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Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 1: Der Ansturm der Orks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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nicht allzu leicht über den Haufen geritten werden konnten und sie zum anderen gegen jeden einzelnen der Angreifer eine Überzahl auf ihrer Seite hatten. Mit entweder grimmigen oder aber niederträchtig grinsenden Gesichtern schwenkten sie ihre Säbel, Schwerter und Speere. Diejenigen, die über Schilde verfügten, ließen diese lässig baumeln, wie um die herannahenden Widersacher zu provozieren und diesen zu verdeutlichen, dass es nur halber Kraft bedurfte, um sie zu überwinden.
    Auf einen von ihnen, einen Kerl mit einem matt schimmernden Glasauge und leicht ergrauten, wehenden Haaren, fiel indes das besondere Augenmerk Arnhelms. Dieser nämlich hielt eine Waffe in der einen Hand, deren Klinge aus nichts anderem als einem Stück der Sonnenscheibe gemacht zu sein schien, so hell und mit seinem goldenen Antlitz alles durchflutend war ihr Schein.
    Zum Unglück der Piraten waren die Gefährten von einem solchen Zorn beseelt, dass ihre eigene, vorgegaukelte Überheblichkeit sehr rasch verflog und der sich entwickelnde Kampf nur kurz andauerte.
    Wie feurige Blitze, die einer erzürnten Gewitterwolke entspringen, kamen die sechs Pferde über die Reihen der Feinde. Stahl, auf dem sich das Licht des Tages funkelnd brach, schoss von ihren Sätteln hinab und fand zielsicher die verwundbaren Leiber der Kontrahenten der Reiter.
    Nach dem ersten Ansturm ritt Marcius ein Stück abseits, um Dwari zur Erde niederzulassen. Zuvor hatte sich wieder einmal gezeigt, dass dieser weitaus besser zu Fuß zu gebrauchen war. Zudem war eine Axt, wie er sie trug, für einen Kampf hoch zu Ross zweifellos eine denkbar schlecht geeignete Waffe.
    Nachdem der Zwerg sich von dem leichten Schwindelgefühl, das während des vollen Galopps über ihn gekommen war, befreit hatte, brüllte er freudig vor Tatendrang und wandte sich in Richtung der Gegner der Gemeinschaft. Mit blanker Enttäuschung stellte er daraufhin fest, dass kaum noch einer von diesen mehr aufrecht stand.
    „Heh, lasst mir auch noch was übrig!“, rief er wütend darüber, denn schon sah er, dass seine Gefährten sich anschickten, den nächsten Ritt gegen die bereits deutlich gelichtete Schar der Feinde zu unternehmen. Verzweifelt rannte er los, doch als er endlich an den Ort des Kampfes gelangte, musste er erkennen, dass er zu spät kam.
    Alle zwölf Piraten, die sich den Menschen und dem Zwerg entgegengestellt hatten, lagen nunmehr erschlagen und erstochen am Boden. Auch derjenige, dem offensichtlich Aidan die Hand abgehackt hatte, rührte sich mittlerweile nicht mehr.
    Der letzte der Krieger aus dem Süden, der noch aufrecht gestanden hatte, war derjenige gewesen, der das Goldene Schwert gestohlen hatte. Möglicherweise ahnte er um die Bedeutung der Waffe, denn selbstsicher hatte er diese, als Arnhelm auf ihn zuritt, zu einer ausholenden Bewegung in die Höhe gereckt. Plötzlich jedoch war ihm Schweiß auf die Stirn getreten, und seine Arme hatten zu erzittern begonnen, wie wenn ihm dies Unterfangen eine immer größere Anstrengung bereitete. Kurz darauf waren gar krampfhafte Zeichen von Schmerz über sein Gesicht gezuckt, denn seine schwertführende Hand hatte zu brennen begonnen, als ob sie ein Stück vor Hitze glühendes Eisen umfasste.
    Im letzten Augenblick, als die Klinge des Berittenen schon in seine Richtung sauste, hatte er sich noch einmal mit letzter Kraft bemüht, eine Gegenaktion zu unternehmen. Gleichwohl war er buchstäblich gelähmt und zugleich von einer solch niederschmetternden Last gebeutelt, dass er das Goldene Schwert endlich fallen ließ. Einen Wimpernschlag später fand er den Tod, als sich ein grauer Stahl geradewegs in seinen Hals bohrte.
    Nach dem Siegesstoß wendete der rhodrimische Fürstensohn den treuen Windspiel, sprang in Eile zum Boden hinab und nahm Aurona wieder an sich. Große Erleichterung machte sich daraufhin in seinem Herzen breit. Sogleich fühlte er außerdem, dass die Engelsklinge ihm wahrlich zugeneigt war, und zwar in eben dem Maße, in welchem sie ihrem vorherigen Träger keineswegs hatte gehorchen wollen.
    Die übrigen der Gefährten stiegen nun ebenfalls von ihren Pferden ab, noch während sie ihre bluttropfenden Waffen an ihren Seiten wegsteckten. Gemeinsam hasteten sie nunmehr zu derjenigen Stelle, an der sie den lemurischen Prinzen hatten hinfallen sehen.
    Aidan lag mit dem Rücken im feuchten Gras. Als er sich mit einem Male leicht bewegte, meinten alle, vor Anspannung ihr Herz stillstehen zu spüren. Augenblicklich schöpften

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