Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
zur Seite und eilten sich, möglichst rasch den Befehlen ihrer Vorgesetzten Folge zu leisten und nach Möglichkeit vor dem erwarteten Appell noch einige Bissen zu verschlingen. Jegliche Schläfrigkeit und Lethargie, die sie zuvor gelähmt hatten, waren indessen augenblicklich verflogen.
    „Was machen wir nun?“, fragte Ugluk Bullwai. Die beiden kamen gemeinsam mit Ogrey, Panca und Tendarr nachdenklich hinter ihrem sich hinfort bewegenden Stamm her, dessen weitereAngehörigen ihnen bereits weit enteilt waren. Die Stimme des klein gewachsenen Befehlsgebers klang deutlich verzagt.
    „Wir fünf und Uchnoth treffen uns sofort!“, antwortete der Häuptling verbissen und mit gerunzelter Stirn. „Am besten im Zelt des Schamanen, das ist groß genug, und dort sollten wir am ehesten ungestört sein!“
    Das Zelt, welches Tendarr auf Reisen zugeteilt war, war deshalb von überdimensionaler Größe, da es im Notfall auch als Lazarett gebraucht wurde und versehrten Kriegern des Clans als Ruheort und zur Versorgung diente. Da gegenwärtig kein Ashtrog einer solch innigen Pflege bedurfte, war es zu diesem Zeitpunkt jedoch leer, abgesehen von mehreren Liegen, Stühlen, Tischen sowie einer Vielzahl von Büchern, Binden, Tüchern, Salben, Tinkturen, Kräutern, Scheren, Werkzeugen und allerhand anderem medizinischen Material. Außerdem befanden sich reichlich Gegenstände innerhalb der von einem hellen Filztuch umgebenen Räumlichkeit, die mit Zauberei und Geisterbeschwörung in Zusammenhang zu stehen schienen und daran erinnerten, dass ihr Besitzer ein orkischer Schamane war.
    Als die Anführer der Ashtrogs das Zelt betraten, hatte Tendarr bereits einige Stühle, Hocker und eine lange Bank zu einem ungefähren Kreis zurechtgerückt. Da keiner von ihnen jene vorübergehende Behausung bisher betreten hatte und sie auch die Hütte des Zerk-Gur in ihrem Heimatdorf nicht allzu oft besuchten, betrachteten sie zunächst staunend und etwas irritiert die vielen Ketten, Schädel, fratzenhaften Masken und obskuren Figuren, die in scheinbar wahlloser Unordnung umherstanden. Außerdem rümpften sie unwillkürlich die Nase angesichts des stark riechenden Räucherwerks aus Weihrauch, Kampfer und einigen weiteren, gewöhnlichen Orks größtenteils unbekannten Substanzen.
    Als sich endlich alle niedergelassen hatten, eröffnete Bullwai das Gespräch.
    „Ihr habt gehört, was dieser Schwarze Gebieter von uns verlangt, Leute“, sagte er. „Er will, dass wir weiter für ihn und seine Stadt in den Krieg ziehen, und dieses Mal gegen eine Übermacht, die ein riesiges, stark befestigtes Land bewohnt! Ich will Eure Meinung dazu hören, und zwar kurz und bündig, denn wir haben nicht viel Zeit, uns zu entscheiden!“
    „Unsere Meinung? Zu was denn genau, Boss? Ich meine, unsere Horde ist eine klasse Truppe, und die anderen ziehen alle aus zu einem erneuten Sieg! Was sollen wir da anderes tun?“ Uchnoth spielte den Ahnungslosen, und vielleicht eröffnete sich ihm der Grund der Unterredung tatsächlich nicht. Dabei hielt er die ganze Zeit über seine Finger in die Höhe, denn diese waren von der mittlerweile zäh gewordenen Soße der kalten Bratenreste, von denen er vorhin noch rasch geschlemmt hatte, nass und fleckig. Ab und zu fielen einige klebrige, braune Tropfen von seinen gewaltigen Händen und besudelten neben seinem Wams auch den Stuhl, auf dem er saß, was ihm ernstliche Blicke Tendarrs einbrachte.
    „Ich bin dagegen, dass wir nach Lemuria gehen!“, sagte Panca unverhohlen. „Ich traue diesem Schwarzen Gebieter und auch Zarr Mudah immer weniger! Wenn wir ehrlich sind, haben die Menschen uns nichts getan, weshalb sollten wir uns dann, nachdem wir bereits vollbracht haben, was man von uns erwartete, an einem solchen Wahnsinn beteiligen, während zu Hause unser Volk auf uns wartet?“
    „Wie ich schon früher sagte, der Gur Durotars ist ein Nor-Gur!“, stimmte Ugluk eifrig zu. „Er wird uns alle ins Verderben führen! Trennen wir uns von ihm und seinen Lakaien, solange noch Zeit ist, und kehren wir nach Dantar-Mar zurück!“
    „Dass du die Hosen gestrichen voll hast, wundert mich nicht!“, blaffte Uchnoth ihn an. „Aber Ihr anderen? Ich verstehe Euch wirklich nicht! Was ist einzuwenden gegen einen ehrlichen Kampf gegen Menschen? Was ist, wenn wir ihnen nicht zuvorkommen und sie Durotar unddanach vielleicht sogar unseren Kontinent aus Rache angreifen, wie der Schwarze Gebieter es vorhersagt?“
    „Du solltest deinen blöden Schädel in

Weitere Kostenlose Bücher