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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sich seine Landsleute aufgrund seiner Botschaft gegen die Gefahr nun beizeiten rüsten konnten, zweifelte er daran, dass es in der Welt der Menschen genügend Macht gab, um den gewaltigen Kräften dieser Wesen zu widerstehen. Diese Ansicht behielt er jedoch für sich.
    *
    Dirath Lum war eine waschechte Festung und wies zusätzlich einige Besonderheiten auf, die ihr den Ruf der Uneinnehmbarkeit eingebracht hatte. Sie war nicht im eigentlichen Sinne erbaut worden und erst recht nicht von den Menschen, die sie verlassen vorfanden vor langer Zeit und durch Theron Goldklinge und seine Getreuen lediglich ausgebessert und neu besiedelt hatten. Vielmehr hatten die starken Arme und kräftigen Hände anderer Geschöpfe sie durch unermüdliche Arbeit aus dem Fels getrieben, denn eingelassen war sie in die südlichsten Ausläufer des Milmondo Mirnors. In vielen Schritt Höhe hing sie über der Klamm, die ihren Vorhof bildete, und den weiten, flachen Tälern des angrenzenden Landes wie eine ewige, jedwedem Sturm trotzende Wacht.
    Gewiss hatte das Volk der Zwerge einen großen Anteil an der Erschaffung des imposanten Bauwerks, was ersichtlich war allein an den vielen Wandbildnissen, Ornamenten und anderen kunstvollen, fantasiereichen Ausformungen, die an vielen Stellen zu finden waren. Nicht umsonst wurden die Zwerge des Wächtergebirges zu damaligen Zeiten stets als die fleißigsten und vortrefflichsten ihrer Art gerühmt. Leider wurden sie mit der Zeit gleichfalls mehr als alle anderen von Verschlagenheit und Gier gepackt, was ihnen letztendlich zum Verhängnis wurde.
    Trotz der Meisterschaft, welche die Kirin Dor in der Steinmetzkunst erlangt hatten, wäre ihnen ein solches Werk niemals allein möglich gewesen. Aus diesem Grund, so wird berichtet, erbaten sie vor dem Anbeginn des Baus die Hilfe der mit ihnen befreundeten Bergriesen. Durch das Zusammenspiel von Geschick und Schweiß der Zwerge und dem Wissen und den beispiellosen Kräften der Gebirgshirten entstand schließlich die geräumige Anlage, welche die Zwerge Bergfried oder schlicht die Friede nannten.
    In späteren Zeiten übernahmen die Menschen Rhodrims die Bezeichnung Dirath Lum von den Elben. Sie nutzten die Feste fortan als Wohnstätte ihrer Herrscher und auch als freie Stadt und machten sie zum nördlichsten und bedeutsamsten Punkt ihres noch jungen Reiches.
    Wer sich der Hauptstadt des Landes von Süden her näherte, gebrauchte dazu die einzige Straße, die dorthin führte. Jene war breit und schottrig und durchschnitt zielstrebig die grünen, mit hohem Gras und niedrigen Gebüschen übersäten Felder jener ansonsten einsamen Gegend.
    Schließlich gelangte man auf diese Weise geradewegs in eine Schlucht hinein, die von zwei gewaltigen Felswänden, welche die letzten Ausläufer des Milmondo Mirnors darstellten, wie von unermesslich starken Armen umschlungen wurde. Man erreichte den Einschnitt, welcher nach Norden hin immer schmaler zulief, über eine Stufe, die sich plötzlich erhob und an den meisten Stellen mehrere Schritt hoch steil anstieg. Man konnte dieselbe überhaupt nur ohne übermäßige Mühe überqueren, da sie, ebenso wie die gesamte Schlucht, in der Mitte von einer Rinne oder vielmehr einer grabenartige Furche zerschnitten wurde. Diese begann am nördlichsten Punkt der Fläche unterhalb eines Lochs, welches in der südlichen Flanke des Gebirges, auf halber Höhe unterhalb der hochliegenden Feste, gähnte. Von dort aus war einst ein Bach aus dem kalten Stein hinaus geflossen und hatte sich durch das sich anschließende Plateau gegraben, ehe er weiter südlich, inmitten der weiten, offenen Wiesenlandschaft, in einen größeren Fluss mündete. Mittlerweile aber war er längst versiegt, und wahrscheinlich hatten nicht einmal mehr die Zwerge unter Borgin sein Wasser geschmeckt.
    Der bis auf die Rinne ebenerdige Einschnitt markierte den Vorhof Dirath Lums und war seit der Besiedlung des Landes durch die Menschen nur als die Fürstenklamm bekannt. Ein Besucher, der seinen Fuß dort hinein setzte, sah sich zu jeder Tageszeit in Schatten getaucht. Richtete er seinen Blick hingegen nach oben, so konnte er die Festung sehen, die an der Stirnseite der himmelhoch aufragenden Berge aus dem Fleisch der Felsen geschnitzt zu sein schien.
    Der Wall des die Klamm überragenden, stets von Krähen umflogenen Bollwerks war dicht gearbeitet und ebenso glatt geschliffen wie die vielen darunter liegenden, naturbelassenen Schichten Stein. Die Krone der Brustwehr hing über,

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