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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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vorausgeeilten Uchnoth her kamen die anderen Befehlsgeber des Clans aus dem Nordwesten Dantar-Mars. Ihnen voraus rannte der Zwerg, den die Orks – sowohl Freund wie Feind – aufgrund seiner geringen Größe zunächst allesamt unterschätzten. Nun jedoch belehrte er alle, die ihn sahen, eines Besseren und zeigte mit unübersehbar großem Stolz, zu welch beeindruckender Leistung ein Angehöriger seines uralten Gebirgsvolkes fähig war. Mit einer erstaunlichen Kraft in den kurzen Armen und einem hohen Maß an Genauigkeit in seinenschnellen Bewegungen zelebrierte er einen tödlichen Tanz, in dessen Verlauf er seine ebenso schwer wie kostbar aussehende Streitaxt unentwegt zum Leidwesen derjenigen schwang, die seinen Weg zu kreuzen wagten. Selbst die Ashtrogs hielten, nachdem sie das unwiderstehliche Umherwirbeln von Dwaris Axtblatt eine Zeitlang beeindruckt verfolgt hatten, einen deutlichen Sicherheitsabstand zu ihrem Verbündeten, um ihm nicht aus Versehen in die Quere zu kommen.
    Mehr als allen anderen ihrer Stammesbrüder noch schien es Ogrey und Panca sehr zuwider zu sein, dass ihre Mission in Nordamar einen solch unglückseligen Verlauf genommen hatte und sie nunmehr wahrhaftig gegen ihre eigenen Artgenossen kämpften. Noch dazu gegen solche, die noch vor kurzer Zeit an ihrer Seite gestritten und denen sie hinsichtlich ihrer Kameradschaft nichts vorzuwerfen hatten. Und doch wussten sie beide natürlich, dass Bullwais Entscheidung, die Menschen bei ihrer Sache zu unterstützen und auf diese Weise seine eigene Rache zu versuchen, verständlich und nach orkischer Denkweise nur allzu gerecht war. Darüber hinaus wussten sie als Angehörige ihres im Überlebenskampf geschulten Volkes sehr gut, dass während einer Schlacht keine Zeit für Halbherzigkeit blieb. Es galt, den Gegner zu töten oder wenigstens so wirkungsvoll zu verletzten, dass dieser zu keinem weiteren Widerstand mehr fähig war, oder aber selbst getötet oder verstümmelt zu werden. Folglich blieb den beiden klugen Fechtern keine andere Wahl, als ihre Schwerter und Schilde mit aller Finesse und Rücksichtslosigkeit gegen diejenigen Durotarer einzusetzen, die sie oder ihre Kampfgenossen bedrohten.
    Während sich Panca gegen die Vielzahl der Feinde, deren namenlose Gesichter wie flüchtige Schatten an ihr vorüberzogen, erwehrte, fiel ihr Blick mit einem Mal auf jemanden, den sie nur allzu gut kannte.
    Es war Shrakor, der Hauptmann des durotarischen Heeres, der sie und ihren ganzen Stamm mehrfach unverhohlen angefeindet hatte.
    Der Ork mit der krummen Nase und den sehnigen Arm erkannte sie im gleichen Augenblick und wandte sich ihr mit einem erwartungsfrohen Grinsen zu. Die Befehlsgeberin der Ashtrogs meinte jedoch, gleichzeitig eine gewisse Verunsicherung bei ihrem Gegenüber zu bemerken, welche dieser durch sein überhebliches Auftreten zu überspielen versuchte. Zwar stand er, einem großen Krieger gleich, auf dem Schlachtfeld inmitten der Vielzahl der sich gegenseitig bekämpfenden Scharen, dennoch hatte sie nach wie vor die Vermutung, dass es mit dem Mut dieses wenig vertrauenerweckenden Kerls nicht allzu weit her war und er sich stattdessen weitaus besser auf findige Worte, Intrigen und Hinterlist verstand.
    „Ich töte eine Orkin nicht gerne, denn schließlich sollt Ihr unsere Kinder gebären und aufziehen und uns das Essen zubereiten, wenn wir zurückkehren von der Schlacht“, sagte er auf die ihm eigene ölige, widerwärtige Art und Weise. „Aber ich schätze, du lässt mir keine andere Wahl.“
    „Richtig geraten!“, erwiderte Panca. „Es sei denn, du ziehst es vor, dein Schwert niederzulegen und nach Hause zu deiner unglücklichen Mama zu rennen. Dann werde ich dich vielleicht verschonen.“
    „Lass meine Mutter aus dem Spiel, und stell dich mir, wenn du dich traust! Schade nur, dass dein armseliger Freund Bullwai nicht hier ist, um deinen Tod zu bewundern, doch wirst du ihm davon bald selbst berichten können, falls Gord überhaupt Verräter in seine Hallen einlässt!“
    Das schiefe Lächeln war aus dem spitzen Gesicht des Orks verschwunden und machte einem Ausdruck aufkeimender Wut Platz. Beide Kontrahenten näherten sich nun einander und begannen damit, sich tänzelnd zu umkreisen. Dabei bestand eine Gleichheit der Waffen, denn jeder von ihnen war mit Schwert und Schild gewappnet.
    Shrakor stürzte sich als erster nach vorne und teilte eine Serie von Hieben aus. Diesen wohnte durchaus Kraft inne, doch waren sie weitaus zu unpräzise, um

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