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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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jedem vom Weg abweichenden Schritt denken sie an die Leuchtenden Mauern, die Artur Falkenflügel im Zaum hielten.« Nein, kein Hase, ein Wiesel. Und doch wäre sie früher oder später Wieselfellbesatz an Elaidas Umhang. Das Licht vollbringe es bald. »Und bei jedem vom Weg abweichenden Schritt werden sie einen - wenn nicht zehn - Mann verlieren. Ich wäre nicht überrascht, wenn unsere Aufrührerinnen lediglich mit ihren Behütern erschienen.« Zu viele Menschen wußten von der Spaltung der Burg. Aber wenn der Aufstand gebrochen war, konnte alles als List dargestellt werden, vielleicht als Teil der Ergreifung al'Thors. Es wäre eine jahrelange Bemühung, aber Erinnerungen verblaßten mit den Generationen. Jede letzte Aufrührerin würde auf Knien dafür bezahlen.
    Elaida ballte die Fäuste, als packe sie bereits alle Aufrührerinnen an der Kehle. Oder Alviarin. »Ich werde sie zerbrechen, Tochter. Sie werden wie eine verfaulte Melone zerspringen.« Ihr Geheimnis stellte das sicher, gleichgültig, an wie viele Bauern und Schneider sich Bryne klammerte, aber sollte die Frau doch glauben, was sie wollte. Plötzlich griff ihr Talent des Vorhersagens, zeigte ihr mit absoluter Sicherheit Dinge, die sie nicht deutlicher hätte erkennen können, wenn sie offen vor ihr ausgelegt worden wären. »Die Weiße Burg wird wieder vollständig sein - bis auf wenige Übrigbleibende, die verstoßen und verachtet werden -, vollständig und stärker denn je. Rand al'Thor wird dem Amyrlin-Sitz gegenüber treten und ihren Zorn erkennen. Die Schwarze Burg wird von Blut und Feuer zerrissen werden, und Schwestern werden dort einhergehen. Das prophezeie ich.«
    Wie üblich zitterte sie nach dem Vorhersagen und rang nach Atem. Sie zwang sich, still und aufrecht zu stehen und langsam zu atmen. Sie ließ niemals Schwäche erkennen. Aber Alviarin... Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Lippen geteilt, als habe sie die Worte vergessen, die sie hatte aussprechen wollen. Ein Blatt entglitt dem Stapel Papieren in ihren Händen und fiel beinahe herab, bevor sie es auffing. Das brachte sie zu sich. Sie setzte blitzartig wieder ihre Maske der Gelassenheit auf, ein vollkommenes Bild der Aes Sedai-Ruhe, aber sie war eindeutig bis ins Mark erschüttert. Oh, sehr gut. Sollte sie an Elaidas sicherem Sieg zu kauen haben. Sollte sie kauen und sich die Zähne daran ausbeißen.
    Elaida atmete tief durch, setzte sich dann wieder hinter ihren Schreibtisch und legte den zerbrochenen Fisch zur Seite, wo sie ihn nicht ansehen mußte. Es war an der Zeit ihren Vorteil zu nutzen. »Wir haben heute zu arbeiten, Tochter. Die erste Nachricht muß Lady Caraline Damodred überbracht werden...«
    Elaida legte ihre Pläne dar und erweiterte Alviarins Wissen, weil eine Amyrlin letztendlich durch ihre Behüterin der Chronik wirken mußte, wie sehr sie die Frau auch haßte. Es war eine Genugtuung, Alviarins Augen zu beobachten, ihre Verwunderung darüber zu erkennen, was sie wohl sonst noch alles nicht wußte. Aber während Elaida ihre Befehle erteilte und die Welt zwischen dem Aryth Meer und dem Rückgrat der Welt aufteilte und zuwies, tanzte vor ihrem geistigen Auge das Bild des jungen al'Thor, der wie ein eingesperrter Bär auf dem Weg zu ihr war, um zu lernen, wie er für eine Mahlzeit tanzen sollte.
    Die Chronik konnte die Jahre der Letzten Schlacht kaum festhalten, ohne den Wiedergeborenen Drachen zu erwähnen, aber sie wußte, daß ein Name größer geschrieben würde als alle anderen. Elaida do Avriny a'Roihan, jüngste Tochter eines kleineren Hauses im Norden Murandys, die als der größte und mächtigste Amyrlin-Sitz aller Zeiten in die Geschichte eingehen würde. Als die Frau, die die Menschheit rettete.
    Die Aiel, die in einer tiefen Senke der niedrigen, mit braunem Gras bewachsenen Hügel standen, wirkten wie geschnitzte Figuren, da sie den durch einen heftigen Wind herangetragenen Staub nicht beachteten. Es störte sie nicht, daß zu dieser Jahreszeit hoher Schnee den Boden hätte bedecken sollen. Niemand von ihnen hatte jemals Schnee gesehen, und diese Bruthitze, obwohl die Sonne ihren Zenit noch nicht erreicht hatte, war weniger stark als dort, wo sie herkamen. Ihre Aufmerksamkeit blieb auf die südliche Anhöhe gerichtet. Sie warteten auf das Zeichen, welches das Eintreffen des Schicksals der Shaido-Aiel ankündigen würde.
    Sevanna wirkte äußerlich wie die anderen, obwohl sie durch einen Kreis von Töchtern des Speers um sie herum hervorgehoben wurde,

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