Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
für ihre Zuversicht, Willensstärke und Begeisterung berühmt.
    Am späten Abend wurde der Wind stärker, denn die Blätter hoch über den Dahintrabenden begannen, begleitet von den säuselnden Geräuschen des Luftzugs, unaufhörlich zu rascheln. Braccas und Arnhelm, die gemeinsam die Spitze bildeten, beschleunigten den Hufschlag ihrer Pferde noch einmal, denn noch immer war das Ende der zahlreichen Baumreihen nicht abzusehen.
    Dann, als sie schon kaum noch damit rechneten, gelangten sie endlich ins Freie hinaus. Die Gefährten fanden sich auf dem Kamm einer abgeflachten Erhebung wieder. Vor ihnen erstreckte sich ein breites Talbecken, in welches ein einzelner Weg hinab führte. Dieser war zwar steil, schien bei vorsichtigem Gang jedoch gut begehbar zu sein. Hinter der Ebene, die sie unmittelbar vor sich sahen, türmte sich eine Kette aus grün bewachsenen Buckeln auf, die nicht überaus hoch waren und am nächsten Tag bald überquert sein mochten. Jenseits derselben wiederum erblickten sie im verblassenden Licht der im Westen hernieder sinkenden Sonne nun erstmals die riesenhaften, Ehrfurcht erweckenden Umrisse des Wächtergebirges.
    Es war bereits zu dunkel, um genau zu erkennen, wie viel Wegstrecke noch zwischen ihnen und dort lag. Dennoch waren sie sich sicher, dass sie bei günstigen Umständen bereits am Nachmittag des nächsten Tages zu den ersten Vorberge gelangen und schon bald danach in das Gewirr aus Felsen, Höhenzügen, Pfaden und Schluchten eindringen würden.
    Seit ihrem Aufbruch in der Himmelblauen Stadt hatten sie sich alle insgeheim darauf gefreut, endlich jenes imposante Gebirge zu erreichen, denn wahrlich groß war die Faszination, welche dasselbe ausstrahlte. Zudem waren sie dem steinernen Bollwerk alle schon aus der Nähe begegnet – wenn auch nur Braccas jemals sein Inneres gesehen hatte –, weshalb es ihnen irgendwie vertrauter und sicherer erschienen war als die Einöde, die pfadlose Landschaft, in der sie sich momentan bewegten, und erst recht die von gefährlichen Wesen bewohnte Wildnis des Ostens. Nun jedoch, da sie das Fleisch des enormen Felsengebildes bald betreten würden und sie sich im Angesicht dessen gewaltiger Silhouette wie winzige Figuren vorkamen, sahen sie all die endlosen Erhebungen mit ihren den Himmel einritzenden Gipfeln mit einem anderen, respektvolleren Auge. Bis auf die wenigen Föhren auf den niederen Vorbergen war das Milmondo Mirnor unbewaldet und auch ansonsten wenig bewachsen und einladend. Weißgrauer Schnee, den selbst der Sommer nicht bezwingen konnte, glitzerte im trüber werdenden Dämmerlicht. Spätestens nun wussten sie, dass sie einen harten Weg vor sich hatten.
    „Ich habe es damals auch geschafft. Wenn man die richtigen Wege wählt, ist es leichter, als es aus der Ferne aussehen mag“, sagte Braccas. Der Älteste der Menschen in der Gemeinschaft hatte die furchtsamen Gedanken seiner jüngeren Begleiter erraten und wollte ihnen ein wenig Mut zusprechen. Jedoch war der Ton in seiner Stimme zu nachdenklich und düster, um wirklich Erleichterung auszulösen.
    Die Menschen und der Zwerg machten ihre Pferde fest und setzten sich nieder, um die Nacht auf der hohen Ebene zu verbringen. Eine einsame Gruppe aus starken Buchen spendete ihnen dabei ein wenig Schutz. Über den hohen Klippen, die entfernt vor ihnen lagen, erschienen im dunkler werdenden Osten erst ein Stern, dann nacheinander viele weitere. Bald war der Himmel mit hellen Punkten übersät und versprühte ein angenehm leuchtendes Licht.
    Obwohl sie sehr müde waren, erwiesen sich die nächsten Stunden als länger und eintöniger als die Nächte zuvor. Die meisten von ihnen konnten nicht einschlafen und wälzten sich unruhig und mit unliebsamen Träumen hin und her. Arnhelm und Braccas hingegen wachten freiwillig als erste, wobei sie sich die ganze Zeit über leise unterhielten, bis sie sich schließlich wenigstens für zwei oder drei Stunden hinlegten. Dwari und Kogan übernahmen anschließend die Wache für den letzten Teil der nächtlichen Rast.
    In den frühen Morgenstunden blieb es zunächst ungewöhnlich dunkel. Dies lag wohl daran, dass die Sonne noch wenig Kraft besaß und der Himmel noch zusätzlich von blassen Wolken verhangen war.
    Da die meisten der Gefährten wenig und zudem schlecht geschlafen hatten, fühlten sie sich nur mäßig erquickt. Entsprechend sprachen sie nicht viel, während sie ein ausgiebiges Frühstück genossen. Es gab Brot, Käse, Tomaten und außerdem Eier mit Speck,

Weitere Kostenlose Bücher