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Die Zeit der hundert Königreiche

Die Zeit der hundert Königreiche

Titel: Die Zeit der hundert Königreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bestimmt nicht.«
    Beltran lachte ironisch auf. »Wenn ich dir zusehe, glaube ich allmählich an die Wahrheit des alten Sprichworts, daß alle Frauen gleich sind, wenn die Lampe gelöscht ist, denn du spielst den Galanten wirklich bei allem, was Röcke trägt! Lechzt du so nach weiblicher Gesellschaft, daß du dich nach einer fetten, häßlichen Leronis verzehrst?«
    Bard entgegnete aufgebracht: »Ich gebe dir mein Wort, daß ich mich nicht nach ihr verzehre . Meine Gedanken beschäftigen sich im Augenblick ausschließlich mit der Schlacht, die jenseits dieses Hügels auf uns wartet, und der Frage, ob wir gegen Haftfeuer oder Zauberei werden zu kämpfen haben! Ich erweise ihr Höflichkeit, weil sie Meister Gareths Tochter ist, mehr nicht! Um Himmels willen, Pflegebruder, richte deine Aufmerksamkeit auf unsere Mission, nicht auf meine Mängel!«
    Bards Helm hing an seinem Sattelhorn. Er hakte ihn los, setzte ihn auf und befestigte den Lederriemen, wobei er sorgfältig den Kriegerzopf zurechtstrich. Beltran folgte seinem Beispiel. Sein Gesicht war heiß, und Bard erinnerte sich an ihr Gespräch in der Nacht und empfand für einen Augenblick Mitgefühl. Aber dafür hatte er jetzt keine Zeit.
    Er ritt an der Reihe seiner Männer zurück, überprüfte die Ausrüstung jedes einzelnen und sprach mit jedem ein Wort. Sein Magen verkrampfte sich, und er fühlte sich wie immer vor einer Gefahr angespannt.
    »Wir werden uns dem Gipfel jenes Hügels so weit nähern, wie wir können, ohne gesehen zu werden«, ordnete er an, »und dort warten, bis Meister Gareth uns das Zeichen gibt. Dann stürzen wir uns den Hang hinunter und auf sie und versuchen, sie zu überrumpeln.«
    Einer der Männer brummte: »Wenn ihre Laranzu’in alle schlafen!«
    Bard sagte: »Wenn sie uns durch Kundschaftervögel oder Zauberei beobachten, gelingt uns der Überraschungsangriff vielleicht nicht ganz. Aber sie können nicht im voraus wissen, wie viele wir sind oder wie entschlossen wir kämpfen werden! Denkt daran, Männer, es sind Söldner aus den Trockenstädten, dieser Krieg bedeutet ihnen nichts, und der Schnee ist unser bester Verbündeter, weil sie nicht daran gewöhnt sind.«
    »Wir auch nicht«, murmelte ein Mann weiter hinten. »Verständige Männer kämpfen nicht im Schnee!«
    »Möchtest du lieber das Haftfeuer durchkommen lassen? Wenn sie im Winter Haftfeuer transportieren können, dann können wir es erbeuten«, sagte Bard scharf. »Und jetzt wird nicht mehr geredet, Männer, sie könnten uns hören, und ich möchte sie überrumpeln, so gut es uns eben gelingt.«
    Er ritt vor zu Meister Gareth. »Versucht festzustellen, wie viele Männer die Wagen bewachen.«
    Meister Gareth wies auf Mirella. »Das habe ich bereits, Sir. Ich kann nicht mehr als fünfzig zählen. Dabei sind die Wagenlenker nicht mitgerechnet, die auch bewaffnet sein können, aber alle Hände voll mit den Tieren zu tun haben werden.«
    Bard nickte. Er winkte zwei erfahrene Männer, die besten Reiter in der Gruppe, heran. »Ihr beiden reitet los, kurz bevor wir angreifen. Deckt euch mit euren Schilden und reitet an die Spitze des Zuges. Schneidet die Tiere los und jagt sie nach hinten. Das wird weitere Verwirrung schaffen. Gebt acht, daß ihr nicht von Pfeilen getroffen werdet.«
    Sie nickten. Es waren tüchtige Männer, die schon an vielen Feldzügen teilgenommen hatten, und beide trugen die rote Schnur um den Kriegerzopf gewickelt. Einer rückte sich den Helm auf dem Kopf zurück, grinste und lockerte den Dolch, der ihm am Gürtel hing. »Der da ist für solche Arbeit besser als ein Schwert.«
    »Meister Gareth«, sagte Bard, »Ihr habt Euer Teil getan, und gut getan. Ihr mögt mit den Frauen hierbleiben. Keinesfalls braucht Ihr mit uns den Berg hinunter zum Angriff zu reiten. Wenn sie Zauberei gegen uns einsetzen, benötigen wir Euch für den Gegenzauber. Aber in der Schlacht seid Ihr mehr als nutzlos.«
    »Sir«, antwortete der Laranzu , »ich weiß, welche Rolle mir in einer Schlacht zufällt. Und meine Tochter und meine Pflegetochter wissen ebenfalls Bescheid. Mit allem Respekt, Sir, kümmert Euch um Eure Soldaten und überlaßt meine Angelegenheiten mir.«
    Bard zuckte die Schultern. »Auf Eure Verantwortung, Sir. Hat der Kampf einmal begonnen, haben wir keine Zeit mehr für Euch.« Er begegnete Meloras Blick, und plötzlich beunruhigte ihn der Gedanke, daß sie auf ihrem Eselchen, bis auf einen Dolch unbewaffnet, mitten hinein ins Kampfgetümmel reiten würde. Aber was

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