Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition)

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung, Band 03: Lotte und das Einhorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
Vom Netzwerk:
direkt in die Augen. Sie schien nicht länger verwirrt zu sein. Sie hatte Angst, und Lotte beschlich das furchtbare Gefühl, dass sie Angst vor sich selbst hatte. Rubys blaue Augen blickten sie flehend an.
    »Hilf mir, Lotte!«

Kapitel 6
    Zara hatte Ruby davongezerrt, doch Lotte hatte nicht versucht, sie aufzuhalten. Der Schleier hatte sich wieder vor Rubys Augen gelegt, nachdem sie um Hilfe gefleht hatte. Es schien, als hätte der Schmerz von Sofies Biss sie gerade lang genug wachgerüttelt. Jetzt hatte der Bann sie wieder in seiner Gewalt.
    Lotte machte sich mit schweren Schritten auf den Heimweg. Sofie trug sie auf dem Arm. Wenigstens wusste sie jetzt sicher, dass Ruby verhext worden war, und nicht deshalb so gemein zu ihr war, weil sie sie nicht mehr mochte. Aber da war Lotte sich sowieso ziemlich sicher gewesen, von ihren dunkelsten Momenten einmal abgesehen. Was sie immer noch nicht wusste, war, was um alles in der Welt sie dagegen machen sollte.
    Das Geräusch rennender Schritte, die über das Gras auf sie zustürmten, ließ sie herumfahren, da sie befürchtete, dass es Zara und die anderen sein könnten. Sie seufzte erleichtert, als sie erkannte, dass es bloß Danny war.
    »Was ist passiert?«, fragte er außer Atem. »Ich war auf der anderen Seite des Rasens und konnte es nicht richtig sehen. Jake hat gesagt, er habe beobachtet, wie Sofie Ruby gebissen hat!«
    »Ich wurde provoziert«, brummte Sofie schmollend.
    »Du hast das doch nicht wirklich getan?«, fragte Danny missbilligend.
    »Möglicherweise doch … « Sofie fixierte die Luft über Lottes Schulter, um Danny nicht ansehen zu müssen. Sie wusste sehr gut, dass Beißen nicht erlaubt war.
    »Sie hat. Aber Ruby ist echt gemein zu uns gewesen. Und es hatte auch sein Gutes«, versicherte Lotte ihm. »Es hat Ruby für eine Minute von dem Bann befreit. Sie hat uns gebeten, ihr zu helfen.«
    »Und überhaupt, Lotte hat sie zuerst geschubst«, ergänzte Sofie.
    »Wow«, murmelte Danny. »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen.«
    »Tust du nicht«, sagte Lotte geknickt. »Es war schrecklich. Sie war so fies, und dann, als sie uns um Hilfe gebeten hat, sah sie einfach bloß noch durcheinander aus. Als wüsste sie nicht, was in ihrem Innern vor sich ging.« Lotte schniefte. »Du wirst es doch nicht Onkel Jack erzählen, oder?«
    Danny funkelte sie wütend an. »Aber klar doch, weil ich auf der Stelle nach Hause rennen und sagen werde: Da-ad, Lotte hat ihre Freundin geschubst! Ehrlich, Lotte, für wen hältst du mich? Ein Mädchen?«
    »Ich schubse dich als Nächsten«, grummelte Lotte. Aber er hatte sie ein bisschen aufgemuntert.
    »Es muss einen Weg geben, Ruby für immer von diesem Zauber zu befreien«, sagte Danny grübelnd, als sie in ihre Straße bogen. »Hey, wechsle die Straßenseite, Lotte. Ich gehe nicht an diesem Laden vorbei, er ist mir unheimlich.«
    Lotte warf ihm einen überraschten Blick zu.
    »Was? Er ist furchtbar!«, stieß Danny aus. »Hast du dich etwa gezwungen, an seinem Schaufenster vorbeizugehen?«
    »Ich war mit Ruby drinnen«, gab Lotte zu.
    »Du bist ja verrückt. Es gibt keinen Grund, ihr zweimal am Tag eine perfekte Gelegenheit zu geben, in deinem Kopf herumzustochern, Lotte. Diese Fenster verströmen sehr viel Macht. Überleg dir genau, welche Schlachten du schlägst. Hey, da fällt mir etwas ein. Wir holen George und bitten ihn, uns zu helfen, den Bann zu brechen. Sep hat sich mit ihm unterhalten und gesagt, er habe ein paar coole Ideen.«
    »Er war unglaublich, als Pandora vorbeikam«, sagte Lotte nickend. »Er hatte überhaupt keine Angst vor ihr.«
    »Ich habe dir auch gesagt, dass er komplett irre ist.« Septimus’ Kopf lugte aus der Tasche von Dannys Fleecepulli hervor. »Tapferkeit ist das eine, pures Draufgängertum das andere.«
    Sie weckten George, indem sie sich alle vor seinen Käfig stellten und laut husteten, und er erklärte sichfreudig bereit, zu einem taktischen Planungstreffen in Lottes Zimmer mitzukommen, wie er es nannte.
    »Die Lage wird langsam etwas knifflig, wie?«, quiekte er, während er auf Lottes Bettdecke auf und ab marschierte. »Zeit, die Gehirnzellen anzuwerfen, Männer! Und Damen selbstverständlich, bin untröstlich.« Er verneigte sich knapp vor Lotte und Sofie. Sofie schnüffelte ungnädig.
    »Wenn man es mit einem Gegner zu tun hat, der einem an Stärke überlegen ist – und ich meine damit nur, was ihre Erfahrung angeht, Lotte, Liebes – , muss man auf hinterhältige Taktiken

Weitere Kostenlose Bücher