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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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Hause«, sagte Lotte und kippte ihre Schulbücher aus dem Rucksack. »Sofie, hast du Lust auf einen Spaziergang?«
    Sofie streckte sich hingebungsvoll. »Nicht wirklich, aber ich werde mitkommen. Du möchtest sicher nicht, dass Ruby dich in der Nähe ihres Hauses sieht, ohne dass du eine Entschuldigung dafür hast.«
    Lotte errötete leicht. Selbstverständlich wusste Sofie, was sie dachte, aber manchmal wünschte sie sich, der kleine Dackel würde es nicht aller Welt mitteilen.
    »Wach auf, Lotte! Die Sonne scheint. Ich möchte raus!«
    Lotte stöhnte. Sofie war im Grunde kein Energiebündel, aber sie konnte sich in eine entfesselte Naturgewalt verwandeln, wenn sie Lust dazu hatte. Sie liebte die Sonne abgöttisch und hatte sie in den vergangenen, nebligen Tagen schmerzlich vermisst.
    »Wir müssen unbedingt in den Park!«, verkündete Sofie, während sie mit den Vorderpfoten auf Lottes Bauch herumtrampelte, sodass ihr jede Chance genommen wurde, sich umzudrehen und weiterzuschlafen.
    »Auf der Stelle?«, fragte Lotte matt. »An einem Samstag! Vor dem Frühstück?«
    »Ach was, nein … « Sofie sprang vom Bett. »Natürlich nicht vor dem Frühstück. Ich werde ein Croissant essen. Komm schon, Lotte!«
    Lotte stolperte aus dem Bett und zog sich an, dann machte sie sich auf den Weg nach unten, wo Sofie bereits anmutig an einer Schüssel mit schwarzem Kaffee nippte. Onkel Jack buk Croissants auf. Lotte schenkte sich etwas Orangensaft ein und versuchte krampfhaft, die Augen offen zu halten. Es fühlte sich an, als hätte sie die ganze Nacht von Pandoras Laden geträumt. Kleine, gemeine Gesichter hatten sie von den Oberflächen der Schmuckwaren aus Glas angestarrt. Das Schlimmste war, dass sich auch Rubys Gesicht in ihnen gespiegelt hatte.
    Lotte schob ihren Saft von sich weg. Sie schmeckte ihn sowieso nicht richtig.
    »Gehen wir!«, sagte Sofie knapp, die sie beobachtet hatte. »Du wirst dich gleich besser fühlen. Ich hole nur schnell meine Leine.«
    Sofie behielt recht. Es war ein herrlicher Herbsttag, und Lotte fühlte sich tatsächlich besser, während sie Sofie dabei zusah, wie sie in die orange-braunen Blätterhaufen sprang, die sich am Straßenrand angesammelt hatten. Sie versank fast bis zum Kinn in ihnen und hüpfte mit wild fliegenden Ohren den Weg entlang.
    »War das ein doppelter Espresso?«, grummelte Lotte, doch Sofie schlackerte nur fröhlich mit den Ohren.
    Sie waren nicht die Einzigen im Park. Viele aus Lottes Schule waren da, die meisten Jungs bewarfen sich gegenseitig mit Blättern oder spielten Fußball. Es war eins der Dinge, die Lotte an Netherbridge liebte – die Stadt war so ruhig und sicher, dass die Eltern ihre Kinder viel mehr allein unternehmen ließen, als sie es zu Hause gedurft hatte.
    »Guck mal, da ist Zara!« Das Fell an Sofies Rücken sträubte sich ein wenig, und ihre Ohren richteten sich wachsam auf. Lotte blickte möglichst unauffällig zu Zara hinüber. Sie wollte immer noch keinen Ärger mit ihr haben, auch wenn sie nicht mehr so viel Angst vor ihr hatte wie früher.
    Zaras kleine Clique saß auf dem Rand des marmornen Springbrunnens, der zum Ende des Sommers abgestellt worden war. Sie lästerten und kicherten, und Zaras engste Vertraute, Bethany, hatte gerade auf Lotte gezeigt.
    »Ignorier sie einfach«, sagte Sofie, trabte weiter und setzte einem fallenden Blatt nach. »Guck, da drüben ist Danny und spielt Fußball. Und da ist Ruby, unter dem Baum.«
    Lotte blieb einen Moment die Luft weg. Sie hätte Ruby heute Morgen beinah angerufen, aber Rubys merkwürdiges Verhalten vom Vortag hatte sie davon abgehalten. Was war, wenn Ruby nicht mit ihr reden wollte? Lotte hätte es nicht ertragen können, wenn ihre beste Freundin ihr befohlen hätte, sie ihn Ruhe zu lassen. Ruby hatte ihr geholfen, sich in Netherbridge einzuleben. Lotte brauchte sie. Und sie war sich ziemlich sicher, dass Ruby sie ebenfalls brauchte, besonders jetzt.
    Also ermahnte sie sich, nicht albern zu sein. Vielleicht hatte Ruby ja nur einen schlechten Tag gehabt. Lotte schlenderte zu ihr rüber. »Hey!«, sagte sie ein wenig zögerlich. »Alles okay mit dir?«
    Sie hatte gehofft, dass Ruby wieder ganz die Alte wäre, voller Pläne für den Abend – ihren Halloweenabend mit Popcorn und romantischen Komödien ohne Monster, Geister oder teuflische Zwillinge. Aber Ruby sah ausdruckslos zu ihr hoch, und Lottes Herz wurde schwer. Es war genau wie am Tag zuvor, vielleicht sogar noch schlimmer. Es schien, als sei Ruby

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