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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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    „Ich glaube, wir sind in diesem Land nicht gern gelitten“, sagte Bloîn irgendwann, als sich sein Mut kurzzeitig dem winterlichen Frost zu beugen drohte. Nicht einmal Braccas, dessen Beine immer schwerer wurden, setzte zu einer Erwiderung an, wie es ansonsten seiner Art entsprach.
    Ab dem Abend dann setzte ein Schneesturm ein, der unter ihnen die Angst schürte, verstreut und in die Irre geleitet zu werden. Glücklicherweise aber fanden sie einen kleinen Hügel mit einigen Zeilen Fichten und Föhren als Saum, die zwar karg waren, ihnen jedoch als Unterstand und Sammelort genügten. Als sich Wind und Niederschlag wieder legten, war es Nacht geworden, und der Horizont war ein dunkles, breites Band mit einem Sternenmeer darüber.
    Auch die nächsten beiden Tage war es trüb geblieben, und immer wieder zogen große, graue Wolken von Osten und Norden herauf. Sie passierten einige baumbestandene Hänge und sahen, wie das tief eingeschnittene Ufer des Bachlaufs, dem sie für einige Zeit gefolgt waren, sich nach Osten davonmachte, während ihr Marschweg sie vorübergehend nach Norden lenkte. Der Wuchs in der Umgebung nahm zu, denn es gab viele Bäume, Heidelbeersträucher, Farn und ganze Scharen von wildem Ampfer. Wenn die Sicht aufklarte und sich der Nebel, der sich in allen Himmelsrichtungen festgesetzt hatte, für eine Weile lichtete, erkannten sie im Westen in der Ferne Teile des mächtigen Milmondo Mirnors, dessen Felsen wie die Reißzähne eines Ungeheuers in den Himmel ragten.
    Schließlich hielten sie wieder stärker gen Osten zu und erblickten irgendwann endlich den sagenhaften Stillen Wald, welcher das Ziel ihrer Reise darstellte. Obgleich die meisten der zwergischen Soldaten zu diesem Zeitpunkt zu Eile drängten, da sie begierig waren, endlich den Elben und hernach den Feinden zu begegnen, ließen Dwari und Braccas Rotbart weiterhin ein eher gleichmäßiges Tempo anschlagen.
    „Es ist erst der achtzehnte Tag seit der Schlacht um Dirath Lum und dem Tod Bragis“, sagte Braccas. „Wir wollen uns demnach keiner Eile hingeben und uns stattdessen in Geduld üben, da es an unserem Gegner ist, den nächsten Zug zu machen. Letzten Endes läuft uns das Schicksal nicht davon.“
    Die darauffolgende Nacht, die sie nicht weit südlich der Elbenspitze zubrachten, war von langen Wolken geprägt, die in einem eisigen Wind segelten. Wiederholt ging Schneegestöber über den Köpfen der Zwerge nieder und ließ sie ununterbrochen wachsam bleiben, denn sie mochten nicht ausschließen, dass die Schergen Tuors jede Unachtsamkeit durch einen unerwarteten Angriff auszunutzen suchten.
    Als sie sich an dem Morgen danach zusammenfanden, brauchten sie nicht mehr weit zu gehen, um dem Ered Fuíl sehr nahe zu kommen. Und kaum, da sie in seiner Sichtweite innehielten, da erschien auch schon eine Reihe Gestalten zwischen den äußeren Bäumen des Forstes, von denen sich wiederum drei in Bewegung setzten und ihnen entgegen kamen. Braccas war einer der ersten, die erkannten, wer ihm und seinen zwergischen Freunden nahte, und so schritt er mit Dwari voran, um den Abgesandten zu begegnen. Die Freude über das Wiedersehen der Gefährten war groß, als Ulven, Marcius, Braccas, Dwari und Eldorin nach einer solch langen Zeit, die einer gefühlten Ewigkeit gleichkam, wieder zusammenfanden, und geriet gerade auf Seiten der beiden jungen rhodrimischen Soldaten beinahe überschwänglich. Jedoch wurden die fröhlichen und offenen Worte der Begrüßung alsbald abgelöst durch eine nüchternere Rede, da die Not eben dies erforderte.
    Die Menschen hatten großen Anteil daran, das Eis zwischen Elben und Zwergen zu brechen, doch Eldorin und Dwari waren es, die letztlich überein kamen, ohne Verzögerung ein Treffen der jeweiligen Heeresführer am Rande des Stillen Waldes abzuhalten. Und so kehrten die Vertreter beider Seiten für eine kurze Zeit zurück zu ihren Völkern, woraufhin sich kaum später neuerlich zwei Abordnungen in Gang setzten. Dieses Mal waren es auf der einen Seite Eldorin, Thingor, Erenya und Faramon und auf der anderen Dwari, Bloîn und Gorin, der ein sehr angesehener Abkömmling aus dem Hause Mellwins war. Braccas Rotbart, der erfahrene rhodrimische Waldläufer, Abenteurer und Offizier, wurde ebenfalls geladen und vertrat das Volk der Menschen bei dem Zusammensein.
    Dwari murmelte zu Anbeginn der Unterredung einen knapp gehaltenen Gruß, den er im Namen seines Volkes übermittelte, und die Elben sprachen mit ihren schönen

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