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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Tag, nachdem er geschlagen worden war, hineingepfercht hatten. Er schüttelte den Kopf. Nein. Er befand sich nicht mehr in der Kiste. Seine Finger, die er um Szepter und Schwert geklammert hatte, schmerzten. Nur Erinnerungen waren geblieben, und Erinnerungen hatten keine Macht. Er war nicht...
    »Wenn wir diese Reise unternehmen müssen, bevor Ihr etwas eßt, dann sollten wir das tun. Für alle anderen ist die Abendmahlzeit schon längst beendet.«
    Rand blinzelte, und Sulin wich vor seinem Blick zurück. Sulin, die sich einem Leopard Auge in Auge gegenüberstellen würde. Er entkrampfte seine Gesichtsmuskeln, versuchte es. Es fühlte sich wie eine Maske an, wie die Maske eines anderen Menschen.
    »Geht es Euch gut?« fragte sie.
    »Ich habe nachgedacht.« Er zwang seine Hände auseinander und zuckte in seinem Umhang die Achseln. Es war ein besser passender Umhang als der, den er von den Brunnen von Dumai an getragen hatte, dunkelblau, schlicht. Er fühlte sich auch nach einem Bad nicht sauber, nicht solange Saidin in ihm war. »Manchmal denke ich zu viel nach.«
    Fast zwanzig weitere Töchter des Speers drängten sich an einem Ende des fensterlosen, mit dunklen Paneelen getäfelten Raums zusammen. Acht goldüberzogene Kandelaber an den Wänden, die vor Spiegeln standen, um mehr Licht zu erhalten, lieferten die Beleuchtung. Er war froh darüber. Er mochte dunkle Orte nicht mehr. Auch drei der Asha'man waren da. Die Aielfrauen standen auf einer Seite des Raums und die Asha'man auf der anderen. Jonan Adley, trotz seines Namens ein Altarener, stand mit gekreuzten Armen da und wölbte tief in Gedanken die Augenbrauen. Er war vielleicht vier Jahre älter als Rand und wollte das silberne Schwert der Geweihten erringen. Eben Hopwil hatte mehr Fleisch auf den Knochen und weniger Hautflecke im Gesicht als zu der Zeit, als Rand ihm zum ersten Mal begegnet war, obwohl seine Nase und die Ohren noch immer seine größten Körperteile zu sein schienen. Er betastete die Anstecknadel in Form eines Schwerts am Kragen, als sei er überrascht, sie dort vorzufinden. Fedwin Morr hätte das Schwert ebenfalls getragen, wenn er nicht in einen grünen, einem wohlhabenden Händler oder niederen Adligen angemessenen und an Manschetten und Kragen mit Silberstickerei versehenen Umhang gekleidet gewesen wäre. Er war im gleichen Alter wie Eben, aber gedrungener und fast ohne Hautflecke. Wegen ihnen hatte Lews Therin gewütet, wegen ihnen und den übrigen Asha'man. Asha'man, Aes Sedai, jedermann, der die Macht lenken konnte, regte ihn auf.
    »Ihr denkt scheinbar zuviel nach, Rand al'Thor.« Enaila ergriff mit einer Hand einen kurzen Speer und ihren Schild und mit der anderen drei weitere Speere, und sie klang, als wollte sie ihm mit dem Finger drohen. »Euer Problem ist, daß Ihr überhaupt nicht nachdenkt.« Einige der anderen Töchter des Speers lachten leise, aber sie spaßte nicht. Fast eine Handbreit kleiner als jede andere anwesende Tochter des Speers, war ihr Haar genauso feurig wie ihr Temperament, und sie hatte eine seltsame Ansicht über ihre Beziehung zu ihm. Ihre flachshaarige Freundin Somara, die erheblich größer war, nickte zustimmend. Sie hatte dieselbe merkwürdige Ansicht.
    Er überging die Bemerkung, konnte aber ein Seufzen nicht unterdrücken. Somara und Enaila waren die Schlimmsten, obwohl keine der Töchter des Speers sich entscheiden konnte, ob er der Car'a'carn war, dem man gehorchen mußte, oder das einzige Kind einer Tochter des Speers, um das sie sich wie um einen Bruder kümmern mußten. Selbst Jalani, die dem Puppenalter noch nicht lange entwachsen war, schien ihn für einen jüngeren Bruder zu halten, während Corana, die bereits ergraute und ein fast so lederartiges Gesicht wie Sulin besaß, ihn wie einen älteren Bruder behandelte. Zumindest taten sie dies, wenn sie unter sich waren, wenn auch weniger häufig, wenn andere Aiel in der Nähe waren. Wenn es darauf ankam, war er der Car'a'carn. Und das schuldete er ihnen auch. Sie waren bereit, für ihn zu sterben. Er schuldete ihnen, was immer sie verlangten.
    »Ich habe nicht die Absicht, die ganze Nacht hier zu verbringen, während Ihr Eure Spiele treibt«, sagte er. Sulin gewährte ihm einen dieser Blicke - ob sie in Gewänder oder in den Cadin'sor gekleidet waren, Frauen streuten diese Blicke aus wie Bauern ihre Saat -, aber die Asha'man sahen die Töchter des Speers nicht an, sondern schlangen nur ihre Taschen über ihre Schultern. Nehmt sie hart ran, hatte er

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