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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Anstrengungen zu leisten haben“, sagte Braccas.
    „Dagegen ist nichts einzuwenden. Es gibt Momente, da denke ich, du hättest doch einen guten Zwerg abgegeben, auch wenn man das selbstverständlich nicht erlernen kann und dir zu einer solchen Ehre letztendlich einiges fehlt“, sagte Dwari lachend.
    *
    Ulven und Marcius gingen inmitten einer Traube elbischer Krieger, und an ihrer Seite waren unter anderem Thingor und Faramon für die Nolori und Eldorin und Erenya für die Lindar. Die Soldaten trugen Helme mit hohen, rundlichen Helmglocken und einem beidseitigen Wangenschutz, welcher der Formung von Bäumen, Blättern und Blumen nachempfunden war und einen Großteil ihrer schmalen Gesichter verdeckte. Außerdem waren sie mit dunkelgrünen Kettenharnischen, die vergleichsweise fein und beweglich wirkten, jedoch in ihrer Wirksamkeit nicht unterschätzt werden durften, sowie mit Pfeil und Bogen, Dolch und Schwert bewehrt.
    Aím Tinnod, das Herz des Ered Fuíls, hatten sie bereits verlassen und hielten nunmehr auf dessen westliches Ende zu. Dabei benutzten sie einen schmalen Pfad, den der alte Wald ihnen ließ und der beschattet wurde von großen Bäumen, die mit ihren verschlungenen Zweigen, ihren altersgrauen Wipfeln und ihren tief in der Erde vergrabenen Wurzeln hoch und dunkel in einer Reihe dastanden und kaum einige Schimmer an Licht hindurchließen. Wie alt diese Baumriesen wahrhaftig waren, ließ sich nicht erraten, doch war beeindruckend zu sehen, wie sich ihre riesigen Äste von der Schneelast, die sich seit zwei Tagen auf ihnen gesammelt hatte, keinen Zoll beugen ließen. Ihre Stämme waren oft von dunkelgrünem Efeu umrankt, und lange, schleppende Bärte von Flechten hingen an ihnen herab und wiegten sich im leichten Wind träge hin und her. Auch ihre von Frost bestäubten immergrünen Blätter bäumten sich bei diesen Gelegenheiten auf, raschelten sachte und zeigten ihre helle Unterseite. Ansonsten aber herrschte eine vollkommene Stille unter dem Dach aus Geäst, und den Menschen schien es, wenn sie flüsternd zueinander sprachen, dass sie nicht einmal ihre eigene Stimme zu hören vermochten. Selbst die Gegenwart der Elben sorgte nicht dafür, dass ihre Herzen sich aufhellten und ein wenig Erleichterung und Frohsinn verspürten. Zu sehr waren ihre Freunde für ihren Teil von Anspannung, Ernstlichkeit und denjenigen Sorgen ergriffen, welche der ungewöhnlich heftige Winter und der sehr nahe Krieg mit sich brachten.
    Im Übrigen hatte keiner ihrer Gastgeber bislang in irgendeiner Weise den alten Konflikt zwischen den Völkern der Elben und der Zwerge erwähnt. Ebenso hatten sie es bei allen Beratungen, bei welchen die Rhodrim zugegen waren, vermieden, den Namen Tuors, des Widersachers des Einen, zu nennen und überhaupt mehr Worte als unbedingt nötig über Utgorth und dessen verruchte Kreaturen zu verlieren. Es schien, dass sich die Elben davor hüteten, schlechte Dinge auszusprechen. Vielleicht war es diese Eigenart in Verbindung mit der Sparsamkeit, mit der sie ihre Empfindungen nach außen hin zeigten, die ihnen bei den Zwergen und einigen anderen Wesen den Ruf eingebracht hatte, dass ihre Herzen so kalt seien wie Wintersterne, die man in einem zugefrorenen See versenkte. In Wahrheit jedoch, das wussten Ulven und Marcius bestimmt, waren Güte, Freundlichkeit und Mitgefühl so tief in den Leibern und Seelen der Lindar und Nolori verankert, dass daraus eine Wärme erwuchs, die leicht genügen würde, wenn man sie nutzbar zu machen verstünde, den gesamten Norden Arthiliens in einem sehr kalten Winter vom Schnee zu befreien, indem man diesen wie von unzähligen Sonnen dahinschmelzen ließ.
    Nachdem die beiden Gefährten gemeinsam mit Tulorin die Kunde und den Rat Nimroëls in das Elbendorf bei dem verzauberten Menhir gebracht hatten, hatten sich die Fürsten und Herren der beiden elbischen Völker eine durchwachte Nacht lang beraten. Anschließend verlautete, dass man überein gekommen war, ein Bündnis mit den nahenden Zwergen zu suchen und an derenSeite den angreifenden Feind abseits des Stillen Waldes zu erwarten. Die Gemahlin Thingors, des Hohen Herren des Stammes der Nolori, deren Worte und Anregungen man sich somit zu Herzen genommen hatte, kehrte zwei Tage darauf zu ihrem Volk zurück und berichtete, wo sich, ihrem Wissen zufolge, die Streitmacht der Zwerge und die Heerscharen Utgorths derweil befanden. Von einem riesigen Schwarm Harpyien erzählte sie und einer größeren Zahl Ghuls und Crefilim, die

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