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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Muskelberg musste tief atmen, da er so schnell gesprochen hatte, dass es ihm die Luft nahm. Nichtsdestotrotz sah er seinen Jugendfreund weiterhin vorwurfsvoll an und schien tatsächlich auf ein verständnisvolles Einlenken desselben zu warten.
    „Du kannst das nicht im Ernst meinen! ...“, sagte Bullwai fassungslos, während ihn ein kalter Schauer überlief. Gleichermaßen erschüttert von jener unsäglichen Offenbarung, deren Zeuge sie soeben geworden waren, standen die weiteren Angehörigen seines Clans mit offenen Mündern in seinem Rücken da. „Du bist es, der dafür verantwortlich ist, dass mein Vater damals nicht von der Jagd zurückkam?“, fuhr er mit schwächerer, bebender Stimme fort. „Wie oft warst du in seiner Hütte zu Gast gewesen und bist wie ein zweiter Sohn von ihm behandelt worden in der Vergangenheit? Und als Dank dafür hast du ihn getötet?“, sagte er nach einer neuerlichen, kurzen Pause, welche ihm die Erkenntnis der furchtbaren Wahrheit abverlangte.
    „Er hätte all unsere Träume zerstört, und er hat mich wütend gemacht!“, verteidigte sich der Befehlshaber Durotars weniger überzeugend als zuvor und mit einer hörbaren Portion kindlichen Trotzes, wie es schien. „Außerdem war er ohnehin schon alt, und immerhin haben wir seine Leiche so platziert, dass Ihr ihn leicht finden und würdevoll bestatten konntet!“
    In diesem Augenblick explodierte Bullwai. Mit einem wutverzerrten Schrei auf den Lippen stieß er sich nach vorne hin ab und wollte dem Durotarer offenkundig mit bloßen Händen an die Kehle gehen. Glücklicherweise jedoch hatten sowohl Ogrey als auch Ugluk mit einem solchen Ausbruch von Ingrimm gerechnet, sodass sie ihren Clan-Führer augenblicklich an Armen und Schulter ergriffen und mit all ihren Kräften festhielten. „Lasst mich los, ich werde ihn umbringen, dieses verdammte Schwein, so wie er es verdient hat!“, schrie der Zurückgehaltene und wand sich in der Umklammerung. Wahrscheinlich wäre ihm auch eine rasche Befreiung gelungen, wären in der Zwischenzeit nicht einige weitere Orks aus seinem Stamm herbeigeeilt und hätten zusätzlich Hand an ihn gelegt.
    Einzig Uchnoth blieb einige Schritt hinter dem Trubel stehen und schaute so ungläubig, als verstünde er noch immer nicht, was vor seinen Augen vor sich ging.
    „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt!“, sagte Ogrey entschieden zu seinem jüngeren Freund und Häuptling, der noch immer außer sich war vor Zorn und auch durch mittlerweile acht kräftige Orks kaum zu bändigen war.
    „Er ist es nicht wert!“, versuchte Panca den Ring aus Leibern, der sich um den Sohn Loktais herum gebildet hatte, zu durchdringen und das herrschende Getöse zu übertönen.
    „Wir kriegen ihn ein anderes Mal, Boss!“, sagte Ugluk, der sich gegen die Brust Bullwais gestemmt hatte, so als wolle er einen Ochsenkarren anschieben.
    Einige Schritt weiter betrachtete Darrthaur entgeistert und regungslos das Geschehen, das er zu verantworten hatte. Er schien nicht zu wissen, wie er in dieser Situation reagieren sollte,sondern beschränkte sich darauf, zu beobachten und abzuwarten, wie sich die Lage des Weiteren entwickelte. Es war wohl das erste Mal in seinem Leben, dass er sich so unsicher und hilflos fühlte.
    „Wir dürfen ihn nicht am Leben lassen, das bringt nur weitere Scherereien!“, raunte ihm eine ölige Stimme zu, doch er hörte nicht zu und konzentrierte sich weiter auf seinen ehedem besten Freund, der mit einem Male in seiner Tobsucht nachließ. Bullwai wirkte nunmehr ermattet und schlaff und musste von seinen Stammesbrüdern gestützt werden.
    Panca jedoch, die nicht weit entfernt stand, hatte jene Worte sehr wohl vernommen, denn diese waren in einer zu unvorsichtigen Lautstärke gesprochen worden. Schlagartig drehte sie sich herum und warf Shrakor, welcher der Urheber des Ratschlags an Darrthaur war, Blicke zu, die vor unbändiger Erbostheit funkelten. Man konnte meinen, sie hätte sich gerade in eine Raubkatze verwandelt, die jeden Augenblick zu einem Angriffssprung ansetzte.
    „Dafür werde ich dich töten!“, sagte sie mit finsterer, todernster Miene und zeigte mit ihren rechten Hand auf den Hauptmann. Dieser fühlte sich ertappt und wich angesichts jener Anfeindung furchtsam ein Stück zurück. Dann aber besann er sich wieder und setzte ein schiefes, von Selbstgefälligkeit troffendes Lächeln auf.
    Plötzlich ertönte ein Knall, und ein Meer aus umher züngelnden Blitzen versprühte zwischen den beiden sich

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