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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Offenbar hatte der Sturm es aufgedrückt. Rasch schloss Julian es wieder. Wütend klopfte der Regen an die Scheibe.
    Was für ein Unwetter, dachte Julian fröstelnd und setzte seine Suche fort.
    „Hier!“, rief er plötzlich triumphierend. „Ein ganzer Band über Hatschepsut!“
Julian zog seinen schweren Fund aus dem Regal, trug ihn zu Kim und wuchtete das Buch auf den Lesetisch. Ihm folgte Leon mit einem Atlas. Im trüben Licht einer Leselampe beugten sich die Freunde über die Bücher.
„Klasse!“, rief Julian. „In diesem Wälzer finden wir bestimmt genügend Material über Hatschepsut, die Königin vom Nil!“
Schon hatte er die ersten Seiten aufgeschlagen.
„Und auf der Karte in diesem Atlas können wir sehen, wie groß ihr Reich vor 3500 Jahren war“, fügte Leon hinzu. „Ich werde die Karte kopieren.“ Während er mit der rechten Hand zu zeichnen begann, zupfte er mit der linken an seinem Ohrläppchen – wie immer, wenn er sich konzentrierte.
„Hatschepsut regierte Ägypten rund zwanzig Jahre“, murmelte Julian, während er die Zeilen studierte. „Sie war sehr beliebt und hat gewaltige Tempel in Theben bauen lassen. Den Totentempel Deir el-Bahari etwa … was für ein Zungenbrecher! Schreib mal auf, Kim. Außerdem war Hatschepsut ziemlich mutig. Sie zog an der Spitze ihrer Truppen in den Kampf und konnte hervorragend mit dem Wurfholz umgehen. Hatschepsut war anscheinend die erste bedeutende Frau der Geschichte!“
„Eine Frau auf dem Pharaonen-Thron, das gefällt mir!“, rief Kim begeistert.
„Das gab damals bestimmt mächtig Ärger“, vermutete Leon, der gerade den Verlauf den Nils abzeichnete.
Abrupt wandte sich Kim Leon zu und fixierte ihn mit ihren bernsteinfarbenen Augen. „Was willst du damit sagen? Glaubst du, eine Frau ist nicht in der Lage, ein Land gut zu regieren?“
„Reg dich wieder ab“, grinste Leon und strich sich eine dunkle Locke aus dem sommersprossigen Gesicht. „Ich meine doch nur, dass Hatschepsut wahrscheinlich viele Feinde gehabt hat.“
„Er hat Recht“, meinte Julian. „Hier steht, dass viele wichtige Männer in Ägypten es als einen Skandal betrachteten, von einer Frau regiert zu werden.“
„So ein Quatsch!“, meinte Kim verächtlich. „Das müssen ziemliche Pfeifenköpfe gewesen sein!“
Im Erfinden und Verteilen von Schimpfwörtern war Kim Spitze.
„Hier steht auch noch, dass es Intrigen im Palast gab – sogar einen Plan, sie zu töten!“, zitierte Julian weiter aus dem Buch. „Tja, der Platz auf dem PharaonenThron garantierte viel Macht und Reichtum. Und das sorgte offenbar auch für Neid. Ich wüsste zu gern, ob es so einen Mordplan tatsächlich gegeben hat und, wenn ja, wer dahintersteckte!“
„Ich auch!“, rief Kim, während sie Julian über die Schulter schaute. „Seht mal, da ist ein Bild von einer Hatschepsut-Büste. Was für eine schöne und stolze Frau! Ihr Leben mit all dem Prunk muss märchenhaft gewesen sein. Ich würde gerne einen Tag mit ihr tauschen.“
„Pharaonin Kim“, feixte Leon. „Eine interessante Vorstellung.“
Kim überhörte die Bemerkung. „Stellt euch vor, was wir für ein anschauliches Referat abliefern könnten, wenn wir in Theben vorbeischauen könnten – im Theben vor 3500 Jahren. Blättere mal um, Julian!“
Doch Julian reagierte nicht. Unverwandt starrte er auf die aufgeschlagene Seite des Buches.
„He, was ist los mit dir?“, wollte Kim wissen.
Julians Gedanken überschlugen sich. Seit dem Tod seines Opas hatte Julian ein Geheimnis vor seinen Freunden. Reginald hatte es ihm in seinem letzten Brief anvertraut. Sollte Julian jetzt seine Freunde einweihen? Oder sollte er schweigen? Ein lautes Krachen ließ ihn zusammenzucken. Ein Blitz musste in der Nähe des Klosters eingeschlagen sein.
„Schläfst du, alter Schnarchzapfen?“, lachte Kim.
Julian sah seine Freunde an. „Nein, natürlich nicht“, sagte er langsam. „Ich hatte gerade eine Idee. Wir könnten nach Theben reisen und …“
„Klar“, unterbrach Kim ihn. „Wenn uns jemand die Flugtickets zahlt, düsen wir hin.“
„Ich meine nicht das Theben der Gegenwart“, korrigierte Julian sie. „Wir könnten in das Theben des Jahres 1478 vor Christus reisen. Als Hatschepsut zur Pharaonin gekrönt wurde, versteht ihr?“
„Nö“, erwiderte Kim.
„Nö“, meinte auch Leon.
Julian nickte. Natürlich konnten seine Freunde ihm nicht folgen.
„In dieser Bibliothek hier gibt es einen geheimnisvollen Raum“, flüsterte er. Jetzt war es raus. „Einen

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