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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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wir in südöstlicher Richtung zurückflogen, diese herrliche Gruppe von großen und unzähligen Inseln, unter denen Jawa, Borneo und Sumatra die bekanntesten sind. Dort zog uns alles an, die Fruchtbarkeit des Bodens, die Einsamkeit, das milde Klima. Die Menschen sind gesellige und wilde Tiere, die es lieben, sich zu Tausenden in einem Eckchen des Universums aneinanderzudrängen, um sich besser verschlingen zu können. Ich gerate in Wut, wenn ich diese Unfähigen sehe, die sich Staatsmänner nennen, wie sie ihr Volk in einen Käfig stecken, wo alles fehlt, Brot, Kleidung, Luft und Sonne, während fruchtbares Land ohne Bewohner bleibt.“
    „Mein Freund“, unterbrach ihn Corcoran, „du hast recht, aber nun sag uns doch endlich, wo deine Insel liegt.“
    „Meine Insel ist einzig in der Welt. Wenn du dir die Karte Ozeaniens betrachtest, so liegt sie etwa auf halbem Weg zwischen Australien und Kalifornien, etwa zweihundert Meilen südlich der Sandwichinseln.
    Am fünfzehnten Juli letzten Jahres (dieses Datum ist mir deswegen im Gedächtnis geblieben, weil ich an diesem Tag immer die Gewohnheit hatte, meine Miete nicht zu bezahlen) fühlten wir uns von der vergeblichen Sucherei entmutigt. Mit einemmal erregte ein merkwürdiges Schauspiel unsere Aufmerksamkeit. Wir beugten uns über die Brüstung der Gondel und sahen etwa tausend Fuß unter uns einen amerikanischen Dreimaster in Seenot.
    Die Oberfläche des Ozeans war ruhig; am Himmel war keine Wolke zu sehen, das Schiff hatte nichts von seiner Takelage verloren, trotzdem drehte es sich wild im Kreis, mit einer Geschwindigkeit, die von Minute zu Minute zunahm; dabei näherte es sich immer mehr einer Art von Strudel, aus dem der Wasserwirbel zu kommen schien – oder in ihn hineinfloß? Die Mannschaft und die Passagiere hatten sich aufgegeben, knieten an der Reling und schickten ein letztes Gebet zu Gott.
    In der Tat, Gott allein hätte ihnen noch helfen können, denn die ganze Kunst der Seeleute, und wären sie noch so erfahren gewesen, hätte nichts gegen die blinde und unwiderstehliche Macht des Meeres ausrichten können. Der Strudel, in den das Schiff geraten, und der auf den Seekarten noch nicht vermerkt war, schien weitaus gefährlicher zu sein als der gefürchtete Malström vor Norwegens Küste. Das Zentrum des Wirbels war etwa tausendfünfhundert Meter von einer kleinen Insel entfernt, die ungefähr sieben oder acht Meilen im Durchmesser maß.
    Plötzlich erscholl ein lauter Schrei von der Brücke des Schiffes. Der Dreimaster, der sich immer schneller drehte, war schließlich ins Zentrum des Strudels geraten und gesunken. Lange betrachteten wir voller Anteilnahme den Ort des Grauens; kein Überlebender zeigte sich. Das Meer hatte sich – Ironie die Schicksals – wieder beruhigt, als das Schiff gesunken war. Man hätte meinen können, ein böser Geist, der sich irgendwo versteckt hielt, hätte – zufrieden mit seiner Beute – dem Meer seine Ruhe wiedergegeben. Nach und nach fluteten die Wellen des Strudels in entgegengesetzter Richtung zurück und brachten all das wieder an die Oberfläche des Ozeans, was sie ihm eben genommen hatten. Der halbzerborstene Dreimaster wurde gegen die Felsklippen geschleudert…
    Das also sahen wir, als wir uns über der Insel befanden; und wie zur Entschädigung für das eben Gesehene präsentierte uns die Natur in der Insel ihren ganzen Reichtum. Sie war, wie Fénelon sagte, gemacht, um den Augen zu gefallen. Wälder von Bananen, Orangen und Zitronen bedeckten ihren größten Teil. Der Rest war von einem Rasen überzogen, der viel feiner und dichter als der beste englische Rasen war. Inmitten der Täler flossen vier oder fünf Bächlein, deren Wasser so klar schimmerte, daß sich Tausende von Forellen darin tummeln mußten. Schließlich schien kein wilder oder zivilisierter Mensch je den Fuß auf unsere Insel gesetzt zu haben.
    Ich sage unsere, denn wir zögerten nicht einen Augenblick. Seit dem ersten Augenschein hatte Alice entschieden, daß sie nur uns gehören könne. Der Strudel verteidigte sie gegen jeden Zugriff von der Meerseite her. Und was jene betrifft, die vom Himmel fallen, nun, so besaß glücklicherweise noch niemand außer mir das Geheimnis, Luftschiffe dorthin fliegen zu lassen, wo man wollte.“
    Quaterquem war bis zu diesem Punkt seiner Erzählung gekommen, als plötzlich aus dem Waffenarsenal ein Schuß fiel; gleichzeitig wurde in Holkars Palast ein Tumult laut, der dem Luftschiffer das Wort abschnitt.

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