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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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genannten, aber Spesen in Höhe …«
    »Moment mal! Das will ich meinen! Ich hatte zehn Millionen gesagt!«
    »Jawohl, Mensch-Forrester. Sie nannten zehn Millionen pro Jahr. Das Angebot beläuft sich auf siebzehntausendfünfhundert pro Tag. Wenn man von einer Vier-Tage-Woche ausgeht und mögliche Überstunden gegen eventuelle gesundheitliche Schäden verrechnet, ergibt sich ein Jahresgehalt von drei Millionen achthunderttausend Dollar. Zuzüglich zum Gehalt werden jedoch Spesen erstattet, die auf etwa fünf Millionen Dollar geschätzt werden.«
    »Laß mich mal rechnen.« Die Zahlen waren so hoch, daß ihm schwindelte. Er wandte sich an die Kinder. »Das wären fast neun Millionen Dollar im Jahr. Kann man davon leben?«
    »Schinderei, Charles, natürlich kann man, wenn man will.«
    Forrester holte tief Luft. »Ich nehme die Stellung an.«
    Den Joker schien das nicht weiter zu berühren. »Sehr wohl, Mensch-Forrester. Ihre Pflichten sind folgende: Konversation, Beratung, Diskussionen. Die Anforderungen orientieren sich nach keiner bestimmten Zeit; ihr neuerweckter Status bildet daher kein Handikap. Man erwartet von Ihnen, daß Sie Fragen beantworten und für Diskussionen zur Verfügung stehen – Diskussionen, die in Anbetracht der Wohnverhältnisse überwiegend auf Fernbasis stattfinden werden. Einige Reisetätigkeit ist zu erwarten.«
    »Schinderei!« Die Bensen-Kinder zeigten mit einem Mal Interesse; der Junge setzte sich auf, und seine Schwester starrte Forrester aus großen Augen an.
    »Eine zusätzliche Information, Mensch-Forrester: Ihr Arbeitgeber lehnt es aus heuristischen Gründen ab, sich der Computer-Anlagen zu bedienen. Er legt größeren Wert auf Subjektivität als auf Genauigkeit der einzelnen Daten. Der Arbeitgeber ist relativ unvertraut mit der menschlichen Kultur und Geschichte und menschlichen Gebräuchen …«
    »Tatsächlich!« rief das Mädchen.
    »… und wird, wo nötig, Ihre Dienste mit Computerdaten supplementieren.«
    Forrester unterbrach ihn. »Das kannst du mir alles später erzählen. Wo muß ich mich vorstellen?«
    »Mensch-Forrester, das ist nicht mehr nötig.«
    »Heißt das, daß ich die Stellung bekommen habe? Aber – aber wie geht’s denn nun weiter?«
    »Mensch-Forrester, ich wollte Ihnen gerade das weitere Verfahren erläutern. Bitte beachten Sie das folgende Signal.« Ein voller, dröhnender Gongschlag ertönte. »Dieses Signal wird in Zukunft jedesmal eine Nachricht Ihres Arbeitgebers ankündigen. Der Vertrag sieht vor, daß Sie an Arbeitstagen zwischen zehnhundert und vierzehnhundert Uhr die Annahme dieser Nachrichten nicht verweigern dürfen. Sie werden weiterhin aufgefordert, auch an arbeitsfreien Tagen solche Nachrichten mit nicht mehr als zwölfstündiger Verzögerung anzunehmen. Ich danke Ihnen, Mensch-Forrester.«
    Das war das, dachte Forrester.
    Jetzt mußte er nur noch herausfinden, was den Kindern daran so spannend erschien. Er sagte: »Nun mal raus mit der Sprache, ihr zwei. Was habt ihr?«
    Sie flüsterten miteinander, wobei ihre Augen fortwährend zu ihm hinüberschweiften. Der Junge unterbrach sich eben lange genug, um zu fragen: »Was wir haben, Charles?«
    »Was ist mit euch los?« verbesserte sich Forrester.
    »Och, nichts.«
    »Nichts Wichtiges«, korrigierte das Mädchen.
    »Nun macht schon!«
    Das kleine Mädchen sagte: »Es ist nur – wir haben noch nie jemand getroffen, der für sie gearbeitet hat.«
    »Für wen gearbeitet hat?«
    »Der Joker hat es dir doch gesagt, Charles. Hörst du denn nicht zu?« sagte der Junge, und das Mädchen sekundierte ihm: »Schinderei, Charles! Weißt du nicht mal, für wen du arbeiten sollst?«
    Forrester holte tief Luft und funkelte die beiden an. Er versuchte sich zu sagen, daß es ja nur Kinder wären und daß er sie eigentlich gern hatte, aber heute schienen sie es darauf angelegt zu haben, ihn zur Raserei zu bringen. Er setzte sich und nahm seinen Joker zur Hand. Aufmerksam musterte er die Reihe von Knöpfen, bis er den durchsichtigen, runden gefunden hatte, den er suchte, drehte den Joker so, daß die Spray-Öffnung auf seinen bloßen Arm wies, und drückte auf den Knopf.
    Glücklicherweise war es das richtige. Woraus der feine Nebel bestand, der in sein Handgelenk eindrang, wußte er nicht zu sagen, aber er hatte die gewünschte Wirkung. Es war ein hochpotenziertes Beruhigungsmittel, das seinen Verstand schärfte, seinen Pulsschlag verlangsamte und es ihm ermöglichte, ganz ruhig zu fragen: »Maschine! Ich will auf

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