Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran
Corcorans Reitertrupps, die sich tagsüber an mehr als zwanzig verschiedenen Stellen zeigten, einfach nicht zu fassen.
Ein unglückseliger Zwischenfall, der zur Lösung dieser langen Geschichte führte, half schließlich Barclay aus seiner Verlegenheit.
Eines Abends, als Corcoran an der Spitze seiner Reiter von einem schnellen Geplänkel wieder ins Lager zurückkehrte, erschien Baber vor ihm und teilte mit, daß Sita, Rama, Scindiah, Louison und Garamagrif in der Gewalt der englischen Armee seien.
Diese schreckliche Nachricht schockierte den Maharadscha derartig, daß er für einen Moment kreidebleich wurde. Was? dachte er. So viel vergebene Mühe! So viel unnütz vergossenes Blut! So viel großartige Projekte, die an einem einzigen Tag vernichtet wurden.
Aber die Willenskraft des Maharadschas war so groß, daß er seine Schwäche überwand und keine Zeit daran verschwendete, sein Mißgeschick zu beweinen. Schließlich war er Bretone und aus Saint-Malo. So leicht konnte ihn nichts umwerfen.
„Woher hast du diese Neuigkeit?“ fragte er Baber.
„Nun, großer und erhabener Maharadscha, ich wurde Zeuge dieses Vorfalls. Ihr wart etwa seit einer Stunde mit der Kavallerie weggeritten. Außerhalb des Lagers war es ruhig, keine Engländer zu sehen. Die Fürstin wollte mit Scindiah zum Fluß hinabreiten, um ihm ein Bad zu gönnen. Rama und die Tiger begleiteten sie. Leider trafen wir auf eine Abteilung der englischen Kavallerie. Unsere Eskorte floh. Wendig, wie ich bin, schlängelte ich mich durch die Beine der Pferde hindurch, entging dem Geschoßhagel und lief hierher, um Euch zu benachrichtigen.“
Corcoran überlegte einen Moment.
„Was ist aus Louison geworden?“ fragte er.
„Herr, Louison, Garamagrif und Scindiah haben Ihre Hoheit nicht eine Sekunde im Stich gelassen.“
„Wenn Louison lebt, ist nichts verloren.“
Bevor jedoch Corcoran versuchte, mit Waffengewalt Frau und Sohn zu befreien, schrieb er an General Barclay einen Brief, den er durch einen Parlamentär überbringen ließ. Dieser Brief hatte folgenden Wortlaut:
„Im Lager von Kharpur
Sir,
ein englischer Gentleman führt, so nehme ich an, keinen Krieg gegen Frauen und Kinder. Man hat mir mitgeteilt, daß heute durch einen unglücklichen Zwischenfall meine Frau und mein Kind in Ihre Hände gefallen sind. Ich hoffe, daß Sie sich nicht weigern werden, ihnen ihre Freiheit wiederzugeben, oder wenigstens bereit sind, mit mir ein annehmbares Übereinkommen zu treffen.
Ich bitte Sie, die Versicherung meiner ehrerbietigsten Grüße entgegenzunehmen.
Maharadscha Corcoran I.“
Eine Stunde später erhielt Corcoran folgende Antwort:
„General Barclay an Sir Corcoran, sogenannter Maharadscha des Reiches der Marathen
Sir,
wie Sie ganz richtig bemerkt haben, führt ein englischer Gentleman keinen Krieg gegen Frauen und Kinder; aber ich fürchte, meine Pflichten gegenüber meinem Land, meiner Regierung und Ihrer Allergnädigsten Majestät zu vernachlässigen, wenn ich Holkars Tochter, Ihrer Gattin, die Freiheit schenkte, es sei denn, Sie akzeptierten die folgenden Bedingungen:
Erstens: Die marathische Armee wird ab heute aufgelöst, und jeder ihrer Soldaten kehrt nach Hause zurück.
Zweitens: Der sogenannte Maharadscha stellt sich unverzüglich dem englischen Generalgouverneur zur Verfügung.
Drittens: Der sogenannte Maharadscha übergibt General Barclay eine unter Eid als wahrheitsgemäß bestätigte Liste, in der alle Habe, Gegenstände und Immobilien, die Holkars Besitz sind beziehungsweise waren, aufgeführt werden, damit oben angeführte Hinterlassenschaft zur Verfügung oben angeführten Generals stehen kann.
Viertens: Die Festung von Bhagavapur sowie alle Befestigungsanlagen im Land werden mitsamt ihren Arsenalen, ihren Waffen, Proviant und Munition jeder Art, die sich gegenwärtig in ihnen befinden, der englischen Armee zur Verfügung gestellt.
Fünftens: Im Austausch für alle oben angeführten Bedingungen erhält schließlich der sogenannte Maharadscha von der englischen Regierung eine Pension von eintausend Pfund Sterling (das entspricht fünfundzwanzigtausend französischen Franc), worauf sich sogenannter Maharadscha verpflichtet, daß weder er noch seine Frau noch sein Kind in einer Frist, die fünfzig Jahre nicht unterschreitet, nach Indien zurückkehren wird.
Wenn diese Bedingungen, wie ich hoffe, Sir Corcoran als annehmbar erscheinen, bitte ich ihn, ein Doppel des Vertrages in beiden Sprachen
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