf. Dazu muss gesagt werden, Kelsie stammte aus reichem Hause und finanzierte »Ghatoleins« kostspielige Hobbies, denn von seinem Gehaltsscheck der Xphi Harco Inc. hätte er wohl gerade eben die Schonbezüge dieses schnittigen Gefährts bezahlen können.
    Staunend und voller Bewunderung vernahm Pinky die tolle Story, wie ich meiner Angetrauten und der lieben Tante entkommen war. Ihm war natürlich nur die lahme Ausrede vom Wagen, der zur Inspektion musste, eingefallen. Sicher, manchmal kann Ghato Pinky ein rechter Langweiler sein, aber das wird durch sein reichlich bemessenes Taschengeld wieder aufgewogen. Denn man mag über meinen Kumpel und Arbeitskollegen sagen, was man will, knauserig ist er jedenfalls nicht. Da wir noch ein paar Deppen aus dem Mittelwesten trafen, die wir beim Pokern erleichterten, verlief der Abend äußerst befriedigend.
    Weniger befriedigend gestaltete sich allerdings mein Heimkommen. Alpha Jean fing mich schon in der Tür ab und überschüttete mich mit einem anklagenden Wortschwall: Was ich mir eigentlich dabei dächte, mich einfach zu verdrücken und sie mit dieser Höllenmaschine allein zu lassen! Sie trat näher und schnupperte mich misstrauisch wie ein Bluthund auf heißer Fährte ab.
    »Ha, ich wusste es doch! Du hast dir mal wieder mit Ghato die Nase begossen.«
    Ich gestehe, ich fühlte mich durchschaut. Aber Alpha setzte noch einen drauf: »Und was deinen Freund Ghato Pinky betrifft, glaub doch nicht, dass Kelsie nicht weiß, was gespielt wird. Wagen muss zur Inspektion, pah!«
    Da verstehe noch einer die Frauen. Unsereins dachte sich immer raffiniertere Ausreden aus, und dabei waren wir schon längst enttarnt.
    Während ich noch über die Ungerechtigkeiten des Schicksals grübelte, ertönten aus Richtung »Geheimlabor« höchst verdächtige Geräusche.
    »So geht das schon den ganzen Abend«, sagte mein Weib vorwurfsvoll.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete ich an den Ort des großen Schwindels. Mit einem Blick erfasste ich, wer der Übeltäter war: Die elektrische Eieruhr verkündete mit penetrantem Klingeln, dass die Eier jetzt nun wirklich Gefahr liefen, steinhart zu werden. Schnell schaltete ich die Weckuhr aus. Alpha Jean, die mir bis zur Tür folgte, war dem Himmel sei dank in technischen Dingen nicht bewandert und konnte deshalb diversen Einzelteile meiner abenteuerlichen Kreation nicht identifizieren, die sie stirnrunzelnd beäugte.
    »Musste das jetzt sein?« fragte sie indigniert. »Tante Marylin ist so kurz davor

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