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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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und Sitas Gefangennahme
     
    Corcoran erreichte Bhagavapur am Vorabend des Tages, an dem die Gesetzgebende Versammlung seines Parlaments eröffnet werden sollte. Durch die besondere Gunst des Schicksals konnte er seinem Volk nur über Siege berichten, und obwohl die Gefahr noch sehr groß war, so bildeten die vergangenen und gegenwärtigen Siege in den Augen der Marathen ein nicht zu unterschätzendes Faustpfand für die Zukunft.
    Am nächsten Tag um sieben Uhr morgens (denn wegen des Klimas mußten alle Sitzungen bis zehn Uhr vormittags beendet sein) begab er sich mit Sita und Rama in den Sitzungssaal und eröffnete die Versammlung. Hier einige Passagen aus seiner wahrhaft historischen Rede: „Freie Bürger des freien Volkes der Marathen!
    Es bereitet mir stets ein besonderes Vergnügen, unter euch weilen zu dürfen. Seit unserer letzten Zusammenkunft hat es Brahma gefallen, seinen Segen über uns auszuschütten, so daß unsere Kraft und unser Gedeihen nicht anders kann, als ständig anzuwachsen. Der Handel, die Landwirtschaft, die Industrie haben erstaunliche Fortschritte gemacht, die wir – das müssen wir feststellen – der persönlichen Initiative jedes einzelnen und der Freiheit zum Handeln, der ihr euch erfreut, verdanken.
    Aber ein Volk ist seiner Freiheit nicht würdig, wenn es sie nicht mit der Waffe in der Hand zu verteidigen weiß. Ich war gezwungen, soeben die Invasion eines mächtigen und heuchlerischen Nachbarn abzuwehren, der vorgibt, nur zum Wohle der Marathen zu handeln. Mit Billigung und unter dem Schutz Brahmas ist es mir gelungen, die Verräter zu bestrafen und den Feind zurückzuwerfen. Es hängt von ihm ab, unter ehrenvollen Bedingungen Frieden mit uns zu schließen; wenn er sich dem allerdings widersetzt, so soll er die Mühen seiner Unerbittlichkeit zu spüren bekommen.
    Mein Innenminister Sugriva Sahib wird euch einen Finanzplan vorlegen. Ihr werdet gleich bemerken, daß darin weder die Rede davon sein wird, die Steuern zu erhöhen noch neue einzuführen oder gar eine Anleihe aufzunehmen. Dank Wischnu und trotz der Lasten, die uns der Krieg aufbürdet, ist Holkars Schatz noch nahezu unangetastet, und Sugriva Sahib ist mit der Aufgabe betraut worden, euch die Abschaffung aller indirekten Steuern, deren Erhebung so kostspielig ist, vorzuschlagen.
    Freie Bürger des freien Volkes der Marathen, möge die Weisheit des göttlichen Wischnu euren Entschluß leiten.“
    Die ganze Versammlung schrie:
    „Lang lebe der Maharadscha! Er sei gesegnet, er und seine Großzügigkeit!“
    Danach kehrte Corcoran in seinen Palast zurück.
    Der Beifall war echt gewesen, dennoch schwebten über seinem Haupt dunkle Gewitterwolken. Die verräterischen Zemindars hatten mehr als einen Komplizen in der Versammlung. Der strenge Gerechtigkeitssinn Corcorans, der alle gleich behandelte, hatte ihm unter den Großgrundbesitzern ernste Feinde gemacht. Beim geringsten Rückschlag wäre man bereit gewesen, seinen Rücktritt zu fordern. Glücklicherweise hatte der eben errungene Sieg über die Engländer seine Feinde eingeschüchtert.
    Währenddessen gab sich der Maharadscha jedoch nicht mit verflossenen Erfolgen zufrieden. Er wußte sehr genau, daß das indische Volk zu einem gemeinsamen Aufstand zu uneins und noch nicht bereit war; und obwohl es ihm fern lag, für sich selbst zu fürchten, so zitterte er doch manchmal bei dem Gedanken, welcher Zukunft seine Frau und sein Sohn entgegensahen.
    Eines Morgens, es mochten etwa vierzehn Tage seit der Zusammenkunft der Deputierten vergangen sein, machte Baber dem Maharadscha seine Aufwartung.
    Der durch die Rupien des Maharadschas reich gewordene Baber war jetzt ein Herr. Er präsentierte sich stolz erhobenen Hauptes, mit zufriedenem Blick, ernsthaft, würdig und gesetzt, wie es einem Ehrenmann gebührt, der sein Glück auf der Landstraße und in den verborgenen Winkeln des Waldes gemacht hat.
    „Wo schläfst du nachts?“ fragte ihn der Maharadscha.
    „Herr“, sagte Baber bescheiden, „ich habe gestern die zehntausend Rupien erhalten, die mir Eure Hoheit aus Ihrem Schatz zu überlassen geruht haben.“
    „Und wohin willst du nun gehen?“
    „Wohin es Eurer Hoheit gefällt, mich zu schicken.“
    „Aha, sieh an, du hast an diplomatischen Missionen Gefallen gefunden? Hm, hm…, hast du genug Mut, um noch einmal für mich etwas auszukundschaften?“
    „Warum nicht, Herr? Denkt Ihr, weil ich reich bin, bin ich ein Feigling geworden?“
    „Und du würdest mir Informationen

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