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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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genug inne, um sicherzugehen, daß ich sie gesehen habe. Ich weiß nicht, wie das bei Euch Feuchtländern ist, aber bei uns ist das die übliche Taktik der Frauen. Sie lassen sich sehen, wenn man sie am wenigsten erwartet, und sind dann wieder fort. Ich wußte bis heute morgen nicht einmal, daß sie bei den Töchtern des Speers ist.«
    »Ihr meint, sie ist hier?« flüsterte Perrin. Der Eiszapfen stach erneut zu - jetzt wie eine Klinge - und höhlte ihn aus. »Und Bain? Ist sie auch hier?«
    Gaul zuckte die Achseln. »Sie sind selten weit voneinander entfernt. Aber ich möchte Chiads Aufmerksamkeit wecken, nicht Bains.«
    »Verdammt!« rief Perrin. Die Weisen Frauen wandten sich zu ihm um. Tatsächlich wandten sich überall auf dem Hügel Menschen zu ihm um. Kiruna und Bera sahen ihn mit entschieden zu nachdenklichem Gesichtsausdruck an. Es gelang ihm nur mühsam, seine Stimme zu dämpfen. »Sie sollten sie beschützen! Sie befindet sich in der Stadt, im Königlichen Palast, mit Colavaere - mit Colavaere! -, und sie sollten sie beschützen.«
    Gaul kratzte sich am Kopf und schaute zu Loial. »Ist das Feuchtländer-Humor? Faile Aybara ist erwachsen.«
    »Ich weiß, daß sie kein Kind mehr ist!« Perrin atmete tief durch. Es war schwer, einen ruhigen Tonfall beizubehalten, wenn es doch in ihm brodelte. »Loial, würdest du diesem ... würdest du Gaul erklären, daß unsere Frauen nicht mit Speeren herumlaufen und daß Colavaere Faile nicht zum Kampf herausfordern, sondern einfach jemandem befehlen würde, ihr die Kehle durchzuschneiden oder sie von einer Mauer zu stoßen...« Die Vorstellungen überwältigten ihn. Er würde sich gleich übergeben müssen.
    Loial tätschelte ihm unbeholfen die Schulter. »Perrin, ich weiß, daß du dir Sorgen machst. Ich weiß, wie ich mich fühlen würde, wenn ich glauben müßte, daß Erith etwas geschähe.« Die Pinsel an seinen Ohren bebten. Er hatte gut reden: Er würde so schnell wie möglich davonlaufen, um seiner Mutter und der jungen Ogierfrau aus dem Weg zu gehen, die sie für ihn ausgesucht hatte. »Ja, nun. Faile wartet auf dich, sicher und gesund. Ich weiß es, Perrin, und du weißt, daß sie auf sich selbst aufpassen kann. Nun, sie könnte auf sich und dich und mich und auch noch Gaul gleichzeitig aufpassen.« Sein dröhnendes Lachen klang gezwungen und wich schnell wieder gemessenem Ernst. »Perrin ... Perrin, du weißt, daß du nicht immer da sein kannst, um Faile zu beschützen, wie sehr du das auch möchtest. Du bist ein Ta'veren. Das Muster hat dich zu einem bestimmten Zweck hervorgebracht, und es wird dich auch zu diesem Zweck einsetzen.«
    »Verdammt sei das Muster«, grollte Perrin. »Alles soll verdammt sein, wenn sie nur in Sicherheit ist.« Loials Ohren wurden vor Bestürzung starr, und sogar Gaul wirkte überrascht.
    Wozu macht mich das? dachte Perrin. Er hatte jene Menschen, die sich nur um ihre eigenen Belange kümmerten und die Letzte Schlacht und den sich über die Welt ausbreitenden Schatten des Dunklen Königs ignorierten, stets verächtlich beurteilt. Wie unterschied er sich jetzt noch von ihnen?
    Rand verhielt den Schwarzen neben ihm. »Kommst du, Perrin?«
    »Ich komme«, antwortete Perrin freudlos. Er konnte seine eigenen Fragen nicht beantworten, aber eines wußte er: Seine Welt war Faile.

KAPITEL 4
    Nach Cairhien
    Perrin wäre schneller geritten, als Rand es tat, obwohl er wußte, daß die Pferde das nicht lange durchgehalten hätten. Sie ritten die Hälfte der Zeit im Trab und führten ihre Tiere die übrige Zeit. Rand schien niemand anderen wahrzunehmen, außer daß er stets eine Hand für Min hatte, wenn sie stolperte. Für die anderen war er in einer fernen Welt verloren und blinzelte überrascht, wenn er Perrin oder Loial bemerkte. Dobraines und Haviens Männer blickten starr geradeaus und hingen ihren eigenen Gedanken darüber nach, was ihnen bevorstehen würde. Die Leute von den Zwei Flüssen waren von Perrins düsterer Stimmung durchdrungen. Sie mochten Faile - einige verehrten sie sogar -, und wenn sie irgendwie Schaden erlitten hatte... Sogar Arams Begierlichkeit verblaßte, als er erkannte, daß Faile in Gefahr sein könnte. Jedermann konzentrierte sich auf die vor ihnen liegenden Meilen, auf die voraus liegende Stadt. Natürlich jedermann außer den Asha'man. Sie ritten dicht hinter Rand - wie ein Schwärm Raben - und beobachteten das Land, durch das sie ritten, da sie noch immer auf einen Hinterhalt gefaßt waren. Dashiva war wie ein

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