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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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sprechen. Reiche einer Aes Sedai den kleinen Finger, und sie wird deinen ganzen Arm ergreifen, es sei denn, sie hat beschlossen, noch mehr zu nehmen. »Ihr habt Euch von mir ferngehalten, aber ich habe Euch einiges zu sagen. Ihr habt gestern Befehle mißachtet. Wenn Ihr den Plan geändert habt«, fuhr er schnell fort, als sie den Mund Öffnete, »dann sagt es offen, wenn Ihr glaubt, daß es das besser macht.« Sie und die anderen acht Frauen waren angewiesen worden, bei den Weisen Frauen zu bleiben, im Hintergrund der Kampfhandlungen, bewacht von Männern von den Zwei Flüssen und Mayenern. Statt dessen waren sie mitten hineingetaucht, hatten sich dort aufgehalten, wo Männer einander mit Schwertern und Speeren zu Hackfleisch zerstückelten. »Ihr habt Havien Nurelle mit Euch genommen, und die Hälfte der Mayener sind deshalb gestorben. Ihr werdet nicht länger nach Eurem eigenen Willen handeln, ohne die geringsten Rücksichten zu nehmen. Ich werde keine Männer mehr sterben sehen, weil Ihr plötzlich einen besseren Weg zu erkennen glaubt. Habt Ihr mich verstanden?«
    »Seid Ihr fertig, Bauernjunge?« Kirunas Stimme klang gefährlich ruhig. Das ihm zugewandte Gesicht hätte aus Eis gehauen sein können, und sie roch beleidigt. Obwohl sie auf dem Boden stand, gelang es ihr, den Eindruck zu erwecken, als blicke sie auf Perrin herab. Es war kein Trick der Aes Sedai. Er hatte diesen Blick auch schon bei Faile gesehen. Er vermutete, daß die meisten Frauen ihn beherrschten. »Ich werde Euch etwas sagen, was auch ein Mensch mit nur geringer Intelligenz eigentlich von selbst erkennen müßte. Bei den drei Eiden - keine Schwester darf die Eine Macht als Waffe benutzen, außer gegen Schattengezücht oder um ihr Leben oder das ihrer Behüter oder das einer anderen Schwester zu verteidigen. Wir hätten bleiben können, wo Ihr uns haben wolltet, und bis Tarmon Gai'don weiterhin nur beobachten können, ohne jemals etwas Wirksames zu tun, solange wir nicht selbst in Gefahr waren. Ich mag es nicht, meine Handlungsweise erklären zu müssen, Bauernjunge. Zwingt mich nie wieder dazu. Habt Ihr verstanden?«
    Loials Ohren erschlafften, und sein starr geradeaus gerichteter Blick verdeutlichte, daß er sich irgendwo anders als hier zu sein wünschte, vielleicht sogar bei seiner Mutter, die ihn verheiraten wollte. Arams Mund stand offen, obwohl er stets vorzugeben versuchte, daß ihn Aes Sedai nicht beeindruckten. Jondyn und Tod stiegen ein wenig zu nachlässig von ihrem Wagenrad herab. Jondyn schlenderte davon, aber Tod lief, wobei er über die Schulter zurückblickte.
    Kirunas Erklärung klang vernünftig. Es war wahrscheinlich die Wahrheit. Nein, bei einem weiteren der Drei Eide - es war die Wahrheit. Aber es gab Hintertüren. So als würde man nicht die ganze Wahrheit sagen oder um die Wahrheit herumreden. Die Schwestern hätten sich genausogut in Gefahr bringen können, um die Eine Macht als Waffe zu benutzen, aber Perrin hegte den Verdacht, daß sie geglaubt hatten, sie könnten Rand vor allen anderen erreichen. Was dann geschehen wäre, konnte man nur vermuten, aber seiner Ansicht nach war in ihren Plänen nichts von alledem vorgesehen gewesen, was tatsächlich geschehen war.
    »Er kommt«, sagte Loial plötzlich. »Seht nur! Rand kommt.« Und dann fügte er im Flüsterton hinzu: »Sei vorsichtig, Perrin.« Es war für einen Ogier wahrhaftig ein Flüstern. Aram und Kiruna hatten es wahrscheinlich auch gehört und vielleicht noch Bare, aber sicherlich niemand sonst. »Sie haben dir nichts geschworen!« Seine Stimme nahm wieder die übliche dröhnende Lautstärke an. »Glaubt Ihr, er würde vielleicht mit mir darüber sprechen, was im Lager vor sich gegangen ist? Für mein Buch?« Er schrieb ein Buch über den Wiedergeborenen Drachen oder machte sich zumindest Notizen dafür. »Ich habe wirklich nicht viel gesehen, als der ... der Kampf begann.« Er hatte neben Perrin mitten im Kampfgetümmel gestanden und eine Streitaxt mit einem Heft geschwungen, das fast so lang wie er groß war. Es war schwierig, auf anderes zu achten, wenn man um sein Leben kämpfte. Aber wenn man Loial zuhörte, konnte man glauben, er würde sich stets von Gefahren fernhalten. »Glaubt Ihr, er würde es vielleicht tun, Kiruna Sedai?«
    Kiruna und Bera wechselten Blicke und schwebten dann wortlos über den Boden zu den anderen. Loial sah ihnen nach und seufzte dann, was wie ein durch Höhlen fegender Wind klang.
    »Du solltest wirklich aufpassen, Perrin«,

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