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Die Zeit der Katzenpfoten

Die Zeit der Katzenpfoten

Titel: Die Zeit der Katzenpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Möglichkeiten«, setzte er taktvoll hinzu.
    Forrester setzte sich und wappnete sich in Erwartung der Testergebnisse mit Geduld. Die Pfeile und Punkte auf der Sternenkarte bewegten sich, und eine Stimme sagte: »Sonderergebnisse von 61 Cygni, Proxima Centauri, Ypsilon Indi und Cor-doba 31 353 weisen keine Anzeichen technischer Aktivität und keine Änderung im natürlichen Energiehaushalt der Systeme auf.«
    »Schwachköpfe!« schrillte das kleine Mädchen. »Die würden noch nicht mal einen Marsianer in einer Matratze finden.«
    »Das nicht identifizierte Objekt bei Groombridge eins, acht, drei, null, das vor sechs Tagen aufgefangen wurde, zeigt keinerlei Anzeichen von Energieabstrahlung. Man neigt jetzt zu der Annahme, daß es sich dabei um einen großen Kometen handelt, obwohl die anekliptische Umlaufbahn dieses außergewöhnlich umfangreichen Eindringlings die Möglichkeit einer eventuellen Gefahrenzone nicht ausschließt. Es versteht sich von selbst, daß er ständig im Auge behalten wird, und.das SEPF-Hauptquartier in Federal City gibt bekannt, daß zwei zusätzliche Monitoren aus ihrer bisherigen Umlaufbahn genommen und zu seiner Beobachtung eingesetzt worden sind …«
    »Wovon redet der eigentlich?« fragte Forrester den Jungen.
    »Vom Krieg natürlich. Kannst du nicht den Mund halten?«
    »… hier kommt jedenfalls eine gute Nachricht von 22H Camelopardis. Soeben erhalten wir eine Bekanntmachung des Hauptquartiers, daß die beschädigte Sonde, deren Auswechslung mit großen Schwierigkeiten verbunden war, jetzt ersetzt werden konnte. Die erste Ersatzsonde, die beschleunigt von BO 7899 gestartet wurde, hat in nahezu perfekter, fast kreisförmiger Flugbahn die stellare Umlaufbahn erreicht, und alle Anlagen arbeiten zur vollkommenen Zufriedenheit. Sieben weitere Reserve …«
    »Schinderei«, sagte das Mädchen. »Das ist vielleicht ein langweiliger Krieg! Ihr habt das damals besser gekonnt, nicht wahr, Charles?«
    »Wie meinst du das?«
    Das Mädchen sah ihn verwundert an. »Viel mehr Tote natürlich.«
    »Wenn du das besser nennst, magst du recht haben. Im Zweiten Weltkrieg sind glaube ich zwanzig Millionen Menschen umgekommen.«
    »Junge! Zwanzig Millionen!« hauchte das Mädchen. »Und wir haben bis jetzt – wie viele sind es, Tunt? – zweiundzwanzig getötet.«
    »Zweiundzwanzig Millionen?« fragte Forrester.
    Der Junge schüttelte angewidert den Kopf. »Zweiundzwanzig einzelne Sirianer. Wenn das nicht jämmerlich ist!«
    Aber noch ehe Forrester antworten konnte, meldete sich sein Joker.
    »Mensch-Forrester! Ihre Tests sind zusammengefaßt und ausgewertet worden. Darf ich die Umschrift auf dem Gerät der Bensen-Kinder bekanntgeben?«
    »Von mir aus«, sagte der Junge brummig. »Langweiliger als das da kann es auch nicht sein.«
    Die Sternenkarte verschwand von der Bildwand und machte einem System flimmernder Sinuskurven Platz, die mit für Forrester völlig unverständlichen Ziffern bezeichnet waren. »Wenn Sie wünschen, können Sie einen Antrag auf nochmalige Auswertung der einzelnen Profilelemente stellen. Wünschen Sie einen solchen Antrag zu stellen, Mensch-Forrester?«
    »Zum Teufel, nein!« Die Ziffern und Linien waren nicht nur unverständlich, sie beunruhigten ihn auch. Sie riefen irgendeine Assoziation hervor, und Forrester wußte plötzlich auch, woran sie ihn erinnerten – nämlich an das letzte Mal, daß eine Regierungstelle sich die Mühe gemacht hatte, eine Stellung für ihn zu suchen. Das war, als er sich nach seinem Wehrdienst, den er in der Friedenszeit nach dem Koreakrieg absolviert hatte, den langen Schlangen von Arbeitslosen anschloß, die einem gelangweilten Beamten ihre Lügengeschichten erzählten. Ihm war, als sähe er wieder die Karos des Fußbodenbelags vor sich und die Schlangen von Männern, die, wie er selbst, keinen anderen Wunsch hatten, als eine Zeitlang Arbeitslosenunterstützung zu beziehen – in der Hoffnung, daß es ihnen gelingen möge, langsam wieder ein klareres Bild von der Welt zu bekommen.
    Aber da war wieder die Stimme des Jokers.
    »Ihr Profil, Mensch-Forrester, zeigt eine relativ hohe Verwendbarkeit auf dem Sektor persönlicher Dienste und beratender Tätigkeiten. Ich habe dreiundneunzig Möglichkeiten ausgewählt. Soll ich Ihnen die Liste durchgeben?«
    »Großer Gott, nein. Nur die, die du für die günstigste hältst.«
    »Das beste Angebot ist folgendes, Mensch-Forrester: Gehalt siebzehntausendfünfhundert. Die Summe liegt etwas unter der von Ihnen

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