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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Lum nicht lohnend ist!“
    War seine Stimme bislang von einem eher gemächlichen, gleichmütigen Tonfall geprägt, so beschleunigte sie sich nun und schwoll an zu einem majestätischen, gebieterischen Widerhall. „Gleichwohl soll dies mitnichten das Ende unserer Bemühungen sein, meine tapferen Krieger, denn Gefahr droht unserer neuen Heimat weiterhin von den Menschen, die in ihrer Gier und Boshaftigkeit fortan Tag für Tag danach dürsten werden, ihre gerechte Schmach zu tilgen! Somit bleibt uns, auch wenn unser Herz Schwere dabei trägt, keine andere Wahl als weiterzumarschieren bis hinein in das Zentrum der Feinde, in das Reich, welches sie Lemuria nennen, um ihre Mauern und Waffenschmiede zu schleifen und unserem Volk und unseren Familien Leben und Freiheit zu garantieren für eine lange Zeit!“
    Die orkischen Soldaten, die sich zu Beginn der Ansprache aufgrund ihrer Müdigkeit nur schwerfällig auf den Beinen gehalten hatten, nahmen nun unwillkürlich stramme Haltung an. Jene wenigen Worte ihres Anführers hatten genügt, um ihr Bewusstsein gehörig umzukrempeln und sie zu Stolz, Pflicht und Disziplin zurückzurufen, so energisch und unwiderstehlich war der Ton, welchen die schwarzgekleidete Gestalt mit dem verborgenen Antlitz anzuschlagen vermochte.
    Dennoch regten sich leise Zweifel in vielen der Zuhörer, sodass keine laut vorgetragene, gemeinschaftliche Zustimmung aufkommen mochte. Selbstverständlich lag dies auch daran, dass allein der Gedanke, gegen die größte menschliche Macht Nordamars zu marschieren, zu überraschend gekommen und auf die Schnelle nur schwer zu fassen war. Vor allem aber schwiegen Orks wie die Ashtrogs, die den weiten Weg aus Dantar-Mar hierher angereist kamen, um ihre Artgenossen gegen eine gegenwärtig drohende Gefahr zu verteidigen und danach baldmöglichst wieder zu ihren Familien zurückzureisen, da sie kein Verlangen nach einem dauerhaften Leben auf dem nördlichen Kontinent verspürten. Instinktiv sahen Bullwai, Ogrey, Panca und genügend andere Orks, von denen viele auch anderen Stämmen angehörten, keine wirklichen Sinn darin, gegen die Tôl Womin und das sprichwörtlich unüberwindliche Pír Cirven anzustürmen, obgleich von deren Bewohnern und Verteidigern nicht das leiseste Anzeichen von Aggressivität ausging. Was übrigens, wenn man genauer darüber nachdachte, auch für Rhodrim gegolten hatte.
    Gleichwohl waren die Erscheinung des Schwarzen Gebieters allzu mächtig und die Aussicht auf eine Erstürmung des großartigsten der menschlichen Reiche so verführerisch, dass die Anzahl derjenigen der Anwesenden, welche über die erfolgte Ankündigung in Verzückung oder zumindest willigen Gehorsam gerieten, deutlich überwog. Den Ausschlag gab sicherlich, dass das Hochgefühl des triumphalen Sieges noch allzu frisch in ihren Köpfen vorhanden war und der Herr Durotars, dessen überaus beeindruckende kämpferische Fähigkeiten sie hatten bewundern können, ein kaum zu überbietendes Maß an Selbstbewusstsein vermittelte. Wahrhaftig erschien es ihnen kaum möglich, dass ihr Anführer im Bunde mit dem Zerk-Gur zu einer Fehleinschätzung ihrer Chancen fähig war und sie in eine Niederlage führen konnte. Zudem hatten sich die einige tausend Mann starken Bewohner Durotars, welche den Großteil der Horde stellten, dem Oberhaupt ihrer Siedlung ohnehin längst bedingungslos ergeben, und weiterhin gab es ausreichend Orks wie die Sorkshratts, die einzig aus Freude an Ruhm, Kampf und Brandschatzung auf den nördlichen Kontinent gekommen waren und über jede Fortsetzung der damit verbundenen Tätigkeiten erfreut waren.
    „Ihr habt gehört, was der Gebieter Euch gesagt hat“, polterte mit einem Male eine kraftvolle, wohlbekannte Stimme von der Hügelkuppe hinab und zerriss die Gedankenspiele der am Fuß der Erhebung stehenden Massen. Darrthaur, der Befehlshaber der Armee der Stadt Durotar, stand mit seiner imposanten Erscheinung plötzlich eben dort, wo zuvor noch der in Dunkel gehüllte Besitzer des Schwarzen Schwertes gestanden hatte. „Bis nach dem Mittag will ich von jedem Offizier die Abmarschbereitschaft gemeldet haben! Jetzt bewegt Euch, und wascht Euch den Rest Schlaf aus den Augen! Ich will, dass Ihr schleunigst wieder ausseht wie eine Horde Soldaten und nicht wie ein Haufen heruntergekommener Zechbrüder!“
    Hatte es eines Aufrüttelns bedurft, um Bewegung in die große Menge zu bekommen, so war dieses somit erfolgt. Die Orks stoben auseinander, rempelten sich gegenseitig

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