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Die Zufalle des Herzens

Die Zufalle des Herzens

Titel: Die Zufalle des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fay Juliette
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sicher aktueller, aber du weißt, worum es geht.«
    Â»Gut!«
    Â»Außerdem habe ich ihr von dir erzählt.«
    Dana stockte für eine Sekunde der Atem. Sie hatte noch niemandem etwas erzählt. Es erschien ihr noch zu zerbrechlich, um es einer öffentlichen Begutachtung auszusetzen. »Und?«
    Â»Ich glaube, der exakte Wortlaut war: ›Das ist ja voll fett!‹ Ich klinge immer lächerlich, wenn ich ihren Jargon benutze.«
    Er fragte nach den Vorbereitungen für Dermotts Beerdigung. Dana hatte für den älteren Jungen eine Anzugjacke vorbeigebracht, denn sie erinnerte sich, dass die Ärmel seiner eigenen zu kurz gewesen waren. Dabei hatte sie erfahren, dass es keine Totenwache und keine Trauerfeier geben würde. Dermott hatte sich gewünscht, dass seine Asche über dem Nipmuc Pond verstreut würde; da dieser jedoch gerade zugefroren war, hatte Mary Ellen beschlossen, im Frühjahr einen Gedenkgottesdienst zu feiern.
    Sie unterhielten sich noch eine Weile, und Tony gab ihr Tipps für ihr Bewerbungsgespräch am nächsten Tag. Schließlich sagte er: »Gute Nacht, mein Schatz.«
    Dana grinste. »Du nennst mich deinen Schatz?«
    Â»Du bist so kostbar wie ein Schatz«, sagte er. »Das musste ich einfach erwähnen.«
    Vor dem Bewerbungsgespräch zog Dana sich zwei Mal um. Das erste Mal wirkte sie zu langweilig, und sie wollte nicht wie eine traurige graue Maus aussehen, die so dankbar für die Stelle war, dass sie sich auf eine schlechte Bezahlung einlassen oder sich einen Mangel an Respekt gefallen lassen würde. Beim zweiten Mal wirkte sie zu synthetisch – eine bedruckte Polyesterbluse und dunkelbraune Hose aus Viskose. Das ist ein Erneuerbare-Energien-Unternehmen , tadelte sie sich selbst. Da musst du grün aussehen!
    Als sie endlich ins Auto stieg, trug sie eine Wollhose, einen Baumwollpullover und eine Kette mit Maries Dreifachgöttin. Sie hoffte, dass Schafzucht und Baumwollanbau umweltfreundliche Branchen waren. Und sie hoffte, dass ihre potenziellen Arbeitgeber, falls sie die Symbolik des Amuletts überhaupt kannten, keine »Frömmler« waren, um mit Marie zu sprechen.
    Das Büro befand sich in einem kleinen Gewerbegebiet im nahe gelegenen Glastonbury, und als Dana ein paar Minuten zu früh dort eintraf, konnte sie sehen, wie nötig ihre Dienste gebraucht wurden. Akten lagen aufgeklappt auf Tischen, Büromaterial stapelte sich wahllos in einer Ecke, und das Telefon klingelte ununterbrochen.
    Â»Ich gehe nicht dran!«, hörte sie einen Mann aus einem Büro im hinteren Teil rufen. »Ich war letztes Mal dran!«
    Â»Und ich hab für dich Frühstück gemacht, den Hund Gassi geführt und mich um die Wäsche gekümmert«, rief Bens Stimme aus einer anderen Richtung. »Rache ist süß!«
    Am nächsten Tag traf sie sich zum Mittagessen mit Tony im Keeney’s. Sie konnte es nicht erwarten, ihm von ihrer neuen Stelle zu erzählen. »Rasend viel Geld ist es nicht, dafür haben sie mir eine ganz kleine Beteiligung an der Firma gegeben.«
    Â»Sie haben sich so schnell entschieden? Du warst doch erst gestern zum Bewerbungsgespräch da.«
    Â»Ich hab schon angefangen! Bis sie den Papierkram erledigt haben, bezahlen sie mich unter der Hand. Das ist vielleicht ein Chaos dort, aber sie scheinen wirklich nett zu sein.«
    Ihre Unterhaltung wanderte von Maries neuem Tattoo über Kendras gewaltige Mittagsmahlzeiten bis hin zu den atmungsaktiven Walkingsocken, die Polly ihr gekauft und den Kindern mitgegeben hatte.
    Â»Sie will dich wirklich zurückhaben«, sagte Tony.
    Â»Ich denke drüber nach«, sagte Dana. »Bevor sie mich total hintergangen hat, war sie eine richtig gute Freundin. Dazu kommt, dass ich mich im Moment mit ihr auseinandersetzen muss, ob ich es will oder nicht – sie wird den größten Teil des Wochenendes mit meinen Kindern verbringen. Das Probeabendessen ist am Freitagabend, die Hochzeit am Samstag, und ihr Mann ist Trauzeuge.«
    Â»Wo wir schon bei diesem Wochenende sind … Ich würde dich gerne am Freitag ausführen. Eine Verabredung.«
    Eine Verabredung . »Das klingt richtig offiziell.«
    Â»So offiziell, wie du es gerne hättest.«
    Sie gestattete sich kaum einen Moment des Nachdenkens, ehe sie sagte: »So offiziell, wie du es machen kannst.«
    Schon allzu bald musste er zurück zur Arbeit. Auf dem Parkplatz

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