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Die Zeit der hundert Königreiche

Die Zeit der hundert Königreiche

Titel: Die Zeit der hundert Königreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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falsch und glaubte, er habe den General mit der Erwähnung der Niederlage erzürnt; er blickte betreten zu Boden. »Ich hätte nie gedacht, daß eine Horde Frauen uns auf diese Weise zurücktreiben könnte, Lord General. Sie sind alle verrückt dort, sie und ihre Göttin ebenfalls. Es bringt Unglück, irgend etwas mit ihnen zu tun zu haben, und wenn Ihr meinen Rat hören wollt, Sir, so werdet Ihr auch mit der Schwesternschaft nichts mehr zu tun haben wollen. Wißt Ihr es schon? Sie lösten die gefangenen Frauen von der Schwesternschaft aus und nahmen sie mit sich. Sie sagten, wenn sie gewußt hätten, daß auch auf der anderen Seite Schwestern kämpften, hätten sie nie die Waffen gegen sie erhoben – irgendeinen Unsinn dieser Art. Verrückt sind sie, Sir. Ich bin froh, daß sie fort sind.«
    »Sie haben die Gefangenen nicht getötet? Ich habe gehört, daß eine Frau der Schwesternschaft, die vergewaltigt wurde, sich selbst töten muß oder von den anderen verfolgt und getötet wird.«
    »Sie getötet? Nein, Sir, die Wachen hörten sie alle zusammen in den Zelten weinen. Und sie gaben ihnen ihre Waffen zurück und zogen ihnen anständige Kleidung an – Ihr wißt ja, die Männer hatten ihnen die Sachen zerrissen –, und sie gaben ihnen Pferde, und dann ritten sie alle zusammen davon. Ich sage Euch, Frauen dieser Art kann man nicht vertrauen. Sie haben keinen Sinn für Loyalität.«
    In Burg Asturias ließ Bard seinen Vater und König Alaric, seinen Bruder, von seiner Ankunft benachrichtigen. Als er sein Pferd den Stallknechten übergab, bemerkte er, daß das Pferd, mit dem Paul zum See des Schweigens geritten war, im Hof stand. Er eilte in den Audienzsaal. Sein Vater kam ihm entgegen und umarmte ihn, und Alaric hinkte auf ihn zu und tat desgleichen.
    »Bard, deine Lady ist hier. Prinzessin Carlina.«
    Er hatte es gewußt, aber es überraschte ihn, daß Alaric und sein Vater es wußten.
    »So, sie ist hier?« fragte er einfältig.
    »Sie kam vor kurzer Zeit in einer Pferdesänfte an, und dein Friedensmann Paolo Harryl begleitete sie«, berichtete Alaric. »Ich finde ja immer noch, du solltest Melisandra heiraten, Bard. Erlend ist dir ein zu guter Sohn, als daß er Nedestro bleiben sollte. Wenn ich zum König gekrönt bin, werde ich ihm ein Legitimitätspatent geben. Dann wird er dein Sohn sein, ob du Melisandra heiratest oder nicht!«
    »Ist sie in ihren alten Zimmern?«
    »Wo denn sonst?« wunderte sich Alaric. »Ich habe Befehl gegeben, daß sie sie haben soll und Frauen, die sie bedienen und baden und so weiter. Sie war den ganzen Tag in einer Pferdesänfte unterwegs, und sie muß müde und schmutzig gewesen sein.«
    War es möglich, fragte sich Bard, daß Carlina freiwillig mitgekommen war?
    Alaric fuhr fort: »Paolo sagte, sie sei zu reisemüde, um irgendwen zu begrüßen, aber ich solle Kammerfrauen schicken, die sich um sie kümmern. Sie ist König Ardrins Tochter und deine Frau. Die Catenas -Zeremonie werde ich selbst vollziehen, wenn ihr es wünscht. Es soll doch eine Ehre sein, vom König getraut zu werden.« Bard dankte seinem Bruder und bat um Erlaubnis, sich zurückzuziehen. Alaric lächelte kindlich.
    »Du brauchst mich nicht zu bitten, Bard. Ich vergesse dauernd, daß ich der König bin und den Leuten erlauben muß, zu kommen und zu gehen, sogar Vater. Ist das nicht albern?«
    Bard hatte Zimmer in der Nähe von Carlinas alter Suite zugewiesen bekommen. Als er sie betrat, wartete Paul auf ihn.
    »Ich nehme an«, bemerkte Bard trocken, »daß du mit deiner Mission Erfolg hattest. Ist sie freiwillig mitgekommen?«
    Paul schüttelte kläglich den Kopf und wies auf einen langen Kratzer auf seiner Wange.
    »In der ersten Nacht war ich so unklug, sie freizulassen – ich löste ihre Fesseln für ein paar Minuten, damit sie sich erleichtern konnte. Diesen Fehler habe ich nur ein einziges Mal gemacht. Glücklicherweise war keiner der Männer aus Asturias oder wußte, wer die Lady war. Es waren lauter Söldner von Hammerfell und Aldaran, und die meisten verstanden ihre Sprache nicht. Aber als sie sah, wohin ich sie gebracht hatte – in ihr eigenes Heim –, gab sie mir ihr Ehrenwort, heute nacht keinen Fluchtversuch zu machen. Ich dachte, es sei doch zu demütigend für die Dame, wenn sie an Händen und Füßen gebunden wie ein Sack Wäsche in ihrem Vaterhaus abgeliefert werden solle. Deshalb nahm ich ihr Ehrenwort an. Und der König schickte Frauen zu ihrer Bedienung. Ich könnte mir vorstellen, daß du sie

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