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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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beabsichtigten es zu bekommen, ob mit oder ohne den Car'a'carn. Auch Kiruna und Bera wechselten so vielsagende Blicke, daß Perrin wünschte, er könnte sie auf die gleiche Weise deuten, wie seine Nase Gerüche zu deuten vermochte. Er sah zwei gelassene Aes Sedai, die sich selbst und alles, was sie wollten, unter Kontrolle hatten. Aber seine Nase roch zwei Frauen, die beunruhigt und überaus ängstlich waren. Bei Taim war er sich sicher. Sie schienen noch immer zu glauben, sie könnten Rand und die Weisen Frauen auf die eine oder andere Weise lenken, aber Taim und die Asha'man erfüllten sie mit der Angst des Lichts.
    Min zog an Rands Hemdsärmel - sie hatte alle Anwesenden blitzartig überprüft und roch genauso besorgt wie die Schwestern. Rand tätschelte ihre Hand, während er alle anderen, einschließlich Perrin, genau beobachtete. Jedermann im Lager schaute zu, von den Leuten von den Zwei Flüssen bis zu den gefangenen Aes Sedai, wenn auch nur wenige Aiel nahe genug standen, um etwas hören zu können. Die Leute beobachteten Rand vielleicht, aber sie achteten nach Möglichkeit auch darauf, ihm aus dem Weg zu gehen.
    »Die Weisen Frauen werden sich um die Gefangenen kümmern«, sagte Rand schließlich, und Sorilea roch plötzlich so zufrieden, daß Perrin sich heftig die Nase rieb. Taim schüttelte verärgert den Kopf, aber Rand rügte ihn, noch bevor er etwas sagen konnte. Er hatte einen Daumen hinter den Verschluß seines Schwertgürtels gehakt - in Form eines vergoldeten Drachen -, und seine Knöchel traten unter dem festen Griff weiß hervor. Seine andere Hand lag auf dem Schwertheft. »Die Asha'man sollen ausbilden - und rekrutieren -, nicht wachen. Vor allem bei Aes Sedai nicht.« Perrins Nackenhaare richteten sich auf, als er den Duft erkannte, der von Rand heranschwebte, als er Taim ansah: Haß, durchdrungen von Angst. Licht, er mußte geistig gesund sein.
    Taim nickte widerwillig. »Wie Ihr befehlt, mein Lord Drache.« Min betrachtete den schwarz gewandeten Mann unbehaglich und trat noch näher an Rand heran.
    Kiruna roch erleichtert, aber mit einem letzten Blick auf Bera verlegte sie sich auf eigensinnige Bestimmtheit. »Diese Aiel-Frauen sind recht ehrenwert - einige hätten ihre Sache vielleicht gut gemacht, wenn sie zur Burg gelangt wären -, aber Ihr könnt ihnen die Aes Sedai nicht einfach übergeben. Das ist undenkbar! Bera Sedai und ich werden...«
    Rand erhob eine Hand und erstickte ihre Worte. Vielleicht war es auch sein Blick oder der Anblick eines durch seinen zerrissenen Ärmel deutlich sichtbaren rotgoldenen Drachen, die sich um seine Unterarme wanden. Der Drache glänzte im Sonnenlicht. »Habt Ihr mir Treue geschworen?« Kirunas Augen traten hervor, als hätte sie etwas in die Magengrube getroffen.
    Kurz darauf nickte sie, wenn auch sehr widerwillig. Sie wirkte jetzt genauso ungläubig wie am Tag zuvor, als sie sich am Ende der Schlacht dort unten am Brunnen niedergekniet und unter dem Licht und bei ihrer Hoffnung auf Seelenheil und Wiedergeburt geschworen hatte, dem Wiedergeborenen Drachen zu gehorchen und ihm zu dienen, bis die Letzte Schlacht begonnen und vergangen war. Perrin verstand ihre Bestürzung. Wenn sie es, selbst ohne die Drei Eide, geleugnet hätte, hätte er seinen eigenen Erinnerungen nicht mehr getraut. Neun Aes Sedai auf Knien, die Gesichter voller Entsetzen über die Worte, die aus ihrem Mund strömten, und die ungläubig rochen. Jetzt war Beras Mund zusammengepreßt, als hätte sie in eine schlechte Pflaume gebissen.
    Ein Aielmann schloß sich der kleinen Gruppe an, ein Mann, der ungefähr genauso groß war wie Rand, mit wettergegerbtem Gesicht und Spuren von Grau in seinem dunkelroten Haar; er nickte Perrin zu und berührte leicht Amys' Hand. Vielleicht drückte sie seine Hand als Erwiderung kurz, denn Rhuarc war ihr Ehemann, aber mehr Zuneigung zeigten Aiel vor anderen nicht. Er war auch der Clanhäuptling der Tardaad Aiel - er und Gaul waren die einzigen beiden Männer, die das Siswai'aman -Stirnband nicht trugen -, und er und eintausend Speerträger hatten seit gestern abend verstärkt gekundschaftet.
    Sogar ein blinder Mann in einem anderen Land hätte die Stimmung um Rand erspüren können, und Rhuarc war kein Narr. »Komme ich gelegen, Rand al'Thor?« Als Rand ihm zu sprechen bedeutete, fuhr er fort. »Die Shaido fliehen so schnell wie möglich nach Osten. Ich habe im Norden berittene Männer mit grünen Umhängen gesehen, aber sie gingen uns aus dem Weg, und Ihr

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