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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Flüssigkeit ingrünlicher Farbe. Ein ekelhafter Gestank von Schweiß, Blut und Innereien lag in dem von hohen Felsen umsäumten Tal, und der Wind stand still und hielt die Luft stickig.
    „Nehmt so viele der Bastarde mit, wie Ihr könnt!“, raunte Braccas Rotbart seinen jüngeren Gefährten zu. Diese waren zu erschöpft, um ihm zu antworten.
    Die dunklen Kreaturen fletschten die Zähne. Sie schnaubten und zischten, was wohl sowohl Drohung als auch Vorfreude über den bevorstehenden Sieg ausdrücken sollte. Und wahrlich stand es gut um sie, denn sie hatten ihre Kontrahenten nun vollständig eingekreist. Diese waren nicht nur in hoffnungsloser Minderheit, sondern auch allesamt sichtlich erschöpft, mehr oder minder verwundet und mit mittlerweile schartigen Waffen bewehrt.
    In zunächst gemächlichem Tempo schwappten sie, einer schwarz wogenden Welle gleich, nach vorne, über die toten Leiber ihrer Artgenossen hinweg. Ihre roststarrenden Waffen hielten sie vor sich und richteten deren tödliche Spitzen nach vorne, den Menschen und dem Zwerg entgegen. Dann hob einer der Ghuls zu einem lauten Kreischen an, woraufhin viele seiner Kampfgenossen darin einfielen und sich anschließend nach vorne stürzten. Einige Unglückselige stolperten dabei, fielen hin und wurden von den Nachfolgenden niedergetrampelt.
    Die Gefährten hatten nun nicht mehr die Energie, wie zu Beginn des ungleichen Gefechts zu einem überraschenden Gegenangriff überzugehen. In ihrem entkräfteten Zustand waren sie gezwungen, an der Stelle, an der sie standen, zu verbleiben und so erbittert und hartnäckig wie nur möglich Widerstand zu leisten.
    Ihre Feinde waren nun heran, und manche von jenen, die zu ungeduldig und ungestüm vorgingen, wurden durch einige rasche und versierte Hiebe erschlagen. Dennoch hielt die Verteidigungslinie, die sie eingenommen hatten, allen Anstrengungen zum Trotz nicht mehr länger stand. Etliche der mit größtmöglicher Wildheit heranrauschenden Klingen bohrten sich in das Rüstzeug der Krieger, verursachten brennende Wunden und drängten sie immer mehr zurück. Schließlich waren sie soweit nach hinten getaumelt, dass sie mit dem Rücken an den Fels lehnten.
    Die aus Pír Cirven Ausgezogenen fochten weiter nach Leibeskräften, doch schon spürten sie den kalten, stinkenden Atem der furchterregenden, mitleidlosen Geschöpfe auf ihren Gesichtern. Es schien nur noch eine Frage weniger Augenblicke zu sein, bis diese ihr Werk vollenden und das Gemetzel zu ihren Gunsten entscheiden würden.
    Plötzlich geschah etwas Unerwartetes.
    Ein langer Speer mit einem dicken Schaft stach nach Arnhelm, sodass er gerade noch ausweichen konnte und das Eisen auf einen der dicken Felsbrocken hinter ihm traf und zersplitterte. Der Rhodrim fühlte das kühle Rauschen der plump, doch wirkungsvoll gefertigten Waffe als Windzug in seinem Haar. Er stach deren Besitzer soeben noch mit seinem Schwert, das er nach seiner Verletzung vorwiegend mit der linken Hand führen musste, von unten in die Kehle, als er und alle anderen einen enormen Laut vernahmen.
    Es klang wie ein Murmeln im Rücken der Verteidiger, das tief und stöhnend war und seltsam gedämpft wirkte, wie wenn es aus weiter Ferne oder aus dem Inneren eines Berges heraus ertönte. Sogleich darauf erklang ein Mahlen, wie von aneinander schabenden Steinen oder Geröll, erst leise, dann immer lauter werdend.
    Zur Verblüffung der Angehörigen der Gemeinschaft gerieten die Ghuls ob jener Geräusche augenblicklich in Entsetzen, denn sie erstarrten in ihren Angriffsbemühungen und drängten sich dicht beieinander. Die meisten von ihnen blickten nun nach oben, weit über die Köpfe ihrer Gegner hinweg, und gaben ängstliche Zischlaute von sich. Nur eine Minderheit fixierte die Menschen und den Zwerg weiterhin mit entschlossenen Blicken, so als ob ihr Hass sie blind machte und sie, trotz einer drohenden Gefahr, ihre Beute noch immer nicht vergessen ließ.
    Die Gefährten wandten sich um und erschauten ein gigantisches Geschöpf, das in diesem Augenblick ein gewaltiges Grollen von sich gab. Unter dessen Dröhnen schien alles in der Umgebung demütig und schaudernd zu erzittern.
    Zwischen den Beinen des Riesen hindurch erkannten sie ein imposantes Schauspiel, denn die beiden weiteren steinernen Hügel, welche in der Mitte der Lichtung aufragten, begannen, das Rufen durch ein tiefes Gemurmel zu erwidern und sich anschließend langsam zu bewegen. Behäbig und unter einem lauten, mahlenden Getöse

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