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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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unter dem großen Kristall, der am Kopfende der Halle schwebte, hatten sich vier Gestalten versammelt, die einsam und verloren wirkten angesichts der schieren Größe, die sie umgab.
    »So sind wir also hier«, sagte Farawyn, »die Letzten des Ordens von Shakara, um zu Ende zu bringen, was unsere Vorfahren einst begonnen haben.«
    Die anderen - Alannah, die eine weite weiße Robe trug, und Meister Lonyth, der während des Kampfs um Tirgas Lan mit den Novizen in der Ordensburg geblieben war - schauten den ehemaligen Ältesten und jetzigen König beklommen an. Beiden war klar, dass sie einen historischen Moment erlebten. Auch Bruder Syolan war zugegen. Als Chronist von Shakara hatte er gewissenhaft über alle wichtigen Vorkommnisse im Rat Buch geführt; nun wurde er Zeuge der letzten Augenblicke des Zauberordens.
    Zusammen mit Farawyn war Alannah nach Shakara gekommen, um ihr neues Amt als Hüterin der Eisfestung anzutreten; ihr Gefolge aus Elfenwächtern und -dienern, das ihr zu Gebote stehen würde, wartete vor den Toren der Halle. Rat Gervan und Schwester Atgyva, die während des Krieges ebenfalls in Shakara geblieben waren, hatten die Ordensburg bereits verlassen. Der eine, um sich Farawyns Weisung gemäß zurückzuziehen und ein Leben im selbstgewählten Exil zu verbringen; die andere, um nach Süden zu gehen und sich jenen anzuschließen, die nach den Fernen Gestaden ziehen und sie von der Herrschaft der Unholde befreien wollten. Beide waren sichtlich erleichtert gewesen, von der Verantwortung ihrer Ämter entbunden zu sein - für Alannah begann sie gerade erst...
    »Könnt Ihr tun, worum ich Euch gebeten habe, Bruder Lonyth?«, erkundigte sich Farawyn bei dem unscheinbaren Zauberer, dessen Gabe darin bestand, Materie kraft seiner Gedanken von einem Ort zum anderen zu bewegen.
    »Das denke ich, Va...« Lonyth unterbrach sich und räusperte sich unruhig. »Ich meine, mein König.«
    »Dann tut es«, forderte Farawyn ihn auf und reichte ihm den Gegenstand, den er bislang unter seiner Robe verborgen hatte.
    Es war der Splitter des Annun.
    »Die Speicherkristalle müssen zerstört werden, auf dass sie kein Unheil mehr anrichten können«, erklärte er leise dazu. »Dieser jedoch soll erhalten bleiben, denn er wurde nicht von Elfen erschaffen, sondern hat schon immer bestanden, und wir wissen nicht, welche Folgen seine Zerstörung hätte. Deshalb verbergen wir ihn hier, tief im ewigen Eis, und hoffen, dass wir seiner Kräfte niemals wieder bedürfen. Tut, worum ich Euch gebeten habe, Bruder.«
    Mit nach oben gedrehten Handflächen nahm Lonyth den Kristallsplitter entgegen. Dann schloss er die Augen und schien in sich zu versinken - und unter den staunenden Blicken seiner Gefährten wurde der Splitter des Annun durchsichtig. Für einen kurzen Moment waren noch seine Konturen zu erkennen, dann war er verschwunden.
    Unwillkürlich schaute Alannah zu dem großen Kristall hinauf, der unter der gewölbten Hallendecke schwebte und mattes Licht verbreitete. Es war schwer vorstellbar, dass sich der Splitter nun in seinem Inneren befinden sollte, aber genau so war es. Kraft seiner Gabe hatte Lonyth ihn dorthin versetzt, ohne dass auch nur der kleinste Makel an dem großen Kristall entstanden war. Das vollkommene Versteck ...
    »Ich danke Euch, Bruder«, sagte Farawyn und legte dem anderen anerkennend die Hand auf die Schulter. »Geht nun und blickt nicht zurück. Lebt wohl.«
    »Lebt wohl, mein König«, erwiderte der Zauberer bekümmert. Dann wandte er sich ab und verließ die Ratshalle.
    »Auch Ihr könnt gehen, Syolan«, wandte sich Farawyn an den Schreiber, »denn Eure Dienste werden nicht mehr benötigt. Die Welt darf niemals erfahren, was hier geschah.«
    »Ich werde meine Aufzeichnungen zu Ende bringen«, entgegnete der Schreiber, »aber niemand in Erdwelt wird sie jemals lesen.«
    »Ich danke Euch - sowohl für Eure treuen Dienste als auch für das Opfer, das Ihr bringt. Geht auch Ihr nun, mein Freund, und schaut auch Ihr nicht zurück.«
    »Mein König.«
    Der Schreiber verbeugte sich und wollte sich abwenden, aber Farawyn zog ihn an sich heran und umarmte ihn wie einen leiblichen Bruder. Dann verließ auch Syolan die Halle, und nur noch Alannah war übrig, deren Augen im Licht des großen Kristalls feucht glänzten.
    »Was hast du, mein Kind?«
    »Es ist nichts, mein König.« Alannah lächelte schwach und wischte sich die Träne aus dem Augenwinkel. »Der Abschied von alten Freunden macht mich traurig.«
    »Abschied

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