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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Kim und Kija in ein Gestrüpp am Wegesrand. Dornen zerrissen die Kleider der Kinder. Sie kauerten sich dicht aneinander. Die Stimmen der Verschwörer wurden lauter.
„Wo sind die hin?“, fluchte Nebamun. „Gerade habe ich sie noch gesehen.“
„Keine Ahnung“, gab Rechmire zurück. „Aber weit können sie nicht sein. Vielleicht haben sie sich hier irgendwo versteckt.“
„Dann sucht gefälligst! Vor allem du, Köchlein, denn dir haben wir den ganzen Ärger zu verdanken. Und bete zu Amun, dass du diese Kinder schnell findest!“

Ein verräterischer Dolch

    Julian rannte, bis seine Lungen brannten. Der Schmerz zwang ihn, das Tempo zu verlangsamen. Vor ihm tauchten Lichter auf – Julian hatte die ersten Häuser Thebens erreicht. Ausgelassenes Gelächter und fröhliche Musik waren zu hören. Das Opet-Fest war anscheinend noch in vollem Gang. Die ganze Stadt war ein einziger Festplatz. Angsterfüllt warf Julian einen Blick über die Schulter. Offenbar waren die Verfolger zurückgefallen. Erleichtert wankte er auf eine Gruppe von Feiernden zu, die vor dem Lehmhaus eines Spiegelmachers stand und im Schein der Fackeln ein Lied grölte.
    „Wir brauchen Hilfe!“, rief Julian, als er die fröhliche
    Runde erreicht hatte.
„Wir auch!“, lallte der Spiegelmacher. „Wir brau
chen jemanden, der uns neuen Wein holt! Der Krug
ist bald leer!“ Er brach in schallendes Gelächter aus.
Eine junge Frau schmiegte sich an ihn und kicherte
albern.
Auch die anderen Gäste amüsierten sich königlich.
Unter ihnen waren auch zwei Soldaten.
„Bitte, es geht um Leben und Tod!“, flehte Julian.
„Meine Freunde schweben in großer Gefahr.“
„Beruhig dich, Junge“, sagte der Spiegelmacher und
goss sich Wein aus dem Tonkrug nach. „Heute feiern
wir das Opet-Fest. Niemandem geschieht etwas und alle
sind fröhlich, oder?“
„Genau!“, riefen die anderen.
Julian ging auf einen der beiden Soldaten zu. „Ihr
müsst mir helfen. Da drüben sind …“ Julian brach den
Satz ab. Der Soldat glotzte ihn mit glasigen Augen an.
Von diesem Betrunkenen konnte Julian keine Hilfe erwarten. Er warf einen schnellen Blick auf den anderen
Soldaten. Vielleicht war mit dem mehr los. Irrtum. Der
Mann stützte sich auf seinen Speer und schwankte bedenklich. Mit den Typen konnte Julian nicht viel anfangen. Oder vielleicht doch? Julian hatte eine Idee. Er
bückte sich und hob einen Stein auf.
„He, ihr Säufer!“, brüllte er. „Ihr bekloppten, rotnasigen, besoffenen und stinkenden Trinker!“
Der Mund des Spiegelmachers klappte auf. „Wie hast
du uns genannt?“
„Blöde Säufer!“, wiederholte Julian laut und machte
einen Schritt zurück. Dann hob er den Stein und schmetterte ihn gegen den Weinkrug. Das Gefäß zersprang in tausend Stücke und der Rotwein ergoss sich in
den Staub.
„Na warte!“, brüllte der Spiegelmacher und stürmte
auf Julian zu.
Der Junge drehte sich um und begann wieder zu rennen – diesmal in die Richtung seiner Freunde. Der Spiegelmacher und seine Gäste verfolgten Julian mit einer
Geschwindigkeit, die dieser ihnen in ihrem Zustand nicht
zugetraut hätte. Nach einem energischen Sprint erreichte
Julian die Stelle, wo er sich von seinen Freunden getrennt
hatte. Doch von Kim und Leon war nichts zu sehen. Panik beschlich Julian: Hatten die Verschwörer die beiden
etwa schon geschnappt? Keuchend blieb Julian stehen. In
diesem Moment sprang ihn eine Gestalt an und warf ihn
zu Boden.
„Einen hab ich!“, brüllte Nebamun. Seine Komplizen
tauchten aus der Nacht auf und umzingelten Julian.
Hasserfüllte Gesichter starrten ihn an. Er wollte schreien, aber Angst schnürte ihm die Kehle zu.
„Bringen wir es hinter uns“, sagte der Priester und
zog den Dolch.
„Halt!“, stoppte ihn ein scharfer Ruf.
Nebamun hielt inne. Seine Männer bildeten eine
Gasse. Einer der beiden betrunkenen Soldaten schritt heran. Julian stellte zu seiner Überraschung fest, dass
der Soldat auf einmal ziemlich nüchtern wirkte. „Was geht hier vor?“, wollte der Soldat wissen. Hinter ihm tauchten der Spiegelmacher und die anderen
auf.
„Nichts!“, antwortete Nebamun rasch und wollte
den Dolch verschwinden lassen.
„Ein Priester mit einem Dolch?“, argwöhnte der Soldat. „Und ein Priester, der einen Jungen erstechen will?
Der Kleine hat für seine große Klappe zweifellos eine
Tracht Prügel verdient, aber nicht den Dolch! Du bist
festgenommen, Priester!“
„Was fällt dir ein?“, schnauzte Nebamun den Soldaten an. „Weißt du nicht, wen

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