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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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gegenüberstehenden Parteien – den durotarischen Offizieren und den Ashtrogs – und nahm allen Beteiligten die Sicht. Die Helligkeit der sich rasch bewegenden Gebilde war gleißend, und alle, selbst die zahlreichen Zuschauer, die weiter entfernt saßen oder standen, hielten sich die Fäuste vor die Augen. Eine Serie weiterer, jedoch weniger gewaltiger Laute und blitzhafter Erscheinungen schloss sich an, und schließlich ebbte der Funkenregen ab und fiel als staubige Asche zur Erde hinab. Zuletzt blieb ein Vorhang aus weißlich-glühendem Dampf übrig, der sich durch den frischen Luftzug langsam lichtete und hernach die Sicht auf zwei eindrucksvolle Gestalten preisgab.
    „Mir schien, es war an der rechten Zeit, Euch allen einen kleinen Schrecken einzujagen“, sagte Zarr Mudah getragen und scharfzüngig zugleich. Aus dem violetten Onyx, der die Spitze seines weißen Stabes markierte, drangen noch immer dünne, rauchige Fäden hervor, in den es schwach hörbar knisterte. „Euer Benehmen ist für Orks unwürdig! Ihr solltet Eure Kräfte vielmehr für unsere Feinde aufsparen!“
    Der Zerk-Gur strahlte eine geradezu greifbare Bedrohlichkeit aus, sodass alle vor ihm zurückwichen. Selbst Darrthaur, der über den seiner Kontrolle entwichenen Ereignisablauf nach wie vor irritiert war, stellte hierbei keine Ausnahme dar.
    „Ich will keine weitere Zeit mehr verlieren“, erhob nun der Schwarze Gebieter, der dicht neben dem Schamanen stand, seine Stimme. Sein schwarzes Schwert, vor welchem alle großen Respekt fühlten, trug er wie immer in einer Scheide hinter seinem Rücken. „Wer nicht mit uns kommen will, der soll gehen! Befehlshaber Darrthaur?“
    „Ja, Gebieter?“, antwortete der gewaltige Ork, der aus seiner Verwirrtheit nun zu erwachen schien, und trat dabei ein Stück näher an die beiden Anführer der Horde heran.
    „Sorg dafür, dass diese Orks genügend Proviant für ihren Rückmarsch nach Dantar-Mar erhalten! Anschließend will ich alle Soldaten in Marschformation sehen, denn wir haben einen anstrengenden Weg vor uns, und die Lemurier bereiten sich längst auf den Krieg gegen uns vor!“
    Mit diesen Worten, und ohne irgendjemandem noch einmal ins Angesicht zu sehen, stapfte der Herr Durotars, der Gebieter über alle Orks, die in Nordamar weilten, davon.
    Zarr Mudah lächelte, wohl da er mit der erfolgten Demonstration seiner Kräfte und der Schlichtung des brenzlig gewordenen Streitfalls zufrieden war, und ließ seine Blicke noch einmal über die umherstehende Menge huschen. Diese wiederum beäugte ihn weiterhin mit einerMischung aus Hochachtung und Scheu. Dann wandte auch er sich ab und schritt hinfort, gefolgt von Darrthaur und dessen Getreuen.
    Einem seiner Begleiter schien der einstige Häuptling der Takskalls dabei die Anordnung zu geben, sich um die Bedürfnisse der Ashtrogs zu kümmern. Auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass diese sich für jenes Entgegenkommen nach dem, was geschehen war, wenig empfänglich zeigen würden.
    *
    Es war bereits einige Stunden her, dass der Rest der Horde abgezogen war. Die Ashtrogs waren zunächst allein auf der Ebene südlich der verwüsteten Stadt Arth Mila zurückgeblieben und hatten sich um ihren Anführer gekümmert. Wie eine gemeißelte Statue oder ein Stück Lehm, welchem eine beständige Wasserspülung seine jetzige Form gegeben hatte, saß Bullwai die ganze Zeit über rittlings auf einer großen Baumwurzel und starrte unter sich. Keiner, nicht einmal Ogrey oder Panca, mochten sich ihm in diesen Stunden, da er der einsamste Ork ganz Mars zu sein schien, nähern, weil sie es vorerst für das Richtige hielten, ihn selbst über seinen größten Kummer hinwegkommen zu lassen. Gleichzeitig hegten seine beiden engsten Vertrauten jedoch große Sorge darüber, dass ihr Häuptling neuerliche Anflüge von Selbstzweifel erleiden würde, so wie es schon nach dem Tod seines Vaters für einige Zeit der Fall gewesen war.
    Gegen Abend jedoch rührte er sich plötzlich und rief seine Befehlsgeber zu sich.
    „Wir bleiben zuerst einmal hier, bis wir uns darüber einig geworden sind, was wir als nächstes tun wollen! Ist irgendjemand anderer Ansicht?“, fragte er sogleich drauflos und überraschte die anderen durch seine so plötzlich wiedergewonnene Energie.
    Bullwais Gesprächspartner nickten stumm, denn sie wussten, dass ihn ohnehin nichts umstimmen und zu einer sofortigen Rückkehr nach Dantar-Mar bewegen konnte, denn daran ließ sein überaus bestimmter Tonfall

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