Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)
gereinigt, sie wären für Euch ganz sicher nicht angemessen!“, sagte einer.
„Und auf das Kochen versteht sich keiner von uns, es käme einer Beleidigung für Euren Gaumen gleich!“, meinte ein anderer.
„Und auf jeden Fall sollten wir unsere Streifengänge peinlichst einhalten und keine Männer für andere Zwecke entbehren, denn die Gegend ist unsicher geworden seit einiger Zeit! Gewiss wäre es nicht in Eurem Sinne, wenn irgendwelche Feinde während Eurer Anwesenheit eine Blöße in unserer Wachsamkeit erkennen und ausnutzen könnten“, sagte der Kerl mit der mürrischen Stimme, der die Ankömmlinge zuvor empfangen hatte.
Aidans Begleiter verfolgten den Wortwechsel sichtlich belustigt, denn sie grinsten die ganze Zeit über und sahen sich einander schelmisch an.
„Ich denke, wir sollten weiterziehen und es am Südtor versuchen. Vielleicht haben wir dort mehr Glück“, sagte Braccas und blickte mit schmunzelnder Miene zwischen seinem roten Bart hervor.
„Und ich schlage vor, dass Sanae ab sofort die Verhandlungen übernimmt“, sagte Kogan. „Möglicherweise kann sie mit ihrem weiblichen Charme mehr für uns erreichen.“ Die Engat Lumerin fand dies überhaupt nicht komisch, sondern strafte den riesenhaften Krieger mit einem missbilligenden Blick.
Schließlich schien der lemurische Prinz bei der Diskussion mit den Soldaten die Oberhand zu gewinnen. Einige derselben trotteten nun von dannen und versicherten, allen geäußerten Wünschen nachzukommen. Und tatsächlich machten sich bald darauf einige der Männer daran, unweit ihres eigenen Stützpunktes ein kleines Zeltlager zu errichten. Gleichzeitig begannen andere von ihnen damit, einen großen Kochkessel mit reichlich Zutaten zu füllen und offensichtlich einen Eintopf zuzubereiten.
„Wenn mein Vater hört, wie sich die Kerle benommen haben, wird er sie alle strafversetzen!“, sagte Aidan. Zwar war ihm die Erleichterung darüber, dass er sich letzten Endes doch noch Respekt verschafft hatte, anzusehen, doch hatte er den Zorn über den in seinen Augen respektlosen Empfang noch keineswegs verwunden.
„Ja, und wenn er ganz besonders schlecht gelaunt ist, werden sie sich alle in der Einöde, am Osttor der Großen Mauer, wiederfinden“, blökte Dwari, woraufhin er selbst und alle anderen Angehörigen der Gemeinschaft – mit Ausnahme von Aidan – herzhaft zu lachen anfingen.
„Hier in diesem Teil des Landes ist das Leben härter und eintöniger als im Westen Lemurias, das mag ihr Verhalten erklären“, sagte Arnhelm schließlich. „Und von morgen an werden wir ohnehin andere Sorgen haben.“
Nachdem die Gefährten ihr Lager bezogen und ein stärkendes Mahl eingenommen hatten, fielen sie zufrieden in einen tiefen, erholsamen Schlummer. Dabei verzichteten sie trotz der Nähe der Soldaten nicht darauf, während der Nacht eine eigene Wache aufzustellen. Zwar befanden sie sich noch immer innerhalb der Grenzen des Königreiches, doch war das jenseitige, von den Menschen unbezwungene Land hier nicht fern. Und sehr wohl waren sie sich darüber bewusst, dass sie vom nächsten Tag an ohnehin auf sich allein gestellt sein würden.
Ein klarer, strahlender Morgen empfing sie nach der ereignislosen Nacht. Aidan ging mit Borgas und Ulven zum Lager der Wächter der Tôl Womin hinüber und organisierte ein reichhaltiges Frühstück. Offensichtlich waren die Männer, die jenen abgelegenen Teil ihres Reiches zu bewachen hatten, mit Nahrungsmitteln bestens versorgt.
Mit dem anschließenden Frühstücksmahl konnten die Gefährten sich gebührend Zeit lassen, denn Arnhelm, Braccas und Sanae hatten sich noch einmal über den genauen Marschpfad durch die Einöde zu bereden. Besonders Dwari zeigte sich darüber sehr erfreut, denn er war – wie alle seiner Art – mit einem großen Appetit gesegnet und verabscheute es, sich beim Essen eilen zu müssen.
„Dieser gekochte Schinken der Lemurier mag ja ausreichend sein, um den schlimmsten Hunger zu stillen, wenn man auf Reisen ist und nichts anderes finden kann. Doch er kann niemals verglichen werden mit dem gut abgehangenen, gepökelten Fleisch, das es bei uns in Zwergenauen zu genießen gibt“, sagte er, um sich danach über Käse und Brot der Menschen zu beschweren.
Nach einer Weile suchte der Kommandierende des hiesigen Teiles der Großen Mauer sie auf. Dieser stellte sich als Dadoklas vor. Aidan kannte ihn zwar nicht persönlich, doch hatte er schon viel Lob über ihn gehört.
Der Heeresmeister hatte die
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