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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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an der Hand.
    „Ihr seid schnell, Fürst Holkar!“ rief der Kapitän, ohne sich weiter um die geringfügige Schramme zu kümmern. „Hierher, Louison!“
    Der Ruf kam gerade noch zur rechten Zeit, denn die Tigerin war im Begriff, sich auf ihren Feind zu stürzen und ihn in Stücke zu reißen.
    „Hierher, mein Kind!“ rief Corcoran noch einmal. „So ist’s brav. Kusch, zu meinen Füßen! Sehr schön… Und jetzt geh zu der Prinzessin und erweise ihr deinen Respekt…, fürchten Sie nichts, Madame, Louison ist brav wie ein Lamm. Sie will Sie um Verzeihung bitten, weil sie Sie erschreckt hat… Los, Louison, geh, bitte die Prinzessin um Verzeihung!“
    Louison gehorchte, schlich zu der Prinzessin und legte sich zu deren Füßen nieder. Sita kraulte sie mit der Hand, was der Tigerin sehr zu gefallen schien.
    Währenddessen verhielt sich Holkar noch immer mißtrauisch.
    „Wer sind Sie?“ fragte er verärgert. „Wie haben Sie bis hierher vordringen können? Bin ich etwa schon von meinen eigenen Sklaven verraten und den Engländern ausgeliefert worden?“
    „Fürst“, erwiderte Corcoran ruhig, „Ihr seid nicht verraten worden, und wenn es etwas gibt, wofür ich Gott überaus dankbar bin – neben dem Glück, daß er aus mir einen Bretonen namens Corcoran gemacht hat –, dann dafür, daß er mich nicht als Engländer hat zur Welt kommen lassen.“
    Holkar ergriff, ohne ihm zu antworten, ein kleines silbernes Hämmerchen und schlug damit auf einen Gong.
    Niemand erschien.
    „Fürst Holkar“, sagte Corcoran lächelnd, „im Palast ist niemand, der Euch hören könnte. Beim Anblick Louisons haben alle die Flucht ergriffen. Aber beruhigt Euch, Louison ist ein wohlerzogenes Mädchen und weiß sich zu benehmen… Und nun, mein Fürst, welchen Verrat fürchtet Ihr?“
    „Wenn Sie kein Engländer sind“, erwiderte Holkar, „was sind Sie dann, und woher kommen Sie?“
    „Fürst“, sagte Corcoran, „es gibt in diesem riesigen Universum zwei Arten von Menschen oder, wenn Sie so wollen, zwei führende Völker – ohne das Eure vergessen zu wollen –, das sind die Franzosen und die Engländer. Sie sind einander spinnefeind, wie Hund und Katze, wie Tiger und Büffel, wie Panther und Klapperschlange. Es sind zwei gierige Rassen – die eine giert nach Ruhm, die andere nach Geld –, aber beide sind sie gleichermaßen kampflustig und bereit, sich in alle Angelegenheiten einzumischen, in die einzumischen man sie nicht gebeten hat. Ich gehöre zu dem ersteren dieser beiden Völker. Ich bin Kapitän Corcoran…“
    „Was?“ rief Holkar erstaunt aus. „Sie sind dieser berühmte Kapitän, der die Brigg Sturmsohn kommandiert?“
    „Berühmt oder nicht“, sagte Corcoran, „ich bin jedenfalls dieser Kapitän.“
    „Sie sind tatsächlich derjenige“, fragte ihn Holkar, noch immer erstaunt, „der bei Singapur von zweihundert malaiischen Piraten überrascht wurde und nicht mehr als sieben Mann bei sich hatte und dennoch diese Briganten allesamt ins Meer geworfen hat?“
    „Das war ich in der Tat“, antwortete Corcoran. „Wo habt Ihr denn diese tolle Geschichte gelesen?“
    „In der Bombay-Times . Denn diese verdammten Engländer sind immer als erste informiert, wenn etwas auf dem Ozean passiert; sie haben sogar einige Zeit versucht, aus diesem Corcoran einen Engländer zu machen.“
    „Ein Engländer! Ich!“ schrie der Bretone empört.
    „Ja, aber die Irreführung hielt nicht lange vor. Man hängte, wie Sie vielleicht erfahren haben, ein Dutzend dieser malaiischen Spitzbuben, aber ein dreizehnter entkam, während man die Gefangenen zum Galgen führte, verschwand in den Straßen von Singapur und verbarg sich dort einige Zeit, bis er eine Gelegenheit fand, sich auf einer chinesischen Dschunke nach Kalkutta einzuschiffen. Und von Kalkutta ist er hierher gekommen, um in meinem Land Unterschlupf zu finden. Er ist ein mohammedanischer Inder. Er hat uns erzählt, bei welchem Abenteuer er einmal auf den berühmten Kapitän Corcoran getroffen ist.“
    In diesem Augenblick erschien auf der Schwelle zu der Terrasse ein Sklave. Er war ein ziemlich großer Mann, gut gebaut und für europäische Augen sogar schön, nur seine Glieder waren vielleicht ein bißchen zu mager und zeugten von mehr Schnelligkeit als Kraft. Beim Anblick Corcorans, vor allem aber Louisons, die ein heiseres Fauchen hören ließ, wollte sich der Sklave zur Flucht wenden. Holkar rief ihn zurück.
    „Ali“, sagte er.
    „Herr?“
    „Schau dir diesen

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