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Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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eines Tages so weit sein würde.
    Onkel Jack fand einen Sack seiner selbst gemachten Eidechsenleckerlis. Weiche, schwarze Klumpen, die aus zu Brei zerstampften Dingen bestanden, von denen Lotte lieber nicht wissen wollte, was genau sie waren. Aber wenigstens hatte der Laden ihretwegen kein Spinnenproblem. Sam und Joe stopften sich voll. Sie schafften beide je drei, bevor sie leise rülpsend auf dem Tresen zusammenbrachen.
    »Geht es euch jetzt besser?«, fragte Onkel Jack besorgt. »Ihr müsst am Verhungern gewesen sein.«
    Sam grinste schläfrig zu ihm hoch. »Ach, nein. Ruby hat uns zwar nicht gefüttert, aber wir sind ganz gut in der Lage, die Futterkiste zu öffnen.«
    »Aber es war sehr nett von dir, dir solche Sorgen zu machen«, sagte Joe freundlich zu ihm.
    Onkel Jack verzog das Gesicht und schob den Rest der Leckerlis aus ihrer Reichweite. »Wehe, ihr übergebt euch auf meinen Tresen!«
    Sam stieß einen letzten gewaltigen Rülpser aus, setze sich auf und wurde geschäftsmäßig. »Was zählt ist, dass Ruby nicht sie selbst ist.«
    »Das steht fest«, sagte Joe zustimmend. »Sie hat uns in den letzten Tagen kaum beachtet.«
    »Abgesehen von dem einen komischen Mal vergangene Nacht«, warf Sam ein. »Ich glaube, sie hat geträumt. Sie hat sich im Schlaf hin und her geworfen. Dann stand sie auf, kam rüber und lehnte sich an die Scheibe unseres Terrariums. Ihr Gesicht war weiß, und ihre Augen irgendwie seltsam. Vielleicht schlief sie noch. Sie stand eine Ewigkeit so da und murmelte vor sich hin, sie könne nicht mehr klar denken.«
    »Sie ist verhext worden.« Joe nickte gewichtig. »Wir möchten, dass du sie rettest.«
    Lotte nickte. »Ja, das glauben wir auch. Aber wir wissen nicht, wie wir den Zauberbann brechen können. Ihr zwei könntet jedoch nach Hinweisen suchen, oder? Nach etwas, das uns verrät, wie Pandora es angestellt hat.«
    »Pandora? Du meinst, du weißt, wer es getan hat?« Sam hob den Blick und sah sie scharf an.
    Lotte ließ den Kopf hängen, sie schämte sich so, weil sie ihre Freundin im Stich ließ. »Ja, aber das hilft uns nicht. Wir wissen nicht, wie wir sie aufhalten können.«
    Sam und Joe sahen sie an, ihre runden, schwarzen Augen blickten unbarmherzig. Endlich schienen sie entschieden zu haben, dass Lotte ihnen die Wahrheit sagte. »Wir kehren zurück und fangen an zu suchen«, sagten sie zustimmend. »Wir werden sie beobachten. Ihr rutscht vielleicht etwas raus.«
    »Wie seid ihr überhaupt hierhergekommen?«, fragte Lotte plötzlich.
    »Wir sind gelaufen«, erwiderte Joe bitter.
    »Und euch hat niemand bemerkt?«, fragte Onkel Jack verblüfft. »Da hattet ihr aber Glück.«
    »Ich bringe euch in meinem Rucksack zurück«, schlug Lotte vor. »Onkel Jack, gibt es eine Möglichkeit, wie Sam und Joe es uns wissen lassen können, falls sie einen Hinweis finden, ohne dass sie dafür noch einmal herkommen müssen?«
    »Wenn du uns lässt, können wir per Gedankenmagie mit dir sprechen«, bot Sam an. »Wir hätten es dieses Mal auch gemacht, aber du hast einen mächtigen Schutzwall um dich errichtet.«
    »Oh!« Lotte war nicht klar gewesen, dass Echsen sich auf telepathische Weise verständigen konnten. »Normalerweise macht das nur Sofie. Und Tabitha und Shadow, schätze ich.« Das Einhorn hatte ebenfalls in ihrem Geist gesprochen, aber da jene Nacht allmählich zu einer Erinnerung verblasste, begann Lotte sich langsam zu fragen, ob sie es sich vielleicht doch nur eingebildet hatte.
    Onkel Jack lächelte. »Die meisten Tiere können es, wenn du sie lässt, Lotte. Aber im Moment bist du gut beraten, vorsichtig zu sein, finde ich. Lockere deinen Schutz nur eine Minute, damit Sam und Joe deinen Geist spüren können.«
    Es fiel ihr schwer, den Schutzwall runterzufahren, den sie so sorgfältig um sich aufgebaut hatte. Lotte schloss die Augen und verlangsamte ihre Atmung. Sie streckte ihre Fühler nach den Echsen aus. Sie hatte noch nie zuvor versucht, sie zu spüren, und der Geist der Echsen war langsam und anders und seltsam.
    Wir werden dich wiederfinden, Lotte.
    Ja, wir finden dich, wenn wir dich brauchen , fügte Sam anerkennend hinzu. Braves Mädchen .
    Lotte blinzelte und öffnete die Augen. Es war merkwürdig, die leuchtenden Farben des Ladens und die glitzernden Metallstäbe der Käfige zu sehen. Sogar die blauen Schuppen der Echsen schienen zu funkeln. Ihre Gedanken waren ruhig und weich getönt gewesen, und der Rest der Welt erschien nun viel zu laut.
    »Ich bringe euch nach

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