Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)
machten und zudem in der Umsetzung ihrer gefassten Entschlüsse ähnlich unbeugsam und zäh wie Orks waren.
Der Klang von Trommeln ertönte. Die Tamburine dröhnten in einem gleichmäßigen Takt und erhoben sich über das laute Plätschern des Niederschlags und alle minderen Geräusche hinweg. Durotar warf seine letzten Krieger in die Schlacht.
Es war wie ein Erbeben der Erde, welches seinen Ursprung tief in deren Innern hatte, als die dreitausend Orks brüllend in einen Laufschritt übergingen und dem Gefecht vor dem zerstörten Tor entgegen eilten. In den Wasserperlen, die den Stahl ihrer Waffen und Helme benetzten, brach sich das durch den Regen hindurchschimmernde Hell des Morgens in vielen leuchtenden Farben.
In der Mitte dieses Teils der Horde stach eine kleine Gruppe von Reitern unter den vielen Fußsoldaten hervor. Beinahe all ihre Pferde waren pechschwarz. Zwei von ihnen trugen das dunkelgrüne Banner Durotars und rahmten die beiden Anführer der Armee der Belagerer ein, deren Selbstsicherheit geradezu fassbar war.
Arnhelm warf derweil einen letzten Blick über die Reihen seiner Krieger. Was er sah, gefiel ihm, denn Zorn und der Wunsch nach Rache hatten jegliche Anzeichen von Furcht von den Gesichtern der Männer und Orks, die an der Seite seines Volkes streiten würden, gewischt. Als er kurz davor stand, das Zeichen zum Angriff zu geben, trat der Häuptling des Ashtrog-Clans noch einmal an ihn heran.
„Unter den Durotarern ist ein Ork, der größer als alle anderen ist und sich ihr Befehlshaber nennt! Er ist der Mörder meines Vaters, nachdem er sein Vertrauen schändlich missbrauchte!Ihn müsst Ihr allein mir überlassen, das ist die Bedingung für unsere Hilfe!“, sagte Bullwai mit entschiedener Stimme und so laut, dass viele der Menschen seine Worte zu hören vermochten.
„Und außerdem wäre es ein feiner Zug von Euch, wenn Ihr uns, im Falle eines Sieges, vor der Verfolgung durch die Lemurier bewahrt“, sagte Ogrey, der neben dem Häuptling stand. Der ältere Ork lächelte, doch war seine Bemerkung wohlüberlegt und ernstlich gemeint.
„Beides soll Euch gewährt werden, darauf habt Ihr mein Wort! Nun lasst uns gemeinsam das Schwert erheben und den Frieden wiederherstellen in diesem Land!“, sagte der rhodrimische Fürstensohn. „Für die Menschen und alle, die ihre Freunde sind!“, rief er zuletzt laut aus, und alle fielen in den Schlachtruf ein in einem zu einem gewaltigen Hall anschwellenden Chor.
Der starke Ork-Trupp, der nachrückte in die Schlacht und diese für die Sache Durotars entscheiden sollte, war kaum noch einhundert Schritt von dem Kampfgetümmel entfernt. Die Lemurier, die während ihres verzweifelten Überlebenskampfes Zeit fanden, einen Blick nach Süden zu der nahenden Bedrohung hin zu werfen, wurden daraufhin wie von einem kalten Donner gerührt und verloren augenblicklich einen großen Teil ihrer Zuversicht. Die Orks aber, die bereits in den Kampf verwickelt waren, jubilierten ob der erwarteten Unterstützung und drangen nur noch entschlossener und wagemutiger gegen Falmir und seine Reiter sowie die menschlichen Fußsoldaten vor.
Erst sehr spät bemerkte der nach Norden eilende Tross der grünhäutigen Wesen, dass sich von Südosten her noch etwas anderes näherte. Da der böige, den Regen wie eine Wand vor sich hertreibende Wind weiterhin von Süden blies, hatten sie es bislang vermieden, ohne Not in jene Richtung zu blicken. Nun aber waren die ersten auf das Ungemach, das ihnen blühte, aufmerksam geworden, und es erhoben sich Schreie aus den Reihen der dreitausend Ork starken Horde, woraufhin bald ein Aufruhr einsetzte. Der schnelle Marsch geriet somit ins Stocken, die Krieger hielten inne und orientierten sich nunmehr dorthin, von wo offensichtlich eine Gefahr drohte, die für sie unerwartet kam und vor welcher sie niemand gewarnt hatte.
Obwohl sie ihre Gesichter, in die in jener Stunde grobe Züge gemeißelt waren, mit ihren Händen gegen den ihnen entgegen peitschenden und Nässe mit sich tragenden Sturm abschirmten, vermochten sie zunächst nichts weiter als undeutliche Schemen zu erkennen. Welche ungeahnte Macht konnte es tatsächlich wagen, in jener für die Menschen hoffnungslosen Schlacht Partei für die Lemurier und gegen Durotar und den Schwarzen Gebieter zu ergreifen?, dachten viele bei sich.
Dann sahen sie die Reiter auf sich zukommen. Es waren zwar nicht überaus viele an der Zahl, doch ritten diese schnell mit dem Wind und wirkten stark und
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