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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Stimmen Worte des Friedens. Die Zwerge waren unterdessen sichtlich beeindruckt, als sie sahen, mit welcher Macht und Eleganz Thingor an sie herantrat, dessen Augen tiefgründig waren und zugleich wie unwiderstehliche Lanzen aufblitzten und dem trotz seiner überaus langen Lebenszeit kein Zeichen des Alters anzusehen war. Aus seinem silberbeschlagenen Gürtel ragte ein schmales Schwert mit einem Griff aus Perlmutt und verschnörkelten Runen an der mit Kupferstreifen versetzten Parierstange. Ebenso nahm Erenya ihre Aufmerksamkeit gefangen mit ihrer Schönheit und der tiefen Ernsthaftigkeit und dem Geheimnis, die in ihren unbewegten Zügen zu lesen waren. Auch Eldorin, dessen Bekanntschaft der Vetter des getöteten Bragi Stahlhammer immerhin schon gemacht hatte, und Faramon glänzten durch ihren hohen, schlanken Wuchs, ihr schimmerndes Haar und ihre Gesichter, die Furchtlosigkeit und Frohsinn vermuten ließen und Augen bargen, die so klar und scharf funkelten wie kostbare Juwelen in einem Geschmeide.
    „Das gemeinsame Interesse aller Völker, die frei unter der Sonne Arthiliens und Orgards leben, muss uns gewahr sein!“, sagte Braccas mit gewichtiger Stimme. „Wenn es Tuor mit Hilfe derer, die ihm die Treue geschworen haben, gelingt, sich zum Herrn über die beiden Kontinente aufzuwerfen, wird es bald keine Länder der Menschen, der Zwerge oder der Elben mehr geben, noch irgendeine andere Zuflucht, in der unser Leben überdauern kann! Der Krieg, der uns bevorsteht, ist wahrhaftig die große Schlacht unseres Zeitalters, und an ihrem Ende steht entweder ein neuer Anfang voll Hoffnung oder aber eine Welt, in der kein Platz mehr ist für unsere Kinder und all diejenigen, die nach uns kommen mögen!“
    „Der Drache, der meinen Vetter Bragi getötet hat, gehört auf jeden Fall mir!“, sagte Dwari und überwand damit eine tiefe und nachdenkliche Stille, welche die Worte des Menschen ausgelöst hatten. „Aber zunächst werden wir Holz brauchen, wenn die Harpyien kommen, um daraus Schilde, Unterstände und Fallen zu erbauen. Dies sollte unsere Chancen erhöhen.“
    „Was Meloro, den Sohn Morons und Anführer der Armee, die wir erwarten, angeht, so soll dir das Vorrecht, ihn zu erschlagen, gerne gewährt werden, wenn dies uns den Sieg bringen wird, Dwari von Zwergenauen“, sagte Thingor. „Doch die Bäume dieses Waldes sind nicht unser eigen, noch können wir verfügen über sie, so wie wir dies wünschen, sodass sich ihnen keine Axt in zerstörerischer Absicht nähern soll. Auch wollen wir diejenigen, die uns solange Schutz geboten haben, nicht als Opfer hingeben, wenn sich dies vermeiden lässt, sodass unsere Streiter sich auf das freie Feld begeben und sich dort an Eurer Seite verteidigen werden. Immerhin haben wir Bogen und Pfeile in beträchtlicher Zahl gefertigt und auch Speere, die wir auf dieser Weide in die Erde stecken wollen, um damit den Feinden ihr Angreifen zu erschweren.“
    „Dann stehen wir demnach in einer offenen Schlacht mit schätzungsweise dreitausend Kämpfern einer Übermacht von unzähligen, hasserfüllten Biestern und dem riesigen Bastard eines Drachen gegenüber“, sagte Dwari. „Schöne Aussichten sind das!“
    „Ganz recht, mein lieber Herr Zwerg, der Feind muss denken, wir wären von Sinnen, wenn er unsere geringe Zahl und unseren ungleich größeren Mut sieht. Und fürwahr, unsere Chancen sind gering, wenn nicht hoffnungslos, auch wenn Schnelligkeit und Überraschung in der Vergangenheit schon große Siege erzielt haben. Aber dennoch wollen wir unser Glück versuchen, denn nur, wer nicht aufrecht zu kämpfen bereit ist, der hat bereits verloren“, sagte Eldorin.
    Noch einige Absprachen wurden ausgetauscht, ehe die beiden Parteien auseinander gingen, um jeweils ihre letzten Vorbereitungen zu treffen. Braccas Rotbart war am meisten von allen zufrieden, denn es war tatsächlich gelungen, ein Bündnis zwischen den erbitterten Feinden von einst zu schmieden und damit einen ehrlichen Frieden herzustellen, der womöglich auch jene Zeit der Not, sofern es denn ein nächstes Zeitalter geben würde, würde überdauern können.
    Das Feld der Speere
, so nannten die Zwerge bei sich das sich westlich an den Ered Fuíl anschließende Wiesenland an diesem Tag. Den Elben war es nämlich in der Tat gelungen, Hunderte Speere fertigzustellen und mit diesen den Untergrund in einem engmaschigen Netz zu spicken, sodass die tödlichen Stahlspitzen senkrecht gen Himmel wiesen. Zwischen den Hindernissen, mit

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