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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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hatte er zuvor nur mühevoll gezügelt, und sein Gesicht hatte die Farbe seiner Barttracht angenommen. „Man reizt Oger nicht ohne Grund!“
    „Du hättest uns großen Ärger einbringen können, Aidan“, fügte Arnhelm mit ungewohnt harter Stimme hinzu. „Das soll sich nicht wiederholen, sonst bereuen wir noch, dass wir dich mitgenommen haben!“
    „Das waren doch nur Oger“, erwiderte der Sohn Kherons, das Gesicht zum Boden gewandt. Au seinem Mund klang der Name wie ein Fluch.
    Dwari hatte sich nichts anmerken lassen, doch verhielt es sich so, dass auch er großes Misstrauen gegenüber den mächtigen Geschöpfen verspürte, obgleich sein Volk – abgesehen von kleinen Scharmützeln in lange zurückliegender Zeit – niemals mit ihnen im Krieg gewesen war. Allerdings hatten die Oger und der Schwarze Drache Moron während deren fast eintausend Jahre währenden Herrschaft über Arthilien von den Zwergen immer wieder Tributzahlungen gefordert. Selbstverständlichen hatten die Bewohner Zwergenauens dies in ihrer Sturheit hartnäckig abgelehnt, da sie stolz waren und eine solche Schmach niemals überwunden hätten. Allerdings hatten sie aus diesem Grund für eine lange Zeit unter einer stetigen Bedrohung gelebt, die es ihnen unter anderem unmöglich machte, ihr Reich nach Belieben zu verlassen. Ein gezielter Ansturm der Streitkräfte Hologars, dem sie nur schwerlich hätten widerstehen können, wäre wohl auch irgendwann über sie hereingebrochen, wären nicht die Menschen plötzlich auf dem Kontinent erschienen und hätten Moron und seinen Verbündeten ein Ende bereitet.
    Unbekümmert von den furchtbaren Auseinandersetzungen, die kürzlich an diesem Ort erfolgt waren, schien die Sonne von Westen her zur Erde herab. Nicht wenige der grauweißen Wolken, die am Horizont entlang trieben, wurden von den markigen, bis auf ihre weißen Spitzen dunklen Erhebungen des Wächtergebirges zerpflückt.
    Bei den Gefährten überwog letztendlich die Erleichterung darüber, den Gefahren des Ered Fuíl, der Waidland-Moore und der Lindwürmer entgangen zu sein. Ohne weitere Verzögerung machten sie sich daran, den Leichnam ihres gefallenen Freundes Borgas tief in der Erde zu vergraben. Zu diesem Zweck fanden sie eine abseits gelegene Stelle, an welcher der Untergrund fester und weniger schlammig und nachgiebig war. Dort, so hofften sie, würde der Körper des Rhodrims sicher sein vor den Nachstellungen der Lindwürmer und anderer Unholde, bis er ohnehin eins mit der Erde werden würde.
    Danach hielt sie nichts mehr in dieser unwirtlichen Gegend. Sie bestiegen ihre Pferde, welche trotz einer verständlichen Unruhe die ganze Zeit über tapfer ausgeharrt hatten, und machten sich auf nach Osten, zur Furt des Flusses Sturzflut, dem Filidël der Elben, hin.
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    * in der Gemeinsamen Sprache: elbisch fuíl – „Wald, Hain“, elbisch ered – „still, leise, lautlos“
    * in der Gemeinsamen Sprache: elbisch fili – „schnell, geschwind, eilig“

Drittes Kapitel: Ein Attentat in der Nacht
    Es hätte ein schöner Morgen genannt werden können, denn bereits in den frühen Stunden nach dem Sonnenaufgang war es warm, und der Wind hielt Stille. Gleichwohl hing über jenem Sommertag im mittleren Rhodrim ein düsterer Schatten, ein Vorhang aus Rauch und Blutgeruch, der die Sinne aller Anwesenden schwer werden ließ.
    Flammen züngelten noch immer in der niedergebrannten Stadt Arth Mila, und dichte Schwaden schwarzer Wolken stiegen von dorther in die Lüfte hinauf. Vor den zerstörten hölzernen Mauern lagen noch immer reichlich Körperteile und zumeist verschmutzte und verbogene Waffen umher, obwohl die siegreichen Orks bereits am letzten Abend fleißig Leichen und Unrat zu hohen Hügeln aufgeschichtet und dem Feuer überantwortet hatten. Bei jenem Anblick bestand der einzige Trost darin, dass die langen Schatten des Tagesanbruchs die grausame Szenerie vorerst ein wenig weicher zeichneten.
    Die Ashtrogs hatten ihr Lager gemeinsam mit dem gesamten Heer, welches aus Durotar ausgezogen war, ein gutes Stück südlich der verheerten Stadt auf dem dortigen, sich nach allen Richtungen hin entfaltenden Wiesenland aufgeschlagen. Dabei hatten sie darauf geachtet, dass sie zusammenblieben und sich nicht im Gewimmel der tausenden Orks zerstreuten.
    Am vorangegangenen Abend, welcher derjenige des Triumphes gewesen war, hatte man zunächst auf dem Schlachtfeld ein wenig aufgeräumt und zugleich die Siedlung der Feinde in ein

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