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Die Zeit der hundert Königreiche

Die Zeit der hundert Königreiche

Titel: Die Zeit der hundert Königreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kämpfte sich frei, und ihre Nägel rissen seine Wange auf.
    »Verdammt sollst du sein, da hast du eine Wunde, damit du zu deinem Friedensmann paßt! Du bist nicht besser als er!«
    Seine hilflose Frustration wandelte sich in Wut. Grob packte er ihre Hände und hielt beide in seiner einen fest.
    »Hör auf damit, Carlie! Ich will dir nicht weh tun, du zwingst mich, dir wehzutun!«
    »Du weißt dich immer zu rechtfertigen, nicht wahr?« flammte sie zornig auf. »Warum sollte ich es dir leicht machen?«
    »Carlie, es gibt keine Möglichkeit, daß du mich durch Worte oder Gründe oder einen Trick davon abbringst. Ich werde dich haben, und weiter gibt es nichts mehr zu reden. Und obwohl ich dir nicht weh tun will, werde ich tun, was nötig ist, um dich ruhigzuhalten. Ich habe dich mir einmal entwischen lassen, und davon rührten all meine Schwierigkeiten her. Hätte Geremy sich nicht eingemischt bei diesem Fest, wärst du meine Frau geworden, und wir hätten in all diesen Jahren glücklich zusammen gelebt. Beltran wäre noch am Leben …«
    »Du wagst es, mir die Schuld an Beltrans Tod zu geben?«
    »Ich gebe dir in allem die Schuld, was mir widerfahren ist, seit ich zuließ, daß du mich verschmähtest«, erwiderte er, jetzt böse geworden. »Aber ich bin immer noch bereit, dich zur Frau zu nehmen, und das ist deine Chance, es wiedergutzumachen.«
    »Es wiedergutzumachen? Du mußt wahnsinnig sein, Bard!«
    »Soviel schuldest du mir zumindest! Wenn du jetzt vernünftig bist und dich nicht mehr so töricht wehrst, könnte es für dich ebenso erfreulich sein wie für mich, und so hätte ich es am liebsten. Aber auf jeden Fall bin ich stärker als du, und du mußt einsehen, daß es keinen Zweck hat, gegen mich anzukämpfen. So …« Er zerrte an ihrem Halstuch. »Ziehen wir diese Kleider aus.«
    »Nein!« schrie sie in panischer Angst und wich vor ihm zurück. Bard knirschte mit den Zähnen. Wenn die kleine Katze auf einen Kampf aus war, wollte er dem ein schnelles Ende bereiten. Er zog ihr das Halstuch ab und warf es fort, dann faßte er oben in ihre Jacke und riß sie bis zum Saum auf, raffte die Fetzen zusammen und schleuderte sie zu Boden. Die Unterjacke folgte; der dünne Stoff zerriß leicht. Ihre Fingernägel hinterließen Kratzer auf seinen Händen, und sie trommelte ihm mit den Fäusten ins Gesicht, aber er achtete nicht darauf. Während sie noch immer um sich schlug, hob er sie hoch, warf sie in der Mitte des Betts nieder und legte sich neben sie. Sie trat nach ihm, und er schlug sie brutal mit der offenen Hand. In ihrem dünnen Hemd krümmte sie sich von ihm weg und begann zu weinen.
    »Carlie, mein Herz, meine Liebste, ich will dir nicht weh tun, es hat keinen Zweck, daß du dich gegen mich wehrst.« Er versuchte, sie eng an sich zu ziehen, aber sie drehte schluchzend das Gesicht von seinem suchenden Mund fort. Wütend über ihr Weinen, wo er doch so zärtlich zu ihr sein wollte, ohrfeigte er sie noch einmal heftig. Sie hörte auf, sich zu wehren, und lag still, und die Tränen strömten ihr übers Gesicht. Verdammt sollte sie sein! Es hätte so schön für sie beide sein können! Warum hatte sie ihn gezwungen, das zu tun?
    Sie hatte den Augenblick verdorben, von dem er jahrelang geträumt hatte, und das machte ihn nicht nur wütend, es erregte ihn auch. Er warf sich über sie, zog ihr Hemd hoch und zwang ihre Beine mit seiner Hand auseinander. Sie wölbte ihren Körper nach oben und versuchte, ihn abzuschütteln, aber er drückte sie mit Gewalt hinunter. Sie keuchte und lag still, zitternd und schluchzend. Jetzt kämpfte sie nicht mehr gegen ihn an, obwohl er sah, daß er ihr weh tat. Sie biß die Zähne so fest auf die Unterlippe, daß dort ein Blutfleck entstand. Bard versuchte, ihn wegzuküssen, aber sie warf den Kopf zur Seite. Steif wie ein Leichnam lag sie in seinen Armen, nur daß ihr immer noch die Tränen über das Gesicht flossen, als seien sie allein lebendig.
     
    »Lord General …«, wurde Paul, der den Flur hinunterschritt, von einem Soldaten angehalten. Einen Augenblick lang glaubte er, Bard sei plötzlich in dem Quergang aufgetaucht. Dann wurde ihm klar, daß er selbst angeredet worden war. Also war es dahin gekommen, daß er Bard so sehr glich! Er wollte seine Identität schon enthüllen, dann fiel ihm ein, daß ja keiner auf den Gedanken kommen durfte, Paolo Harryl und Bard seien sich dermaßen ähnlich. Schnell durchforschte er sein Gedächtnis nach dem Namen des Mannes.
    »Lerrys.«
    Die

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