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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Eifer verriet, dass ihn ein schlechtes Gewissen plagte, da der Verlust Auronas ausgerechnet während seiner Wache erfolgt war.
    Die sieben verbliebenen Angehörigen der Gemeinschaft ritten mitsamt ihren acht Pferden fortan in südliche Richtung. Es dauerte nicht lange, da wurden sie in eine tiefe Schlucht hinab geführt, an deren Rändern viele einzeln stehende Erlen und Birken wuchsen. Als das Land wieder anstieg, waren sie froh darüber, denn jene eingeschnittene Umgebung war ihnen unübersichtlich und gefahrvoll erschienen. In der folgenden Zeit passierten sie einige stark belaubte Wälder und sanfte Hügel, ehe das Land allmählich flacher und eintöniger wurde und abermals leicht abfiel.
    Der Stand der Sonne zeigte nun dass der Tag die Mittagsstunde längst überschritten hatte, doch verschwendete niemand von ihnen einen Gedanken daran, da die Verfolgung des Flüchtigen Vorrang vor allen anderen Bedürfnissen besaß. Dwari machte mittlerweile einen ziemlich erholten Eindruck und drängte Marcius immer wieder dazu, zu Braccas aufzuschließen und an dessen Seite zu bleiben. Schließlich kannte niemand sonst in der Gemeinschaft jenen Teil Arthiliens besser als der Zwerg, der hier schon wanderte, als seine menschlichen Begleiter noch lange nicht geboren waren.
    „Wir haben einen Bogen nach Westen geschlagen und sind nun nicht mehr weit von den Regenbogen-Fällen entfernt“, sagte er irgendwann, an den rotbärtigen Rhodrim gewandt. „Aber dort gibt es, soweit mir bekannt ist, weder Furt noch Brücke, die man gebrauchen könnte, um den Fluss zu überqueren.“
    „Und dennoch weisen die Spuren, denen wir zu folgen haben, geradewegs dorthin. Und da ist noch etwas, über das ich noch nicht gesprochen habe und über dessen Bedeutung ich mir noch nicht sicher bin.“
    Braccas Rotbart gab das Zeichen zum Anhalten und wendete sein Reittier, sodass alle der Gefährten ihn sehen konnten. „Es gibt von meiner Spurensuche noch etwas zu berichten, das ich Euch bislang vorenthalten habe, da ich nicht wusste, ob dies etwas mit Aidan und unserer Suche nach ihm zu tun hatte. Nun aber scheint es mir wahrlich so zu sein, dass unser lemurischer Freund nicht nur vor uns auf der Flucht ist, sondern selbst einer Gruppe von Menschen folgt!
    Seit der Stelle nämlich, an der ich weiter nördlich den Boden untersuchte und an welcher wir vom Weg zur Furt abwichen, habe ich diesen Verdacht, denn dort waren Spuren von wenigstens zehn Männern, deren Stiefelabdrücke sich zunächst mit denen Aidans vereinten und danach vonihm hinfortgingen. Jene Wanderer waren vor der Schlucht noch Stunden vor uns, mittlerweile aber ist ihr Vorsprung sichtlich geschrumpft, obwohl sie sehr schnell gingen. Aidan bewegte sich die ganze Zeit über exakt in ihrer Fährte und könnte sie möglicherweise bereits eingeholt haben.
    Wir können dieses Rätsel vorerst nicht lösen, auf jeden Fall jedoch führen alle Abdrücke von hier an geradewegs nach Westen, in eine Richtung, wo sich unweit der größte Wasserfall des Flusses Sturzflut befindet. Beeilen wir uns, ebenfalls dorthin zu gelangen, und seien wir auf der Hut, denn wir haben keine Ahnung, was uns dort erwartet!“
    Die Menschen und der Zwerg trieben ihre Pferde nun, da sie sich über den Fortgang ihres Weges sicher waren, zu einem beherzten Galopp an. Daraufhin dauerte es nicht lange, bis sie über die von struppigem Gras überwucherte Ebene hinweg ein immer lauter werdendes Tosen von Wasser vernahmen.
    Das letzte Stück vor dem Gewässer verlief das Gelände ansteigend. Sie nahmen jene Erhebung in einem schnellen Ritt und betraten eine wenige Schritt durchmessende, ebene Fläche, die felsig und von dünnen Grasbüscheln sowie gelben, blauen und weißen Blumen durchsetzt war. Schließlich gelangten sie an eine Klippe, an deren Rand sie ihre Reittiere abrupt zügeln mussten. Von dort aus genossen sie eine Sicht, die so unsagbar prächtig und beeindruckend war, dass es ihnen für einige Augenblicke den Atem verschlug.
    Vor ihnen erstreckte sich ein steiles Gefälle, das in eine grüne, fruchtbare Ebene mündete, die sich nach Süden und Westen hin ausdehnte soweit das Auge reichte. Geteilt wurde dieselbe durch den breiten Silberfaden eines Flusses, der in rascher Strömung von Norden her dahintrieb. In jener Richtung – und damit rechts ihrer Position – befand sich überdies eine weitere Anhöhe, die noch weitaus höher ragte als diejenige, auf der sie gerade standen. Eben über deren steinigen Grat

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