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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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auf die Zehenspitzen. Sie war für eine Aiel nicht besonders groß, reichte Rand nicht einmal bis zur Schulter, schien seine Größe aber erreichen zu wollen. »Das Lager der Feuchtländer besteht nur aus etwas mehr als zehntausend Mann«, sagte sie mißbilligend, »und in der Stadt sind noch weniger. Wir können sie leicht überwältigen. Sogar Indirian beherzigt Euren Befehl, niemals Feuchtländer aus Gründen der Selbstverteidigung zu töten, aber sie werden Schwierigkeiten bereiten, wenn sie sich selbst überlassen bleiben. Es nützt nichts, daß Aes Sedai in der Stadt sind. Wer weiß, was sie...«
    »Aes Sedai?« Rand stieß diese Worte mit kalter Stimme aus, während die Knöchel seiner um das Drachenszepter geschlossenen Hand weiß hervortraten.
    »Wie viele?« Perrin bekam bei seinem Geruch eine Gänsehaut. Er konnte plötzlich spüren, daß die gefangenen Aes Sedai und Bera und Kiruna und die anderen sie beobachteten.
    Sorilea verlor alles Interesse an Kiruna. Sie stemmte die Hände in die Hüften und preßte den Mund zusammen. »Warum habt Ihr mir das nicht gesagt?«
    »Ihr habt mir keine Gelegenheit dazu gegeben, Sorilea«, wandte Feraighin ein wenig atemlos und mit eingezogenen Schultern ein. Sie richtete ihre blauen Augen auf Rand, und ihre Stimme wurde wieder fester. »Es sind vielleicht zehn oder mehr, Car'a'carn. Wir gehen ihnen natürlich aus dem Weg, besonders seit...« Dann wandte sie sich wieder Sorilea zu, und die Atemlosigkeit kehrte zurück. »Ihr wolltet nichts über die Feuchtländer hören, Sorilea. Nur über unsere eigenen Zelte. Das habt Ihr gesagt.« Wieder wandte sie sich Rand zu, und wieder straffte sie sich. »Die meisten von ihnen bleiben unter Arilyn Dhulaines Dach, Car'a'carn, und verlassen das Haus nur selten.« Und wieder mit eingezogenen Schultern an Sorilea gewandt: »Sorilea, Ihr wißt, daß ich Euch alles erzählt hätte. Aber Ihr habt mich unterbrochen.« Als sie erkannte, wie viele Menschen zusahen und wie viele zu lächeln begannen, zumal unter den Weisen Frauen, wurde Feraighins Blick zornig, und ihre Wangen röteten sich. Sie wandte den Kopf zwischen Rand und Sorilea hin und her, und ihr Mund bewegte sich, ohne daß ein Laut hervordrang. Einige der Weisen Frauen begannen hinter vorgehaltener Hand zu lachen. Edarra machte sich nicht einmal diese Mühe, während Rhuarc den Kopf zurückwarf und brüllend loslachte.
    Perrin war bestimmt nicht nach Lachen zumute. Ein Aiel konnte noch etwas lustig daran finden, wenn ihn ein Schwert durchbohrte. Licht! Er kam schnurstracks auf das Wichtigste zu sprechen. »Feraighin? Meine Frau Faile - geht es ihr gut?«
    Die Augen spiegelten ihre Bestürzung wider, dann riß sie sich sichtlich zusammen. »Ich glaube, Faile Aybara geht es gut, Sei'cair«, sagte sie kühl und gefaßt. Oder doch beinahe. Sie versuchte, Sorilea aus den Augenwinkeln verstohlen zu beobachten, die nicht einmal annähernd belustigt schien. Sie brachte Feraighin zu einigen Einsichten, wohingegen ihre Zurechtweisung Kirunas harmlos erschien.
    Amys legte Sorilea eine Hand auf den Arm. »Sie ist nicht im Unrecht«, murmelte die jüngere Frau so leise, daß niemand außer der lederartigen Weisen Frau und Perrin es hören konnte. Sorilea zögerte und nickte dann. Sie kehrten wieder zu ihrer üblichen Streitsucht zurück. Perrin hatte dies bisher nur Amys bewirken sehen. Sie war die einzige, die Sorilea niemals niedermachte, wenn sie ihr in die Quere kam. Nun, sie machte auch Rhuarc nicht nieder, aber bei ihm war der Grund eher der, daß ein Felsblock ein Gewitter nicht beachtete. Amys aber konnte dem Regen Einhalt gebieten.
    Perrin wollte mehr von Feraighin hören - sie glaubte, daß es Faile gutging? -, aber bevor er etwas sagen konnte, platzte Kiruna mit ihrem üblichen Zartgefühl dazwischen.
    »Nun hört mir genau zu«, forderte sie Rand auf und gestikulierte heftig unter seiner Nase. »Ich habe die Situation als schwierig bezeichnet. Aber das ist sie nicht. Die Situation ist unvorstellbar kompliziert und so zerbrechlich, daß ein Atemzug sie verderben könnte. Bera und ich werden Euch in die Stadt begleiten. Ja, ja, Alanna. Ihr auch.« Sie winkte die schlanke Aes Sedai ungeduldig fort. Perrin dachte, sie versuche, Größe vorzutäuschen. Sie schien auf Rand herabzusehen, aber obwohl sie wirklich recht groß war, überragte er sie noch mit Kopf und Schultern. »Ihr müßt Euch von uns führen lassen. Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort - und Ihr bewirkt in Cairhien

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