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Die Zerbrochene Kette - 6

Die Zerbrochene Kette - 6

Titel: Die Zerbrochene Kette - 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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überrascht, dich in Rapport zu finden, als wir mit der Matrix arbeiteten. Bist du bei deinen eigenen Leuten in dieser Fähigkeit ausgebildet worden?«
Magda schüttelte den Kopf. »Bei uns gibt es nicht allzu viele, die auch nur an die Existenz dieser Kräfte glauben, Lady. Wer es tut oder behauptet, sie benutzen zu können, wird für unwissend, abergläubisch und einfältig gehalten.«
»Das habe ich gehört.« Rohana wußte, daß das einer von Lorill Hasturs Gründen dafür war, den Umgang mit den Terranern auf das Notwendigste zu beschränken. Sie glauben nicht an diese Kräfte; einmal überzeugt, werden sie wie besessen danach streben, alles über sie zu erfahren und sie zu ihrem Vorteil einsetzen.
Rohana sagte: »Ob sie es glauben oder nicht, du scheinst diese Art von Laran zu besitzen, Kind. Wie bist du dazu gekommen?«
»Ich weiß es nicht, Lady. Mein ganzes Leben lang habe ich mich nach Ahnungen gerichtet, doch ich hielt das nur für ein Talent, viele kleine Hinweise zusammenzufügen, die sich gerade unterhalb der Wahrnehmungsschwelle befinden. Und es ist vorgekommen, daß meine Träume nicht… nicht unsinnig waren, sondern mir Dinge verrieten, die mir nicht bewußt gewesen waren. Da lernte ich, auf sie zu achten.«
Rohana stützte nachdenklich das Kinn in die Hände. Das hieß, die Comyn mußten ihre Annahmen über die Terraner kritisch überprüfen. »Lorill ist fest davon überzeugt, daß Terraner und Darkovaner verschiedene Rassen von Lebewesen darstellen und daß die Terraner eine mindere Rasse sind. Als Beweis pflegt er ihren Mangel an Laran anzuführen.«
Magda erklärte: »Meine Dame, ich soll außerhalb der Terranischen Zone nicht darüber sprechen, aber Lord Hastur irrt sich. Es ist kein Glaube, sondern eine Tatsache, die bewiesen werden kann, daß Terraner und Darkovaner einer einzigen Rasse angehören. Uns ist einwandfrei bekannt, daß Darkover vor langer Zeit von Terranern besiedelt wurde, und zwar von einem sogenannten Verlorenen Schiff. Als wir noch keine Schiffe hatten, die schneller als das Licht reisten, wurden von Terra – damals gab es noch kein Imperium – Schiffe ausgesandt. Einige von ihnen gingen verloren, und man hörte nie wieder von ihnen. Eure Sprache ist ein Beweis dafür, daß Darkover von der Mannschaft eines Schiffes besiedelt wurde, dessen Namen ich Euch nennen könnte, und ebenso die Namen aller Menschen an Bord. Dies Wissen muß Euch vor Jahrhunderten verlorengegangen sein, Lady – wahrscheinlich war es eine gezielte Maßnahme, damit die Überlebenden nicht zu sehr unter Heimweh litten –, aber Eure Leute sind echte Terraner.«
»Dann habt ihr – die Psi-Kräfte auch?«
»Es wird erzählt, daß sie früher einmal häufiger waren als heute. Jetzt sind sie selten, und während einer bestimmten Periode unserer Geschichte haben Menschen sie mit raffinierten Geräten und Maschinen vorgetäuscht, so daß sie in Mißkredit gerieten und ihr Gebrauch als Scharlatanerie angesehen wurde. Trotzdem existieren Beweise, daß es sie gegeben hat.«
Rohana nickte. »In alter Zeit haben die Comyn Zuchtwahl betrieben, um diese Gaben in unserem rassischen Erbe zu fixieren. Es war eine Zeit großer Tyrannei und keine, an die wir uns mit Stolz erinnern. Sie führte zum Niedergang, und wir von den Comyn leiden heute noch unter den Folgen, nicht nur wegen des Argwohns, den das Volk uns gegenüber hegt, sondern auch, weil unsere Fruchtbarkeit durch die Inzucht geschädigt wurde und die Gaben sich an einige gefährliche rezessive Eigenschaften gebunden haben. Aber sie sind stark, und ihr Mißbrauch kann sehr gefährlich sein. Und das bringt mich zur dir, Kind. Normalerweise erwachen Psi-Gaben während der Pubertät. Treten sie später auf, verursachen sie oft ernste Schwierigkeiten. Hast du manchmal seltsame Empfindungen, nicht zu erklärende Krankheiten ohne körperliche Ursache, das Gefühl, außerhalb deines Körpers zu existieren und nicht in ihn zurückkehren zu können, irgendwelche wilden emotionalen Anfälle?«
»Nein, nichts dergleichen«, antwortete Magda. Dann erinnerte sie sich an den Augenblick während der Heilung von Jaelles Wunden, als sie alles aus einer völlig anderen Perspektive gesehen hatte. Das war jedoch schnell und von selbst wieder vergangen.
Rohana stellte ihr eine Reihe eindringlicher Fragen über ihre Träume und »Ahnungen«, und schließlich – Magda kam sich schon ganz ausgequetscht vor – sagte sie: »Mir scheint, daß deine Talente keine Gefahr für dich

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