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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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gebrauchen und damit neben sehr großen und schweren sicherlich auch kleinere Dinge erfassen. Weiterhin sprossen an vielen Stellen der imposanten Leiber Gräser und Blumen hervor, die allesamt klein und schutzbedürftig wirkten, jedoch ansonsten prächtig gediehen. Auf einem der schweren Köpfe befand sich sogar ein Vogelnest, und zwei helle, piepsende Bergfinken flatterten über demselben. Folglich war anzunehmen, dass der Nistplatz in Gebrauch war und seine Bewohner sich dort wohl und geborgen fühlten.
    Einer der Giganten stieß ein länger anhaltendes Brummen aus, gerade als er in Richtung des Verstecks der Gefährten blickte. Während sich seine Artgenossen schwerfällig dorthin umwandten, fing er bereits an loszustapfen. Der Untergrund erbebte dabei so stark, dass ein Dröhnen in die Ohren der Verborgenen drang und Staub und Gesteinsmehl um sie herum hernieder zu rieseln begannen.
    Normalerweise wären die Menschen und der Zwerg angesichts jener Erschütterung wahrscheinlich besorgt darüber gewesen, dass der felserne Überhang über ihnen nicht zum Einsturz kam und sie erschlug oder lebendig begrub. Nun aber dachten sie nicht an solches, denn die Gefahr, die sich ihnen geradewegs von vorne näherte, war ungleich größer und erschreckender.
    Sie zogen ihre Köpfe ein und wagten es nicht mehr, sich zu rühren. Schließlich streckte sich Braccas und schaute vorsichtig über den Rand der Mulde hinaus.
    „Sie haben uns“, sagte er verbittert. „Wir können nun hier bleiben und darauf warten, dass sie uns wie gefangene Fliegen zerquetschen, oder wir versuchen hinwegzurennen und nehmen in Kauf, dass sie den einen oder anderen von uns auf der Flucht erschlagen.“
    „Borgas wird auf keinen Fall laufen können“, erinnerte ihn Sanae.
    „Was ist mit einem überraschenden Angriff?“, sagte Kogan. „Vielleicht haben sie doch eine verwundbare Stelle, oder aber wir können sie irgendwie zu Fall bringen!“
    „Nicht einmal du könntest das schaffen, mein Freund“, sagte Arnhelm. „Und wir haben auch keine Ketten oder Seile, die wir als Hilfsmittel gerbauchen könnten.“
    „Dann bleiben wir also hier und warten darauf, dass sie uns zu Brei schlagen?“, fragte Perlor furchtsam.
    In diesem Augenblick sprang einer aus ihrer Mitte mit einem hohen Satz aus der Bodenspalte hinaus. „Dwari ...“, rief ihm Braccas noch nach, doch alle waren zu überrascht, um ihn zeitig an seinem Tun zu hindern. Der Zwerg muss den Verstand verloren haben!, dachten sie alle.
    Die Menschen richteten sich rasch auf, gerade soweit, dass sie die freie Fläche einsehen und sich darüber vergewissern konnten, ob sie ihrem Gefährten zu Hilfe eilen mussten.
    „Seid gegrüßt, Ihr tapferen Freunde vom Volk der Bergriesen! Es spricht zu Euch Dwari vom Volk der Kirin Dor, Abgesandter aus dem Reich Zwergenauen, Bewohner und Hüter desMilmondo Auron“, sprach dieser mit kräftiger, feierlicher Stimme. Währenddessen stützte er seine mächtige Streitaxt als Zeichen von Friedfertigkeit neben sich auf dem Boden ab.
    Die drei riesenhaften Geschöpfe standen kaum fünfzehn Schritt von ihm entfernt. Sie warfen einen drohenden Schatten und blickten mürrisch und zweifelnd, doch waren sie nun stehen geblieben und wirkten wie gewaltige, leblose Figuren, die vor langer Zeit ein großer Künstler gemeißelt hatte.
    „Ich und meine Freunde waren dabei, Euer prächtiges Gebirge friedlich zu durchwandern, als uns diese Räuber attackierten und beinahe getötet hätten, wärt Ihr uns nicht zu Hilfe geeilt. Ihr habt uns gerettet, und der Dank der Könige der Menschen und Zwerge ist Euch gewiss!“, fuhr Dwari fort.
    Eine bebende, überaus langsam mahlende Stimme erhob sich wie aus einer tiefen Grotte kommend. „Ein Zwerg in unserem Gebirge? Hmmm ... Wie das? Seid Ihr nicht längst verschwunden vor vielen Tagen, habt Ihr und die Elben Euch nicht gegenseitig getötet und vertrieben?“
    „Viele meiner Vorfahren fielen in sinnlosen Kämpfen, das muss ich zu unserer Schande gestehen, doch die letzten von uns, die hier einst weilten, verteidigten das Milmondo Mirnor gegen Oger und Drachen. Heute leben wir hingegen nur noch im Osten und wachen dort über Fels und Stein.“
    „Es braucht niemanden, der dieses Gebirge verteidigt, hierzu gibt es uns seit ewigen Zeiten, denn wir sind seine Hirten, seitdem seine ersten Steine der Erde als kleine Kiesel entwuchsen“, murmelte ein anderer der Giganten, und sein Ton war nicht freundlich.
    „Die Oger und Drachen, die

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