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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Fangzähne und verrieten, dass ein Kampf gegen sie ein mehr als gewagtes Unterfangen wäre.
    „Ihr habt Aurona gestohlen und seid nach Eurer Niederlage bei der Tôl Womin nach Utgorth geflüchtet? Ich hätte nicht gedacht, dass Euer Verrat und Eure Bosheit nicht einmal davor Halt machen, dem Einen zu spotten und Schande zu tun!“, sagte Sanae.
    „Wenn Ihr schon von Verrat sprechen wollt“, sagte der Zerk-Gur in einem ruhigen, vor Selbstsicherheit triefenden Ton, „dann nehmt Euch Euren Landsmann hier, den Ihr einen Befehlshaber über die Wachen nennt, als Beispiel! Er erwies sich als weise, als er sich uns auf mein Angebot hin verschrieb, denn fürwahr nichts hätte getan werden können, um Euer klägliches Land vor dem Schicksal zu retten, welches schon Rhodrim beschieden war und das bald auch die verbliebenen Reiche der Menschen, Elben und Zwerge ereilen wird! Und auch seine Beweggründe sind mehr als bescheiden und edel, wie ich finde, denn er bat als Entgelt für seine Dienste um nichts anderes als um einen Platz an Eurer Seite innerhalb der neuen Ordnung, die in Arthilien schon bald Bestand haben wird.“
    Sanae fuhr herum, und wie rote Flammen, die als Blitze katapultiert wurden, trafen ihre Blicke den schwergewichtigen Mann, der ein gutes Stück hinter ihr verblieben war und dem der Schweiß in Strömen von den Schläfen rann. „Ihr habt uns an den Feind verkauft und unser Volk ahnungslos dem Tod preisgegeben?“, spie sie ungläubig aus. „Wie konntet Ihr nur?“
    „Ich ... ich tat es nur für Euch, Sanae“, stammelte Marbun, dem der Atem jeden Augenblick zu stocken drohte. „Es gab nichts anderes, was ich für Euch und unser Land tun konnte ...“
    Plötzlich spürte sie einen kalten Hauch in ihrem Nacken. Sie suchte herumzuwirbeln, doch schon ergriff eine starke, gewandte Hand ihre eigene Schwerthand, entriss ihr die Waffe und stieß sie kräftig nach hinten, sodass sie zu Boden stürzte. Nachdem er die Engat Lumerin auf diese Weise entwaffnet hatte, ohne ihr eine Verletzung zuzufügen, schritt der Schwarze Gebieter weiter voran, dem Durchgang zum Schlafgemach des toten Königs entgegen.
    „Benelot ist tot, wie mir scheint“, sagte er mit einer gleichmäßigen, metallischen Stimme, die weitaus mehr wissend, vernunftvoll und väterlich denn grausam klang. „Es war sicherlich das beste für ihn, denn es gab keine Zukunft mehr für ihn ohne seine jämmerliche Stadt, die sich die längste Zeit über in ihrer selbstsüchtigen Dekadenz und Feigheit gesuhlt hat!“
    „Herr, ich ...“, versuchte Marbun zaghaft, eine Äußerung zu tätigen, deren Inhalt er wohl selbst nicht zu erahnen wusste. Jedoch kam er nicht mehr dazu, diese zu vollenden.
    Die in Schwarz gehüllte Gestalt, die ihn zuvor nicht mehr als einen Wurm im Schlamm beachtet hatte, stieß, als sie nah genug an ihn herangelangt war, Sanaes Schwert nach vorne und bohrte damit bis in die Magengrube des Befehlshabers hinein, sodass die Klinge bis zur Parierstange in dem umfangreichen Bauch versank. In hohen Tönen wimmernd und stöhnend, sackte der Getroffene auf die Knie, kippte zur Seite und machte sich daran, noch für eine Weile vergeblich gegen die in ihm keimende Frucht des Todes anzukämpfen.
    „Wir benötigen Eure Dienste nicht mehr, Marbun von Engat Lum!“, sagte der Urheber des Streichs, der die gelehnte Waffe gleichzeitig mit deren Eindringen in den Leib seines Opfers losgelassen hatte. „Die Gunst einer Frau erkauft man sich nicht mit List und Verrat!“
    „So kommt schon, und tötet mich ebenso wie all die anderen!“, rief Sanae aus, als der Blick des Schwarzen Gebieters anschließend nach rechts wanderte und auf ihr zum Ruhen kam. Derweil kam sie mühevoll wieder auf die Beine und zog einen kleinen Dolch aus einem ihrer Stiefel hervor.
    „Ich habe kein Verlangen nach Eurem Tod, Sanae, Nichte eines toten Königs der Menschen“, sagte die dunkel anmutende Wesenheit. „Ihr seid eine wahre Schildmaid Engat Lums, und es ist bedauerlich, dass nicht mehr Eurer Landsleute aus Eurem Holz geschnitzt waren. So senkt Eure Waffe, und Ihr werdet behandelt werden, wie es einer ehrenhaften Kriegsgefangenen gebührt. Ich persönlich werde für Euren Schutz und Eure Unversehrtheit einstehen. Solltet Ihr allerdings nicht darin einwilligen, so werde ich nicht zögern, Euch ebenfalls zu einer Beute des Todes werden zu lassen. Entscheidet Euch, und bedenkt dabei, dass Ihr Eurem Volk nur lebend noch etwas zu nützen vermögt!“
    Sanae blickte

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