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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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es hier gab, zerstörten die Felsen nicht, sondern bewohnten sie so, wie sie waren. Diese kleinen Käfer jedoch, welche die Elben Ghuls nannten, beleidigen das Gebirge, indem sie es aushöhlen, mit Fallen verunstalten und für andere böse Dinge missbrauchen, zumindest in der letzten Zeit“, sagte derjenige, der zuerst gesprochen hatte und zuvorderst und in der Mitte seiner Artgenossen stand. „Sie sind unsere Feinde und werden von uns bestraft werden!“, stieß er brodelnd hervor, und niemand zweifelte an der Aufrichtigkeit seiner Drohung. „Doch wir haben keinen Grund, Zwerge und Menschen zu jagen, denn jedem ist es gestattet, unsere Heimat zu betreten und zu durchqueren oder sich hier aufzuhalten, solange es ihm beliebt, wenn er denn unsere Regeln beachtet. So nehmt Eure Pferde und geht, Ihr habt das östliche Ende der Berge bald erreicht, und bei Tag wird Euch niemand mehr ein Leid zufügen!“
    „Ich werde meinem Vetter, König Bragi, von Eurer Liebenswürdigkeit berichten, und meine Freunde werden bei den Herrschern ihrer Reiche dasselbe tun! Seid dessen gewiss!“
    „Im Goldenen Gebirge lebt dein Volk, sagst du? Hmmm ....“, sprach der Anführer der Bergriesen vor sich hin. „Wir waren noch niemals dort, sondern kennen es nur aus Erzählungen, und auch diese liegen schon lange zurück, Ewigkeiten in Euren Augen wohl. Oh, wie gerne würden wir mehr darüber erfahren, über seine Beschaffenheit, seine Landschaften, seine stillen Orte und seine höchsten Gipfel. Aber vielleicht bringst du ein anderes Mal mehr Zeit mit hierher und kannst uns darüber berichten, hmmm?“
    „Es wäre eine große Freude und Ehre für mich“, entgegnete Dwari. „Ich will ältere und weisere Zwerge als mich über alle Einzelheiten und Geheimnisse meiner Heimat befragen, und bei nächster Gelegenheit werde ich Euch einen Besuch abstatten und Euch alles über das Milmondo Auron berichten, was Euch interessiert! Das ist das mindeste, was ich Euch als Dank für Eure Hilfe bieten kann.“
    „Das klingt gut“, sagte das Wesen. „Doch lasst Euch Zeit, es eilt uns nicht. Wenn Ihr aber wiederkommt, fragt nach Grauhöcker, was mein Name ist und den ich trage, da ich der Älteste meines Volkes bin. Aber nun lebt wohl einstweilen!“
    Brummend wandten sich die überaus beeindruckenden Geschöpfe um und wandelten mit stampfenden Schritten davon.
    Die Menschen krochen nun endlich aus ihrer Deckung unter den freien Himmel hinaus, der mittlerweile sehr hell und klar geworden war. Eine angenehm warme Brise pfiff durch die Lüfte und verhieß einen guten Tag.
    „Das war knapp“, sagte Dwari. „Die Bergriesen sind sehr misstrauisch und launisch und sehr schwer zu besänftigen, wenn sie erwachen und in Zorn geraten. Zum Glück pflegte mein Volk stets gute Beziehungen zu ihnen.“
    „Und Aldu sei Dank dafür, dass sie ein ausgesprochen gutes Gedächtnis haben“, sagte Braccas erleichtert.
    „So ein diplomatisches Geschick hätte ich dir niemals zugetraut, mein zwergischer Freund“, sagte Kogan anerkennend.
    „Auf jeden Fall sind wir mit dem Leben davongekommen, darüber sollten wir freudig sein“, sagte Arnhelm. „Braccas und Sanae kümmern sich um Borgas! Ulven, Marcius und Dwari packen unsere Habseligkeiten zusammen, und wir anderen sehen nach den Pferden! Schauen wir, dass wir bald wieder grüne Erde unter die Füße bekommen!“
    Eines ihrer Pferde konnten die zehn nicht mehr auffinden, denn es hatte sich losgerissen und war während der Schlacht wahrscheinlich über einen der Pässe geflüchtet. Somit setzten sie Borgas vor Perlor, und Dwari stieg zu Arnhelm, worauf sie mit dem Trab über das letzte Stück der Höhenzüge begannen.
    Der Weg, den sie im Folgenden beritten, war großzügig und von gleichmäßigem Untergrund. Schon bald fiel er deutlich ab und wurde von grünen Gräsern, blauem Enzian, weißen Schneebeeren und rosafarbenen Eschen-Rosen gesäumt. Schließlich nahmen sie die letzte Neigung und stachen so ungestüm wie blütenumsummende Bienen in das ebene Wiesenmeer, das sich nunmehr zu ihren Füßen ausbreitete. Freudig atmeten sie die Mittagsglut des Sommers ein und entschieden sich, zunächst ein möglichst ausgiebiges Mahl zu feiern, ehe sie ihre Reise fortsetzen würden, dieses Mal über flachere und einfacher zu passierende Landschaft, wie sie sehnlichst hofften.
    Gleichwohl befand sich die Gemeinschaft nun im ungezähmten Osten Arthiliens, in der Wildnis, wie sich die Menschen des Westens gerne ausdrückten,

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