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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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besteht, es handle sich bei besagtem Material um Waffen, Nahrungsmittel und Munition, was unserem Vertrag zuwiderläuft und nur zu allzu gerechtfertigter Sorge der ehrenwerten und allmächtigen Ostindischen Kompanie führen wird.
    In Konsequenz dieser Vorfälle und nachdem er diesbezügliche Befehle des Generalgouverneurs erhalten hat, will der Unterzeichner diesmal sein Ohr vor vielleicht allzu gutmeinenden Informanten noch einmal verschließen und sich, um Fürst Holkar eine günstige Gelegenheit zu bieten, sich zu rechtfertigen, für heute damit bescheiden, Seine Hoheit aufzufordern, sämtliche Waffen einschließlich Kanonen und Gewehre und sein gesamtes persönliches Vermögen dem Unterzeichner zu überantworten, der alles nach Kalkutta schicken wird, woselbst es solange im Gewahrsam des Generalgouverneurs bleibt, bis die Unschuld obengenannten Fürsten, an der der Unterzeichner persönlich keinen Zweifel hegt, bewiesen sein wird.
    Möge seine Hoheit bis in alle Ewigkeit den wohlwollenden Schutz der sehr ehrenwerten und allmächtigen Ostindischen Kompanie erfahren.
     
    Colonel Barclay“
     
     
    Fürst Holkar an Colonel Barclay, sogenannter englischer Resident, daselbst
     
    „Der Unterzeichner rechnet es sich als Ehrenpflicht an, Colonel Barclay aufzufordern, unverzüglich Bhagavapur zu verlassen, wenn er nicht auf Befehl des Unterzeichners einen Kopf kürzer gemacht werden möchte.
    Holkar“
     
     
    Colonel Barclay an Lord Henry Braddock, Generalgouverneur
     
    „Mylord, ich habe die Ehre, Eurer Lordschaft eine Kopie des Briefes, den ich gemäß Euren Instruktionen an Fürst Holkar schickte, sowie die Antwort desselben beizulegen.
    Desgleichen breche ich unverzüglich nach Bombay auf, wo ich entsprechend der Order Eurer Lordschaft das Kommando über das Armeekorps übernehme, das Holkar zur Vernunft bringen wird.
    Mögen Eure Lordschaft den Ausdruck (und so weiter und so fort…)
     
    Colonel Barclay“
     
     
    Es mochten etwa sechs Wochen seit jenem aufschlußreichen Briefwechsel zwischen den Herren Holkar, Braddock und Barclay, den zu lesen wir eben das Vergnügen hatten, vergangen sein, als Fürst Holkar nachdenklich auf einem Perserteppich im höchsten Turmzimmer seines Palastes saß und melancholisch auf die Bergkette des Vindhyagebirges blickte. Neben ihm kauerte seine einzige Tochter, Sita, die versuchte, im Gesicht des Vaters dessen Gedanken zu lesen.
    Holkar war ein edler Greis von noblem indischem Geschlecht, der Nachfahre jener Marathenfürsten, die den Engländern von jeher den Besitz Indiens streitig machten. Durch göttliche Fügung waren seine Vorfahren einer Eroberung durch die Perser und die Mogulkaiser entgangen und hatten hinter ihren Bergen den reinen Glauben an die Lehre Brahmas bewahrt. Holkar selbst konnte sich rühmen, in direkter Linie von dem berühmten Rama, dem bekanntesten der alten Helden – Sieger über den Dämonenfürsten Ravana –, abzustammen. Aus Ehrfurcht vor diesem göttlichen Ursprung hatte er seiner Tochter den Namen Sita gegeben.
    Früher hatte er verzweifelt gegen die Engländer gekämpft. Sein Vater war im Krieg gegen sie getötet worden, und er, damals noch jung, hatte das Erbe des alten Fürsten angetreten, allerdings um den Preis, den Engländern tributpflichtig zu sein. Dreißig Jahre hatte er gehofft, sich eines Tages zu rächen, aber sein Bart war weiß geworden, seine beiden Söhne waren ums Leben gekommen, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und er kümmerte sich nunmehr nur noch darum, in Frieden leben zu können und das Fürstentum seiner einzigen Tochter, der schönen Sita, zu überlassen.
    Es war gegen fünf Uhr abends. Aus Bhagavapur, der Hauptstadt Holkars, drang keinerlei Lärm bis zu ihnen. Die Wächter waren auf ihrem Posten, die Augen starr auf den Horizont gerichtet. Die Soldaten hatten sich auf ihre Fersen gehockt und spielten wortlos Schach. Einige Offiziere, mit langen Krummsäbeln bewaffnet, ritten durch die Straßen und kontrollierten die Einhaltung der Befehle. Jedermann hüllte sich in Schweigen, sobald er ihrer ansichtig wurde. Eine tödliche Trauer schien von Bhagavapur Besitz ergriffen zu haben. Auch Holkar war niedergeschlagen. Er sah den Sturm kommen. Er wußte seit langem, daß die Engländer ihn stürzen wollten; worum er sich einzig und allein noch sorgte, das war die Zukunft seiner Tochter. Was ihn selbst betraf, so war er bereit, sich dem Willen Brahmas zu beugen und in das Große Sein einzugehen, die Ewige Substanz

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