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Die zerbrochene Krone

Die zerbrochene Krone

Titel: Die zerbrochene Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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für sich, machen keine Schwierigkeiten und stellen keine Fragen, von denen Bael oder ich wüßten. Zweimal kamen auch einige Rote Schwestern in die Stadt. Die Schwestern im Silberschwan haben Behüter, aber die Roten Schwestern nicht. Ich bin überzeugt, daß sie Rote sind. Zwei oder drei tauchen auf, fragen nach Männern, die zum Schwarzen Turm wollen und reisen nach einem oder zwei Tagen wieder ab. Ohne viel erfahren zu haben, würde ich sagen. Diese Schwarze Burg bewahrt Geheimnisse so gut wie eine Festung. Keine der Schwestern hat Schwierigkeiten gemacht, und ich würde sie lieber nicht belästigen, bis ich weiß, daß es notwendig ist.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte Rand zögernd. Er setzte sich in einen Sessel gegenüber Bashere und umklammerte die Armlehnen, bis seine Knöchel schmerzten. Hier versammelten sich Aes Sedai, in Cairhien versammelten sich Aes Sedai. Zufall? Lews Therin stieß in der Ferne wütende Tiraden über Tod und Verrat aus. Er würde Taim warnen müssen. Nicht wegen der Aes Sedai im Silberschwan - das wußte Taim sicher bereits, aber warum hatte er es nicht erwähnt? -, sondern damit sie ihnen fernblieben, damit er die Asha'man von ihnen fernhielt. Wenn die Brunnen von Dumai ein Ende bedeuten sollten, durfte es hier keine neuen Anfänge geben. Zu vieles schien außer Kontrolle zu geraten. Je stärker er alle zusammenzuhalten versuchte, desto schneller lösten sie sich. Früher oder später würde alles zusammenbrechen und zerfallen. Der Gedanke ließ seine Kehle trocken werden. Thom Merrilin hatte ihn gelehrt, ein wenig zu jonglieren, aber er war niemals sehr geschickt darin gewesen. Jetzt mußte er in der Tat sehr geschickt vorgehen. Er wünschte, er hätte etwas, womit er seine Kehle benetzen könnte.
    Er hatte nicht gemerkt, daß er den letzten Gedanken laut ausgesprochen hatte, bis Jalani sich aus ihrer hockenden Stellung aufrichtete und zu einem hohen Silberkrug trat, der auf einem kleinen Tisch stand. Sie füllte einen Silberbecher, brachte ihn Rand mit einem Lächeln und öffnete den Mund, als sie ihm den Trank reichte. Er erwartete schon eine heftige Äußerung, als sich ihr Gesichtsausdruck änderte. Sie sagte nur »Car'a'carn« und ging dann so würdevoll zu ihrem Platz bei den anderen Töchtern des Speers zurück, daß man den Eindruck gewann, sie imitierte Dorindha oder vielleicht auch Deira. Somara sagte etwas in der Zeichensprache, und plötzlich erröteten alle Töchter des Speers und bissen sich auf die Lippen, um nicht zu lachen. Alle Töchter des Speers außer Jalani, die nur errötet war.
    Der gewürzte Wein schmeckte nach Pflaumen. Rand konnte sich an die dicken süßen Pflaumen aus den Obstgärten seiner Kindheit jenseits des Flusses erinnern, die er selbst gepflückt hatte... Er legte den Kopf zurück und leerte den Becher. Es gab in den Zwei Flüssen zwar Pflaumenbäume, aber keine Obstgärten, und sicherlich nicht jenseits irgendeines Flusses. Behalte deine verdammten Erinnerungen für dich, knurrte er Lews Therin an. Der Mann in seinem Kopf lachte über etwas, kicherte still in sich hinein.
    Bashere sah zuerst die Töchter des Speers und dann Bael und seine Frauen stirnrunzelnd an, die alle unbewegt wie Stein blieben, und schüttelte den Kopf. Er kam mit Bael gut zurecht, aber die Aiel im allgemeinen verwirrten ihn. »Da mir niemand etwas zu trinken bringt...«, sagte er, erhob sich und goß sich selbst einen Becher Wein ein. Er trank einen großen Schluck, der seinen dichten Schnurrbart benetzte. »Das erfrischt. Taims Art, Männer zu erheben, scheint jeden Burschen zutage zu fördern, der dem Wiedergeborenen Drachen gern folgen würde. Er hat mir ein ansehnliches Heer geliefert, Männer, denen fehlt, was immer es ist, was Eure Asha'man brauchen. Sie wandern alle umher und starren mit großen Augen Löcher in die Luft, aber keiner war jemals in der Nähe der Schwarzen Burg. Ich versuche, einige der Gedanken des jungen Mat nachzuvollziehen.«
    Rand winkte mit seinem geleerten Becher ab. »Erzählt mir von Dyelin.« Dyelin vom Hause Taravin wäre der nächste in der Thronfolge, falls Elayne etwas zustieße, aber er hatte ihr gesagt, daß er Elayne nach Caemlyn bringen ließ. »Wenn sie glaubt, sie könnte den Löwenthron einnehmen, kann ich auch für sie einen Bauernhof finden.«
    »Den Thron einnehmen?« fragte Deira ungläubig, und ihr Mann lachte laut auf.
    »Ich verstehe die Art der Feuchtländer nicht«, sagte Bael, »aber ich glaube nicht, daß sie

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